Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Phase der Annäherung gegeneinander aufzuhetzen?« Alytas Stimme erhob sich in zustimmendem Lärm. »Ich verlange, dass der Redner Adam dingfest gemacht und einem interplanetaren Gericht zugeführt wird! Er ist lediglich der Anführer einer terroristischen Vereinigung!«
Die Zustimmung kam aus allen Teilen des Rates. Thronarios näherten sich aus dem Kessel. Adam harrte geschockt aus.
»Jetzt wäre der richtige Moment gekommen, sich zurückzuziehen«, stellte Heeroo fest und sorgte dafür, dass die kaiserliche Wabe zum Kessel hin mit dem metallischen Vorhang verschlossen wurde.
»Wenn du denkst, ich flüchte vor einem dahergelaufenen Verräter, dann irrst du dich gewaltig, Insaidia! Zeig dich, damit wir kämpfen können!«
Ein weiteres Hologramm baute sich auf. Es stammte aus den Aufzeichnungen einer Überwachungskamera des Ikonischen Kampfkreuzers Nummer 8.
Auf der Brücke tobte ein schwerer Kampf. Kozabim rollte durch den Raum. Der zwölfjährige Junge Adam kniete hinter einem Bedienpult und schoss ununterbrochen mit seinem Plasmakatapult.
Jetzt näherten sich zwei ikonische Gestalten! Adam erkannte Graf Alucard, den Kapitän des Kampfkreuzers IKK 8, und Gräfin Allimdul. Beide hielten Waffen in ihren Tentakeln, die sich von den Letonatoren der Lecoh-Legionäre deutlich unterschieden. Ringsum waren Einschläge zu spüren. Nun legte der Junge die beiden eigenen Waffen auf den Boden, riss das Plasmakatapult aus der Beintasche seiner Hose, stemmte die Füße mit den Turnschuhen gegen das Bedienpult, zog den Gummidraht an seine Kinnspitze, zielte auf die beiden Ikonier, die bereits bedrohlich nahe waren, und ließ den Draht schnipsen.
Gräfin Allimdul verharrte auf der Stelle. Dort, wo vorher ihr Rumpf gewesen war, klaffte nun ein mit bläulich glänzenden Rändern versehenes Loch von einem Meter Durchmesser! Ihre acht Gliedmaßen ruderten für einen kurzen Moment in der Gegend herum, dann krachte sie auf den Boden, während sich eine grüne Flüssigkeit in der Kommandozentrale verteilte, die durch die unregelmäßige Schwerkraft ständig die Richtungen wechselte. Hinter ihr verbrannten, von der Plasmaladung getroffen, mehrere Legionäre. Graf Alucard beugte sich zu den Überbleibseln der Gräfin vor und schrie etwas Unverständliches.
»Ich sagte, dass ich mich eines Tages rächen würde!«, brüllte die Stimme Alucards. Auch er hielt sich versteckt.
Adam schoss mit seinem Letonator in die Richtung, aus der er die Stimme wahrzunehmen glaubte. »Ah, Insaidia, hast du dir Verstärkung mitgebracht?«, rief er. »Wenigstens hat sich damit der weite Weg für mich gelohnt!«
»Verabschiede dich von dieser Welt!«, raunte eine Stimme hinter Adam, sie kam direkt aus der Loge. Nur der Vorhang schien noch zwischen ihm und den beiden Ikoniern zu sein.
Adam schoss auf den Vorhang und sprang gleichzeitig vom Balkon in den nächsten, darunter liegenden Balkon. Von dort schoss er nach oben durch den Boden der kaiserlichen Loge und rannte hinaus auf den Flur, der wie ein Schneckenhausgang alle Logen miteinander verband. Einige Eingänge weiter warf sich Adam in eine andere Loge, kroch unter deren Vorhang hindurch und versuchte, sich zu orientieren. Kaum war er draußen, wurden Salven auf ihn abgefeuert. Er rollte sich hinter den Vorhang zurück und wartete lauschend ab.
Die Ikonier sprangen von Balkon zu Balkon, ihre dumpfen Aufschläge näherten sich. Erneut kroch Adam aus der Loge in den Flur, rannte einige Meter und versteckte sich nun hinter einem Wandabsatz.
Irgendwer hatte seinen Aufenthalt verraten, durchzuckte es Adams Gehirn. Sollte Mooruu ...
Der Kaiser fühlte eine Waffe im Genick. »Komm raus und wehre dich nicht!«, forderte die Stimme eines Ikoniers, die weder zu Alucard noch zu Insaidia gehörte.
Adam trat auf den Gang.
»Lass die Waffen fallen!«
Ihm blieb nichts übrig, als die beiden Letonatoren aus den Händen gleiten zu lassen. Der Ikonier sammelte sie sogleich mit seinen Tentakeln ein. Die beiden anderen Ikonier kamen den Flur entlang getippelt, sie schlabberten und schmatzten deutlich hörbar, blieben jedoch in gehöriger Entfernung stehen.
Nun wagte es Adam, einen Blick hinter sich zu werfen.
»General Kabalogs?«, fragte er erstaunt.
Der General hielt eine unförmige Waffe auf Adam gerichtet. Neben ihm harrte regungslos Kaan Sulak, der zwei weitere Waffen auf Insaidia und Alucard richtete.
»Ich habe nur löbliche Reden über dich gehört, General«, flüsterte Adam. »Umso mehr
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