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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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heraus. Doch die wilde Horde der Angreifer machte nicht nur ihm große Angst. Die Zwillinge standen Rücken an Rücken, drehten sich dabei und schossen auf alles, was sich bewegte. Trotzdem erkämpften sich die zahlenmäßig deutlich überlegenen Angreifer Meter um Meter, hatten Malte und Anna längst eingeschlossen.
    Einige der Kreaturen setzten zu großen Sprüngen an und flogen durch die Luft auf die Kinder zu. Die sahen nur die riesigen, spitzen Zähne, glühende Augen und lange, zangenförmige Krallen. Malte ballerte eine Plasmakugel nach der anderen, das gerade getroffene Wesen zerbröselte zu Asche, doch stets war sofort ein neues Wesen zur Stelle. Gerade zog der Junge wieder den Spanndraht durch und ließ ihn schnipsen. Dieses Mal wurde keine Plasmakugel auf den vorbestimmten Weg geschickt.
    »Meine Energie ist alle!«, brüllte Malte.
    Ein Tier setzte zum Sprung auf den Jungen an.
    »Was ist?«, rief Anna, während ihr Letonator ununterbrochen zischte.
    »Das Katapult! Es ist leer!« Malte sah, dass die Kreatur vor ihm vom Boden abhob und durch die Luft flog. »Anna!«, kreischte er.
    Aus der Luft entzündete sich in letzter Sekunde ein Strahlenfeuer. Zunächst wurde das Tier, dessen Krallen schon fast das Gesicht des Jungen berührt hatten, zerstäubt. Ein feiner Ascheregen fiel hernieder.
    Malte starrte nach oben. »M.A.M.I.!«
    Ein regelrechtes Blitzgewitter entzündete sich. Die Roboterfrau raste über die Herde hinweg und schoss ununterbrochen. Die Tiere kreischten erbärmlich, die ersten von ihnen flüchteten.
    Anna ließ den Letonator sinken. »Manchmal ist es tatsächlich vorteilhaft, wenn man eine Mami hat!«, schrie sie.
    Sekunden später herrschte gespenstische Ruhe. In der Ferne sahen die Kinder noch die leuchtenden Augen der hässlichen Kreaturen. Trotzdem mussten sie in höchster Anspannung lächeln, denn Kozabim näherte sich und schwatzte brummend: »Womit habe ich das nur verdient? Ihr wisst wohl nicht, wofür der Name Kozabim steht? Kozabim heißt, dass ich ein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen. Ich bin also kein Flugobjekt. Und schon gar nicht bin ich dazu geeignet, über die Abgründe eines brodelnden und instabilen Planetenkerns zu schweben. Und dann diese Geschöpfe! Sind das etwa Lebewesen? Oh, wie schrecklich! Mit solchen Wesen möchte ich nichts gemeinsam haben. Schließlich bin ich ein künstliches Objekt. Es verwundert mich, dass ihr noch am Leben seid ...«
    Malte ließ sich auf den Hosenboden fallen und streckte die Arme aus. »Das wundert mich auch, Kozabim. Wenn M.A.M.I. nicht gewesen wäre, dann ...« Er hielt kurz inne. »Oh, so ein Mist! Ich habe mir in die Hose gemacht«, flüsterte der Junge. »Das leere Plasmakatapult ist schuld daran.«
    »Du hast ... was?«, fragte Anna, die Bu im Tornister zu beruhigen versuchte.
    M.A.M.I. mischte sich ein. »Lass deinen Bruder in Ruhe, Anna. Das Urinieren im bekleideten Zustand kann als Folgereaktion eines Schockzustandes auftreten. Was wohl hättest du getan, wenn dein Letonator versagt hätte?«
    »Auf jeden Fall hätte ich mir nicht in die Hosen gemacht. Wahrscheinlich hätte ich eines der Viecher mit dem Letonator erschlagen.« Anna hielt die Hand auf. »Gib mir dein Katapult!«, forderte sie von Malte. Der reichte es ihr. »Kein Wunder, dass es versagt hat. Die Energiereserven sind erschöpft.« Sie gab die Schleuder an M.A.M.I. weiter. »Kannst du das Ding aufladen?«
    Die Roboterfrau nahm das Plasmakatapult in ihre glänzenden Hände. »Jo, jo. Das kann ich!« Der Zeigefinger ihrer linken Hand fuhr eine Steckverbindung aus, die im Gegenstück des Katapults verschwand. »Der Ladevorgang dauert drei Minuten und vierundzwanzig Sekunden.«
    Ein dumpfes Grollen erklang in unmittelbarer Nähe. Baumartige Gewächse raschelten, beugten sich seitwärts oder kippten lärmend um.
    Die Zwillinge hielten den Atem an. »Was ist denn das schon wieder?«, flüsterte Anna. »Das klingt irgendwie groß.«
    »Und es klingt gar nicht gut«, stimmte Kozabim zu und versteckte sich hinter M.A.M.I., die sich wiederum vor die Zwillinge stellte und »Ruhig bleiben!« befahl.
    Malte zitterte. »Meine Hose ist noch nicht mal trocken, und es geht schon wieder los!«
    »Ich muss meine letzte Aussage widerrufen! Wir können doch nicht ruhig bleiben«, stellte die Roboterfrau nun fest, da ein riesiges Zähne fletschendes Ungetüm am Rande des Waldes erschien, Es scharrte mit den Krallen der Vorderpfoten und hinterließ

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