Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
erklärte das Mädchen recht deutlich.
»Ich kann dann aber nicht für Ihre Sicherheit garantieren«, erwiderte der General.
Nun blieb Anna ganz plötzlich stehen. »Hören Sie zu, Sie General Howken! Machen Sie sich nicht lächerlich! Sie sind hier weit und breit der Einzige, der vor Angst schlottert. Sie haben Furcht vor mir und Sie haben eine Heidenangst vor Fau Holl. Sie haben ja sogar Angst vor Ihren Vorgesetzten. Ich weiß, dass Sie gern dabei wären, weil Sie von mehreren Medienunternehmen viel Geld erhalten würden, wenn Sie Informationen ausplauderten. Von der American Broadcasting Company, dem Programmmanager des Senders News, würden Sie beispielsweise einen Scheck über so ziemlich genau fünfhunderttausend Dollar erhalten. Aber gerade deshalb muss ich Sie leider ausladen, an unserem netten Treffen teilzunehmen.« Anna stellte sich auf die Fußspitzen, um größer zu wirken. »Sie haben ja gar keine Ahnung, worum es hier geht.« Sie zeigte in den Himmel. »Da draußen wirken Kräfte, deren Möglichkeiten lässig ausreichen, die Erdoberfläche in wenigen Minuten abzuputzen. Es gibt im Weltall Waffen, die Sie besser nicht finden sollten, weil sie sonst wahrscheinlich höchstpersönlich die Erde in Nullkommanichts zerstören würden.« Anna drehte sich um und lief weiter, zielstrebig auf ein Tor zu, das von zwei Soldaten bewacht wurde.
Errötend folgte ihr der General. Mit einem Kopfnicken bedeutete er den Wachen, das Tor zu öffnen. Anna betrat die Halle bereits, nachdem sich das Tor nur einen schmalen Spalt geöffnet hatte, wartete schließlich jedoch auf Malte, Kozabim und den General.
Im Inneren wirkte das große Gebäude ebenso kalt wie von außen. Betonmauern begrenzten einzelne Abschnitte. Jeder Schritt der Ankömmlinge wurde von Überwachungskameras beobachtet.
Kozabim schaukelte bedrohlich, als er die Schwelle am Eingang überquerte.
Anna blieb stehen und drehte sich zu Malte um. »Wenn wir Fau Holl gegenübertreten, werden wir unser Kraftfeld einschalten. Du weißt noch, Brüderchen, der mittlere Knopf. Kozabim, du konzentrierst dich auf das Thronario, vielleicht kannst du irgendwelche Daten abzweigen. Ich werde mir das Gehirn des M’baganianers vornehmen.« Sie wandte sich dem General zu: »Nun führen Sie uns schon zu ihm!«
»Da entlang.« Howken zeigte in einen Gang, der bald von einer stählernen Panzertür versperrt wurde. Er nahm ein kleines Gerät aus seinem Jackett und reichte es Anna. »Über diese Taste wird die Wachmannschaft angewiesen, die innere Sicherheitsschleuse zu öffnen. – Viel Glück.«
Anna war erstaunt, dass es so leicht gewesen war, den General davon zu überzeugen, dass er nicht am Gespräch teilnehmen würde. Immerhin ging ihm damit eine Menge Schmiergeld durch die Lappen. »In Ordnung. – Kozabim, du hältst genügend Abstand zu uns, damit dir unser Kraftfeld keinen Schaden zufügt. Jetzt fährst du vornweg!«
»Oh je!«, gab der Roboter von sich. »Es gehört wahrlich nicht zu meinen Aufgaben, den Prellbock zu spielen. Ich bin schließlich ein ...«
»Halt die Klappe, Kozabim!«, entfuhr es dem Mädchen. »Und jetzt fahr endlich!«
Der General ließ die erste Tür öffnen und entfernte sich. Kozabim fuhr vorsichtig in den verlängerten Korridor, Anna und Malte folgten ihm. Die Sicherheitstür hinter ihnen schloss sich mit einem Zischen. Anna betätigte den Knopf des kleinen Gerätes und steckte es in den feesischen Gürtel.
»Das Kraftfeld einschalten«, flüsterte sie, Gleichzeitig berührten die Zwillinge die mittleren goldenen Knöpfe der Kumaa. Kozabim wurde durch das Kraftfeld gegen die nächste Tür geschoben.
»Das ist nicht sehr höflich ...«, schimpfte er. »Ich bin doch ein ...«
»Du sollst still sein!« Anna konzentrierte sich. Die letzte Tür öffnete sich langsamer als die anderen. Dahinter war ein sporadisch eingerichteter Raum zu sehen. Sie sahen einen Tisch, einen Stuhl und einen M’baganianer, der auf dem Stuhl saß. An der Betondecke klebte das Thronario.
Kozabim fuhr an Fau Holl vorbei in den hinteren Teil des kleinen Raumes, wobei sich sein Kopfsegment drehte. Dabei ließ er ein »Ich wünsche einen Guten Tag!« hören.
Malte und Anna blieben direkt an der sich schließenden Tür stehen.
Fau Holl erhob und verbeugte sich tief vor den Zwillingen. Anna beobachtete den Fremden und versuchte, in sein Gehirn einzudringen, doch fand sie dort absolut nichts vor.
»Ich grüße untertänigst die Kaiserin des Reiches Altoria!«, raunte
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