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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Tuun wusste mehr als alle anderen. Seinen Beitrag über das wahre Gesicht Amabos nahmen jedoch nur wenige wahr. Ebenso die Aussage, dass Amabo ein baugleiches Schiff zur irdischen EUROPANIA herstellen ließ. Die Masse ergötzte sich an den Horrormeldungen.

    *

    Die Wohnpyramide lag am Rande der Siedlung Zyu. Atemlos riss Reese die hölzerne Tür auf und stammelte: »Mama! Schnell! Lunken!«
    Das Thronario Faarii schwebte sanft in den Vorraum, Lunken auf einem Schwerkraftfeld über sich gebettet, so dass der Grooritter kaum zu sehen war.
    Die große, schlanke Yaos-Frau, die sich mit medizinischer Hilfe auskannte, schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. »Reese!«, rief sie. »Was ist geschehen?« Dann erst nahm sie das Thronario wahr. »Reese! Wo kommt das Thronario her?«
    »Du weißt, dass es ein Thronario ist?«, fragte Reese erstaunt.
    Faarii fragte: »Wo kann der Junge abgelegt werden?«
    »Er ist von einem Kyosbaum gefallen!«, rief Reese.
    »Hier entlang!« Die Mutter lief eilig vorweg und öffnete eine Tür, die in den hellen, zentralen Raum der Pyramide führte. Von oben fiel Tageslicht auf eine Lagestätte für Kranke und Verletzte.
    Faarii schwebte nah an den Behandlungsplatz. »Nehmt ihn vorsichtig aus dem Feld«, sagte er, »und legt ihn auf dem Rücken ab.«
    Während die Mutter Lunkens Oberkörper und Reese dessen Beine anhob, bedeutete die Frau: »Es kann ja in unserer Sprache reden.«
    »Es hat auch einen Namen«, bemerkte Faarii. »Es heißt Faarii und ist der erste Ritter des Groo.«
    Wehmütig berührte Reeses Mutter den regungslos daliegenden Jungen. »Ich sehe keine offenen Brüche, sein Atem ist schwach, sein Puls fast nicht zu spüren.«
    Das Thronario schwebte über Lunken und scannte ihn. »Er hat Glück im Unglück gehabt. Die dritte Rippe ist gebrochen, er erlitt eine Kontusion des Schädels, wodurch er ohnmächtig wurde. Du solltest ihn stilllegen und mit einem Geruchsstoff wecken. Dann kannst du ihm ein schmerzstillendes und beruhigendes Mittel geben.«
    Reeses Mutter starrte das Thronario einige Momente lang an, griff dann in einen Schrank, nahm ein Fläschchen heraus, öffnete den Verschluss und hielt es Lunken unter die Nase.
    Der Junge erwachte und begann sogleich zu weinen. Starke Schmerzen plagten ihn.
    Vorsichtig wischte Reeses Mutter dem Kind den Schweiß von der Stirn und versuchte, es zu beruhigen. »Ganz still, Lunken, trink das, bald geht es dir besser!« Der Junge röchelte, nachdem er die Medizin geschluckt hatte. Nun nahm Reeses Mutter ein Band aus Leder und legte es straff um Lunkens Körper. Die Enden verknotete sie in einer dafür vorgesehenen Vorrichtung der Ruhestätte. Nachdem der Junge noch einmal gestöhnt hatte, fielen ihm die Augen zu, denn das Narkotikum wirkte bereits.
    Die Mutter wusch sich die Hände, dann blickte sie Reese durchdringend an. »Er wird lange schlafen. – Und wir müssen dringend reden.« Sie schaute zu Faarii. »Alle drei!«
    Das Thronario und Reese folgten der Mutter in den Wohnraum. Die beiden Yaos setzten sich, während Faarii zwischen ihnen schwebte. Reese drehte mit den Fingern Locken in ihre langen, roten Haare und wartete, was die Mutter wohl sagen würde.
    Doch zunächst ergriff Faarii das Wort: »Du kennst Thronarios, obwohl es auf deinem Planeten keine ähnliche Technologie gibt.«
    »So ist es«, sagte Reeses Mutter. »Ich hatte bereits eine Begegnung mit Thronarios. Doch die waren ausschließlich zum Kampf gegen unser Volk vorgesehen. Ich mag diese ... Technologie nicht. Sie brachten die grausigsten Kampfroboter mit.«
    »Du redest von der Invasion der Robomutanten? Sie waren hier auf Speelz?«
    »Ja. Das waren sie.« Reeses Mutter schien nicht über dieses Thema reden zu wollen. »Wir müssen Lunkens Familie Bescheid geben. Reese, geh zu ihnen und sag, dass der Junge Ruhe benötigt. Sie können ihn erst nach der zweiten Nacht sehen.«
    Das Mädchen erhob sich. »Du hast mir nie von den Robomutanten erzählt, Mutter.«
    »Geh bitte! Sie machen sich Sorgen.«
    Reese verließ das Haus.
    Stille herrschte, bis Faarii leise fragte: »Wer ist ihr Vater?«
    Die Mutter erhob sich und lief durch den Raum. »Du solltest nicht nach Reeses Vater fragen«, flüsterte sie. »Reese hat keinen Vater.«
    Das Thronario schwebte direkt vor dem Gesicht der Mutter. Es nahm die Tränen wahr, die der Frau über die Wangen rollten. »Sie weiß von Dingen, die andere denken. Sie nimmt Gedanken von Menschen auf, die weit entfernt sind. Ich fühlte mich

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