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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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von Reese angezogen. – Das alles kann nur aus einem Grund geschehen.«
    Die Frau blickte an dem Grooritter vorbei ins Leere. Trotz der starken inneren Anspannung sprach sie recht flüssig. »Er war das einzige Lebewesen unter all den willenlosen technischen Gestalten. Sie vermuteten Bodenschätze in der Nähe unserer Siedlung. Die Roboter kamen zuerst, standen auf den Wegen und ließen uns Menschen Schmerzen spüren, in einer solchen Intensität, wie wir sie bis dahin nicht gekannt hatten. Viele von uns wurden getötet, ohne dass die Fremden eine Waffe benutzten. Sie manipulierten unsere Gehirne. Ich selbst war wohl die Einzige im Ort, der sie nichts anhaben konnten, warum auch immer. Ich ging hinaus, nahm eine Axt und schlug dem ersten Robomutant den Schädel ein. Ich ging zum nächsten – sie wehrten sich nicht, es war so einfach. Doch plötzlich tauchte er auf. Muutaapas Überlieferungen berichteten von Ikoniern. Und er schien eines dieser fremden Wesen zu sein. Thronarios schützten ihn. Ich war jung und wütend. Wieder erschlug ich einen Roboter. Dann plötzlich schoss eines der Thronarios auf mich! Er jedoch vernichtete dieses Thronario, lachte und rief mit menschlicher Stimme: ›Die Frau gefällt mir! Bringt sie in das Haus!‹« Reeses Mutter schwieg einige Sekunden. Trotz der Ruhe hörte sie nicht, dass Reese zurückgekehrt und sich lauschend an der Tür versteckt hatte. »Mit lähmenden Strahlen überwältigten mich die Thronarios, Robomutanten schleppten mich in mein eigenes Haus. Ich lag regungslos und gelähmt auf dem Boden. Er schickte die technischen Gestalten hinaus und kroch aus seiner Verkleidung. Er war ein Mensch, ein alter Mann, jedoch kräftig und lüstern. ›Ich spüre deine Fähigkeiten‹, sprach er immer wieder. ›Du musst mir ein Kind geben!‹ Er fiel über mich her und vergewaltigte mich. Ich rührte mich nicht. Am Ende küsste er meinen nackten Körper inbrünstig, ließ schließlich von mir ab und kleidete sich an, als wäre nichts geschehen. Als er wieder in seinem Ikonierkostüm vor mir stand, richtete er eine Waffe auf meinen Kopf, als wollte er mich töten. Ich zitterte und war doch bereit für die ewige Welt. Dann aber steckte er zu meiner Überraschung die Waffe ein, fuhr mit seinen künstlichen Tentakeln noch einmal über meinen nackten Körper und sprach: ›Dein zarter Leib erinnert mich allzu sehr an meine Jugendsünden. Verzeih mein Ungestüm, doch ich musste eine Ewigkeit auf diese Gelegenheit warten. Eines aber solltest du wissen: Der Vater deines Kindes ist Alyta, der Herrscher der Welt! Behüte es wie einen Schatz! Kaiserliches Blut fließt in seinen Adern. Eines Tages komme ich, um mein Kind zu holen.‹ – Er ging hinaus und verschwand mit seiner Armee auf immer und ewig. Er kam nie zurück.«
    »Alyta?«, summte Faarii. »Alyta ist der Vater von Reese? Das erklärt vieles.«
    »Alyta?«, fragte Reese derb und stand plötzlich mitten im Raum. »Du hast es mir all die Zeit verschwiegen!«
    Reeses Mutter weinte nun. »Sollte ich dir etwa erzählen, dass du das Kind eines Vergewaltigers bist, die Brut eines Teufels?« Sie zog Reese zu sich heran und schluchzte. »Niemand durfte es wissen. Wirklich niemand! Ich wollte doch nur, dass du wie all die anderen Kinder bist. Ich liebe dich, Reese, du bist mein Kind und nicht das seine! Ungestört solltest du aufwachsen. Mehr habe ich nicht gewollt.«
    Faariis Routinen machten sich deutlich bemerkbar. Nun wusste der Grooritter: Es galt, einen kaiserlichen Sprössling zu beschützen. Das war der Existenzgrund der ritterlichen Garde des Reiches Altoria.
    »Dann ist Reese ein Teil der kaiserlichen Familie, auch wenn sie einem Seitensprung entstammt«, stellte Faarii fest. »In gerader Linie bleibt jedoch Anna die Kaiserin. Gewissermaßen ist Reese die Urgroßmutter der Zwillinge, obwohl sie fast zur selben Zeit geboren wurden«, stellte das Thronario fest.
    Faari meldete den Vorfall und erhielt sogleich eine neue Anweisung: »Führe die kaiserliche Familie zusammen!«

    *

    Fau Holl verzog das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse. Die junge Kaiserin hatte ihn also durchschaut und das erst kürzlich geschaffene synthetische Double recht unkonventionell entsorgt! Der M’baganianer prüfte den Sitz der Strahlenschutzrüstung und nahm Kontakt zu Tobobo auf. »Frag die Kaiserin, ob ich sie ins Schiff einladen kann oder ob ich zu ihr kommen soll!«
    Das Thronario, das noch immer unter der Betondecke schwebte, ließ sich ein

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