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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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keine Computer, die ich anzapfen könnte, um in Erfahrung zu bringen, worum es sich genau handelt. Dem Aussehen nach könnte es ein Sender sein.«
    »Oder etwas völlig anderes ...« Saabel lehnte sich zurück. »Welche Rolle spielt diese Ikonierin tatsächlich?«, flüsterte er. »Das ist die Frage, deren Antwort uns den Sinn ihres Tuns erklären würde.«
    »Wir wissen nur, sie ist die leibliche Tochter von Insaidia. Wenn sie seine Gene trägt, dann spielt sie keine gute Rolle.«
    »Ich bin mir nicht sicher, To Zu Fan. Sie scheint sehr gerissen zu sein. Ums Geld kann es ihr nicht gehen. Ihr geerbtes Vermögen ist so groß, dass sie es in einem einzigen Leben unmöglich ausgeben könnte. Es sind andere Dinge, nach denen sie strebt.«
    »Vielleicht sollten wir mit ihr Kontakt aufnehmen?« To Zu Fans Vorschläge wirkten mitunter abartig, erwiesen sich später jedoch als weniger abwegig als zunächst gedacht. Daher schenkte Saabel Tuun den Worten seines Medienthronarios stets viel Beachtung.
    »Kontakt?«, fragte er.
    »Unaufdringlich«, antwortete das Thronario.
    »Unaufdringlich?«
    »Deutlich«, summte To Zu Fan.
    »Unaufdringlich, aber deutlich?« Saabel Tuun schnalzte mit der Zunge. »Du machst es mir nicht einfach, deinen Prozessorergüssen zu folgen.«
    »Ich wollte das Wort ›erpresserisch‹ vermeiden.«
    Der Journalist lächelte. »Ah, jetzt versteh ich dich. Du willst, dass wir Inastasia einen kleinen Mitschnitt unserer Aufnahmen schicken. Und dann warten wir ab, wie sie reagiert.«
    »Richtig. Du hast einen guten Gedanken geäußert.« Das Medienthronario flog eine kleine Runde. »Ich habe den Mitschnitt fertiggestellt. Ich übertrage ihn nun an ihr Postfach.«

    *

    Amabo schlug die Augen auf. Überrascht blickte er um sich. Der Berater lag auf dem blanken Boden in seinem privaten Raum auf der NIRAGAG, die er längst als sein eigenes Schiff betrachtete, obwohl es dem Rat der Planeten gehörte.
    »Dieses Weib!«, flüsterte er. Sie hatte ihn an Bord transportieren lassen, während Amabo nicht bei Bewusstsein war.
    »Sie haben eine Mitteilung, Berater Amabo!«, meldete ein Roboter.
    »Spiel sie ab!«, raunte der Universe.
    Wie er es erwartet hatte, zeigte das kleine Hologramm die Ikonierin Inastasia, die sabbernd vor ihm stand, während er auf dem Boden in ihrem Haus lag. »Mein liebster Amabo. Ich möchte dir mitteilen, dass wir in deinen Körper eine Antimateriekapsel injiziert haben, die ich zu jeder Zeit öffnen kann, was nicht nur deine, sondern auch die Vernichtung deiner unmittelbaren Umgebung zur Folge hätte.« Sie bewegte sich sanft um den Körper Amabos, während ihre unteren Tentakel über ihn glitten. »Eine reine Vorsichtsmaßnahme, die unser ausgezeichnetes Verhältnis nicht trüben sollte. Du bist wahrscheinlich Geschäftsmann genug, so dass du meine Handlung nachvollziehen kannst. – Wir hören voneinander, Berater Amabo!«
    Das Hologramm fiel in sich zusammen.

    *

    Ein ikonischer Bediensteter näherte sich zögernd seiner Herrin. »Verzeiht, Inastasia, es ist eine elektronische Meldung eingegangen.«
    Die Ikonierin blickte auf. »Von wem kommt sie?«, fragte sie.
    »Das ist mir nicht bekannt, Herrin.«
    »Zeig sie!«, forderte Inastasia, die wieder für Ikonier normale Kleidung trug.
    Der Diener schüttelte sich kurz. Ein Hologramm baute sich auf dem steinernen Boden auf. Es zeigte im Schnelldurchlauf die Injektion der Antimateriekapsel in Amabos Körper und brach ebenso plötzlich ab, wie es begonnen hatte. Einen Augenblick lang sabberte Inastasia, was einer gewissen Selbstironie gleichkam. »Dieser Trottel wird nicht nur von uns überwacht«, sagte sie, ohne den Diener direkt anzusprechen. »Kontrolliert das Gebäude auf Mikrokameras, es könnte noch eine hier sein. Und bereitet einen Überflug in meine Residenz nach Lunanova vor!«
    »Wie Ihr befehlt, Herrin!« Mit einem Schütteln entfernte sich der Bedienstete.
    *

    Sie standen regungslos vor dem Gedenkstein und nahmen, jeder den eigenen Gedanken nachgehend, Abschied von Samuel Simon: Malte, Anna, Komsomolzev und Daana Fan, Tämmler mit seiner Tochter, Thomas Schmitts, Nedal Nib, Fidelia mit Baba und Keko, Fau Holl und einige Vertreter der Irdischen Intergalaxialen Vereinigung. Selbst M.A.M.I., Tobobo und Kozabim wohnten der Zeremonie bei.
    Emmanuel Tämmler hielt eine äußerst kurze Rede. »Er war einst mein Professor, der mich viel lehrte. Einmal sagte er in meiner Gegenwart: Und so einen Idioten habe ich matrikulieren lassen.

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