Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
ehrlich gewundert, wenn B1-1B einen vernünftigen Beitrag zu unserer Diskussion geleistet hätte«, stellte Plaabla fest. »Auf den meisten Planeten gibt die wissenschaftliche Forschung damit an, dass die eigenen Völker die Pyramiden als kulturelle Stätten entwickelt, geplant und schließlich gebaut hätten. Die systematische Erforschung des Phänomens, dass Pyramiden in einem für galaktische Verhältnisse überschaubaren Zeitrahmen auf vielen bewohnten Planeten gebaut wurden, bewies, dass ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Pyramiden der Völker besteht. Einige Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass erst die Reisen des legendären Roboters Muutaapa die Idee des Baus von Pyramiden in den Distrikten verbreiteten. Diese Meinung wird dadurch unterstützt, dass auch auf der Erde im Ersten Distrikt Pyramiden entstanden sind. Forscher behaupten weiterhin, dass die Baupläne von Muutaapa nicht überliefert wurden, sondern seine Erklärungen an die Zivilisationen, der Himmel wäre nicht das Ende ihrer Welt, den Bau der Pyramiden gefördert hat, denn die gedachte Höhenlinie, vom Mittelpunkt der Pyramidengrundfläche ausgehend, führt über die Pyramidenspitze direkt in den Himmel. – Das bloße Auftauchen Muutaapas dürfte bei vielen Zivilisationen einen Götterglauben erzeugt haben, dem sie über viele Generationen folgten. Menschen sind so.«
»War das ein Vorwurf?«, fragte Veit Erso.
»Keineswegs«, antwortete Plaabla und schwebte davon. Von der Bedienkonsole her klangen seine letzten Worte: »Immerhin, B1-1B, Muutaapa ist ein Roboter, so wie du. Nur ...«
»Ruhe, Plaabla. Ich will keinen Streit!« Veit Erso gab Koordinaten in das Bedienfeld an seinem Sitz ein. »Ich gehe hinunter. Du transportierst mich per IMT in unmittelbare Nähe des Punktes, von dem aus Hyperion seinen Notruf abgesetzt hat.«
Das Thronario rauschte heran und wäre fast gegen Veit Ersos Kopf gestoßen. »Käpt’n, mein Käpt’n ...«
»Was soll das jetzt?« Der Kapitän der QUWATAHULYA kannte diesen Spruch seines Thronarios nur zu gut. Er kam immer dann, wenn Plaabla ihm einen schwerwiegenden Fehler nachweisen konnte.
»Intermolekulartransporter ... im Ersten Distrikt. Nun? Gibt es hier irgendwo Stationen, die ein IMT bedienen? Wir sind im Ersten und nicht im Zweiten oder Dritten Distrikt.«
Veit Ersos Gesicht färbte sich rot. »Es gibt hier keine IMT-Station?«, fragte er kleinlaut.
»Nein, mein Kapitän.«
»Nicht eine einzige?«
»Nicht mal eine halbe.«
Veit Erso schwieg einen Moment lang. »Das ist schlecht«, flüsterte er schließlich. »Dann werden wir auf CV80 landen müssen.«
»Nicht unbedingt, mein Kapitän. Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Du könntest eine der Güterfähren benutzen. Die haben ein Bord-IMT. Und wir auch. Ich müsste mich nur ein wenig tiefer in deren Arbeitsspeicher reinarbeiten, dann finde ich auch den richtigen Transporter für dich.«
»Für uns. – Du wirst mich begleiten.«
»Werde ich das?«, fragte Plaabla kleinlaut.
»Du wirst.«
»Und mir überlässt man mal wieder die gesamte Verantwortung über dieses Schiff.« B1-1B hatte gesprochen.
*
»Kaiserin? Hier ist Sinuu Peg. Ich muss Euch dringend sprechen!«
Anna betrachtete das Hologramm des Reichsgenerals. »Ihr könnt sprechen«, sagte sie.
Sinuu Pegs Hologramm betrachtete den Mann, der neben der Kaiserin in einem Sessel hockte und ebenso auf die Botschaft zu warten schien.
Lächelnd meinte Anna: »Es gibt in diesem Universum und darüber hinaus keinen weiteren Menschen, der mein uneingeschränktes Vertrauen genießt, General. Das ist Emmanuel Tämmler, der letzte Überlebende von FV1. – Bitte reden Sie ruhig weiter.«
Noch einmal blickte der Reichsgeneral zum lächelnden Tämmler. Schließlich sagte er, begleitet von einem Hüsteln: »Es gibt ernsthafte Probleme mit unserem Einsatzadmiral.«
Die Kaiserin lächelte. »Mit Kra Vall? – Das ist wahrlich keine Neuigkeit, mein lieber Reichsgeneral. Ich beobachte ihn seit Langem. Der persönliche Reichtum des Einsatzadmirals ist in den vergangenen Monaten extrem gewachsen. Seine Geldquellen liegen bei den Seemlern, die er unterstützt, wenn es um das Ausrauben unserer VERVOER geht.«
»Verzeiht, Kaiserin!« Sinuu Peg blickte erstaunt in die Runde. »Also wisst Ihr bereits davon. Und ... Ihr wollt nichts dagegen tun?«
»Es wird etwas getan«, antwortete Anna. »Doch, mein lieber General. Sie wissen von nichts. Je weniger davon wissen, desto größer ist die Chance,
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