Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

den Himmel und bestand zu großen Teilen aus Glas und Stahl. Die AOS ließ die Schwerkraftplatte im zweiundsiebzigsten Stockwerk andocken. Während des Landevorgangs hielt Koor Fan die Augen geschlossen. Erst als der Bordcomputer »Ziel erreicht. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt!« verkündete, öffnete der Professor die Augen, beobachtete, wie sich das Sicherheitsgeländer im Boden der Platte versenkte, und betrat den gepolsterten Eingangsbereich zu seiner Abteilung. Vor der Glastür empfing ihn ein Thronario. »Bitte identifizieren Sie sich!«
    Koor Fan blickte in Richtung des Thronarios, das in Kopfhöhe vor ihm schwebte, und sagte wie immer: »Koor Fan, Entwicklungsabteilung. Code 35821.« Nun scannte das wachhabende Thronario seine Augen.
    »Guten Tag, Koor Fan«, antwortete das Thronario. »Zutritt verweigert.«
    Erstaunt schaute der Professor zu dem fliegenden Roboter. »Was sagst du da?« Normalerweise kam jetzt der Spruch: »Guten Tag, Koor Fan, ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt in den Räumen von JPP.«
    »Guten Tag, Koor Fan«, sagte das Thronario erneut. »Zutritt verweigert.«
    »Koor Fan, Entwicklungsabteilung. Code 35821. Ich verlange Zutritt zu meinem Arbeitsplatz!« Ungeduldig blickte der Professor erneut zum Thronario.
    »Ich bitte um Verzeihung, Koor Fan. Der Zutritt kann nicht gewährt werden.«
    Wütend fragte Koor Fan: »Mit welcher Begründung wird der Zutritt verweigert?«
    »Alle Mitarbeiter der Forschungsabteilung sind bis auf Weiteres beurlaubt.«
    »Ich weiß, dass ich normalerweise Urlaub habe.« Der Professor hielt kurz inne. »Was sagst du da? Alle Mitarbeiter?«
    Das Thronario wiederholte ohne Betonung: »Alle Mitarbeiter der Forschungsabteilung sind bis auf Weiteres beurlaubt.«
    »Wer hat das wann angewiesen?«
    Das Thronario antwortete erneut monoton: »Die Beurlaubung erfolgte aufgrund eines betriebsinternen Befehls von Jaan Oss vom heutigen Tag. Alle Mitarbeiter der Forschungsabteilung sind bis auf Weiteres beurlaubt.«
    »Ist überhaupt jemand in diesem Gebäude?«
    Langsam schwebte das Thronario hinauf zu seiner Ladestation, die unter der Raumdecke angebracht war. »Momentan halten sich vier Personen im Gebäude von JPP auf.«
    Erschrocken ging der Professor zu einer der gläsernen Außenwände. »Wer sind die vier Personen?«, fragte er, ohne das Thronario anzusehen.
    »Die Identität von drei Personen darf nicht bekanntgegeben werden. Die vierte Person ist Jaan Oss.«
    Einen Moment lang dachte Koor Fan nach. »In Ordnung. Sind die drei anderen von Fees-Eins?«
    »Negativ.«
    »Gehören sie zum Firmenkonsortium von Jaan Oss?«
    Wieder kam sofort die Antwort: »Negativ!«
    »Darf mitgeteilt werden, zu welcher Firma die drei Personen gehören?«
    »Positiv.«
    Nach kurzer Pause forderte Koor Fan: »Und von welcher?«
    »Die drei Personen gehören der Firma ACC an.«
    Koor Fan lief auf das Thronario zu. »ACC? Was ist das für eine Firma?«
    »Unbekannt.«
    Mit einem Griff nahm Koor Fan das Kommunikationsthronario aus seinem Feesenanzug. Das Minithronario schwebte vor ihm. »Verbinde mich mit Meen Kok!«
    »Meen Kok ist momentan nicht erreichbar.«
    »Wo ist er?«
    »Unbekannt.«
    »Verbinde mich mit Jaan Oss!« Koor Fan setzte hinzu: »Sofort!«
    Sogleich baute sich ein kleines Hologramm über dem Thronario auf. Jaan Oss war in Begleitung der drei fremden Personen. Menschen, die eindeutig keine Feesen waren.
    »Koor Fan? Wo sind Sie?«, fragte der grauhaarige Feese erstaunt.
    Der Professor empfand die Worte als scheinheilig. Jaan Oss kannte den Ort genau, an dem sich Koor Fan aufhielt. »Ich wollte an meinen Arbeitsplatz. Sie wissen, dass ich das nicht konnte, obwohl Sie diesen Wunsch kürzlich geäußert haben.«
    »Haben Sie nicht mitgekommen, was in der Welt los ist? Lassen Sie mich in Ruhe!«
    »Ihre Worte in allen Ehren, Jaan Oss. Jedoch erscheint es mir wichtig, dass ich sofort meinen Arbeitsplatz einnehme. Ich habe die Mitschnitte unseres Außenpostens kontrolliert und kam zu einem erschreckenden Ergebnis.«
    »Es gibt nichts Erschreckenderes als das, von dem wir längst alle wissen. Gehen Sie endlich nach Hause oder flüchten Sie mit den anderen!«
    »Mit Verlaub, Jaan Oss. Ich muss mich ...«
    Eine der fremden Personen rückte in den Mittelpunkt des Hologramms. »Hören Sie! Was auch immer Sie zu müssen denken, interessiert hier keinen. Sie sind bis auf Weiteres beurlaubt. Die Firma JPP wurde von Anna Cyber Cooperation übernommen. Gewissermaßen sind Sie