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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Nivellierung.«
    Malte stand plötzlich vor eben diesem Bildschirm. »Das Schiff wird in einer Minute explodieren!«, schrie er. »Wir müssen dich zurückholen, M.A.M.I.!«
    »Ein Rücktransport ist nicht möglich. Ich muss die Welle mit meiner Körperkraft ins Lager drücken. Sonst erfolgt der erneute Ausfall der Nivellierung«, wiederholte die Roboterfrau. »Leb wohl, Malte, mein Vollender.«
    »Es kann nicht sein, dass du so billig draufgehst!«, brüllte Malte.
    »Dreißig Sekunden!«, warf Z’tel ein.
    Baba Nib erhob sich und klopfte Malte auf die rechte Schulter. »Wahrscheinlich rettet sie unser aller Leben damit. Du musst dich von M.A.M.I. verabschieden, Malte. Jetzt.«
    »Jo, jo, Malte. Nun sag: Auf Wiedersehen, M.A.M.I.! Und pass auf die Kleinen auf.«
    »Zwanzig Sekunden!«
    Malte verharrte regungslos. »Auf Wiedersehen, M.A.M.I.« flüsterte er. In seinen Gedanken liefen die Erinnerungen wie in einem Film ab:

    Die kleine Zwillingsschwester Anna sah zum ersten Mal die ausgewachsene Frau, geformt aus einer silbernen Metalllegierung. Ihre Figur wirkte schlank und die Proportionen stimmten, ein Busen hob sich ab, und vor den Augen trug sie so etwas wie eine Brille.
    »Was ist mit ihr?«, hörte er Anna fragen.
    »Ich nenne sie ›Mechanische Alternative menschlicher Intelligenz‹.« Maltes Stimme klang hoch und kindlich.
    »Ist das nicht ein bisschen lang für einen Namen?«
    »Nein, ist es nicht.« Malte sah sich selbst. »Denn die Abkürzung lautet: M.A.M.I.«
    »Mami?«
    »Genau. M.A.M.I.; und damit haben wir auch wieder eine«, hörte er sich selbst stolz sagen.
    »So ein Ding kann unmöglich eine Mutter ersetzen. Es kann nicht schmusen und streicheln, es ist kalt und hohl.«
    »Woher willst du das wissen? Sie ist nicht kalt! Womit willst du Mami sonst ersetzen? Diese M.A.M.I. hier hat die gekoppelten Festplatten von Sirena, Heeroo und Efzet. Beide haben uns ja wohl ständig mit ihren fast menschlichen Gefühlen überrascht. Erinnerst du dich an Efzet, als er unsere richtige Mami im Kampf verletzte? Efzet war fix und fertig, als er es mir beichten musste. Und er musste es mir beichten, weil da irgendwas Menschliches in ihm war!«
    »Unsere Thronarios gibt es jetzt nicht mehr?«
    »Sie sind in M.A.M.I., auch Heeroo ist in ihr. Und sie waren alle drei damit einverstanden. Weil die Thronarios noch existieren. Sie sind in ihr vereint. Und soll ich dir was verraten?« Malte flüsterte: »Sie harmonieren super miteinander. Ich hatte die Befürchtung, unsere M.A.M.I. könnte verschiedene Persönlichkeiten entwickeln. Dem ist aber nicht so. Sie ergänzen sich prima.«
    Annas Hand berührte den Körper des Roboters. »Sie hat eine geile Figur! Hast du dir das ausgedacht?«
    »Wie du weißt, hat der Körper mit all seinen Funktionen bereits existiert. Naomas Vater hat ihn aus zwei Robotern gebaut, die von Universus stammten. Ihm fehlten lediglich einige Teile: die Festplatten, Daten, vernünftige Programme und die Steuerung. M.A.M.I. ist jetzt vollkommen. Sie wird zärtlich sein können und trotzdem wie ein Tier kämpfen. Sie kann in Bodennähe fliegen, wenn Gravitation vorhanden ist, so wie die Thronarios. Sie besitzt ein geniales Zielerkennungssystem und die Bewaffnung von Heeroo und Efzet. Sie sieht im Hellen und im Dunkeln, kann Daten aus großen Entfernungen abrufen, sie kann reden und singen, hat alle Dateninformationen verinnerlicht, die wir und Naoma besaßen, kennt unsere gesamte Vergangenheit und besitzt ein absolut gutes Schutzprogramm. Ihre Finger sind Adapter zu fast allen bekannten Schnittstellen der Welt. Und durch Papis Programme ist M.A.M.I. in der Lage, in fast jedes System einzudringen, sie kann so ziemlich jedes System lahmlegen oder übernehmen. Kurz gesagt: M.A.M.I. ist perfekt.«
    »Schalte sie ein!«, hörte er Anna rufen. »Los, mach schon!«
    »Ich muss M.A.M.I. nicht einschalten. Sie ist in Bereitschaft. Ich habe sie lediglich gebeten, still zu sein.«
    Malte sah, dass sich Annas Gesicht rot färbte. »Sie hat alles mitgehört? Wirklich alles?«
    »Hat sie. – Nicht wahr, M.A.M.I.?«
    »Jo, jo, hab ich«, sprach die Roboterfrau mit einer für Roboter untypisch weichen, weiblichen Stimme. Sie fuhr mit einer Hand sanft über Annas Kopf. »Findest du meine Figur tatsächlich geil?«

    »Vier ... drei ... zwei ... eins!«
    »Du warst eine geile Roboterfrau und eine gute Mutter und Großmutter. Leb wohl, M.A.M.I.!« Malte wurde, während er das sagte, von den Beinen gerissen. Und Baba

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