Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Kriegers zu befreien. Doch das war unmöglich! Die Tür zu seinem Raum stand währenddessen weit offen.
»Kozabim!«, schrie Adam. »Notfall! Komm her, schnell!«
Es krachte einmal kräftig, dann kam der Roboter quer durch die Wand des Sanitärtraktes angefahren und brummte: »Oh, wie schrecklich!« Eine Bewegung seines Greifers reichte jedoch aus, Adam von der Last zu befreien. Kozabim blickte den auf dem Boden liegenden Krieger an und drehte dessen Kopfsegment im Kreis herum. »Ich bin Kozabim – ein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen, Herstellungsbezeichnung: 2022 K3, dritte Generation, Datenspeicher: 850 Terrabyte, Reaktionsgeschwindigkeit: eine Nanosekunde, dreihundertsechzig Grad Blickwinkel ...«
»Das musst du ihm nicht erzählen, der ist hin!« Adam trat mit dem Fuß gegen den Helm des Lecoh-Legionärs. »Autsch, meine Knochen ...«, stöhnte der Junge, während er sich erhob und die Überbleibsel des Datenbuches betrachtete. »Kozabim, du musst gut auf dich achten. Alle Informationen sind jetzt nur noch bei dir. – Schließe schnell die Tür!«
Der Roboter quietschte kurz auf. »Tür wird verschlossen«, brummte er anschließend.
Adam zog dem Krieger inzwischen den schwarzen Umhang aus und riss ihm den Helm, der zu gleichen Teilen aus elektronischen Bauteilen und einer schleimigen Masse bestand, vom Kopf. Mit einem Zipfel der Bettdecke wische der Junge den Helm sauber, legte sich den Umhang über und setzte den Helm auf. Dann griff er sich den Letonator von Efeins und steckte ihn in die Hosentasche. Dumpf erklang seine Stimme: »Passt wie angegossen. Und jetzt lass Efeins verschwinden, Kozabim! Ich dachte, er wäre ein lebendes Wesen. Dabei ist Efeins nur ein Roboter!«
»Nur?«, fragte Kozabim. »Er besteht immerhin zum Teil aus einer organischen Substanz. – Wohin soll ich ihn bringen?«
Adam rieb sich die Arme und sammelte dann die letzten Bestandteile des Datenbuches auf. »Lass ihn einfach verschwinden! Erfasse Efeins mit dem Intermolekulartransporter und transportiere ihn dann von mir aus ins Weltall!«, rief der Junge aufgeregt und betrachtete die Einzelteile seines Mini-Datenbuches. »Ich bin ohne meinen Computer aufgeschmissen!«
Efeins löste sich in diesem Moment in Wohlgefallen auf und verschwand vollständig. »Verzeihung, Adam. Das Original-Mini-Datenbuch, Bezeichnung ADAM-MDB-4, befindet sich laut der Innenbordnavigation des Ikonischen Kampfkreuzers IKK 8 ...«
»Kannst du mal zur Sache kommen?«, fragte Adam wirsch und rückte sich den Helm zurecht.
»... im Abstellraum 714.«
Der Junge blickte erfreut auf. »Dann transportiere es hierher! Aber schnell!«
Drei Sekunden lang war Kozabim beschäftigt. »Tut mir leid«, brummte er nach mehreren Pieptönen. »Die Ausführung des Auftrages ist momentan nicht möglich. Der Abstellraum 714 wird abgeschirmt, eine Erfassung mit dem Intermolekulartransporter kann derzeit nicht erfolgen. Es ist ebenso nicht möglich, einen Transport unserer Körper in die Nähe des Abstellraumes 714 durchzuführen.«
»So ein Mist!« Adam dachte angestrengt nach. »Dann gehen wir hin.« Der Junge blickte den Roboter entschuldigend an. »Ich weiß, ich sollte mich um unsere Besatzung kümmern. Aber mein Datenbuch ist ein klein wenig mehr wert.« Er klappte die Bettdecke zurück und nahm das Thronario, das erstaunlich leicht war, in die Hände. »Nimm es mit, Kozabim. Vielleicht können wir es noch gebrauchen.« Und Kozabim heftete sich das Thronario an den Rumpf. »Jetzt mach die Tür wieder auf. Und benimm dich draußen unauffällig. Du musst mir den Weg zum Abstellraum 714 zeigen.«
Während der Roboter die Tür öffnete, fragte er: »Was verstehst du unter ›Benimm dich draußen unauffällig‹?«
Vorsichtig schaute Adam hinaus. Ein Gang führte in zwei Richtungen. »Schweig und fahr vor mir her! Niemand ist zu sehen!« Er hielt in jeder Hand einen Letonator und folgte Kozabim, der langsam den Flur durchquerte.
»Ich möchte meine Bedenken anmelden«, summte der Roboter und drehte das Kopfsegment zu Adam.
»Das fehlt mir noch!«, brummte der Junge unter seinem Helm. »Von Außerirdischen gefangen und von einem Roboter begleitet, der schrecklichen Schiss hat. Fahr schon, sonst kommen wir nie an!«
*
Simon beobachtete Josef Müllermann, dem Schweiß auf der Stirn stand, der die blonden Strähnen auf der Haut kleben ließ. »Wie weit bist du?«
»Wenn du mich nicht ständig von der Seite anquatschen
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