Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
Vom Netzwerk:
in Erwartung ihres Vizeadmirals erstaunt und ehrfurchtsvoll um und starrten in den Flur, der aber bis auf die künstlichen Krieger leer blieb. Als sie sich zurückdrehten, waren Adam und Kozabim bereits verschwunden.
    »Los, komm schon!«, rief der Junge.
    »Höchstgeschwindigkeit erreicht«, plärrte Kozabim und verschwand in einem Raum, dessen Tür sich gerade geöffnet hatte.
    Adam war bereits einige Schritte weitergelaufen und schaute sich erstaunt um. »Kozabim? Wo bist du?«
    In diesem Moment kamen am Ende des Ganges mehrere Lecoh-Legionäre angelaufen. Die Ersten knieten sich auf den Boden und eröffneten das Feuer. Der Junge schoss gleichzeitig mit beiden Letonatoren in die Gruppe der Krieger. Funken sprühten, Schreie waren zu hören. Auf dem Boden kriechend erreichte Adam die Öffnung zum Abstellraum 714, warf sich hinein und schrie: »Mach schon zu, Kozabim!«
    Im selben Moment schloss sich die Tür mit einem scharfen Quietschen.
    »Ändere den Zugangscode!«
    »Bist du verletzt?«, fragte der Roboter. »Code geändert.«
    »Zum Glück haben sie mich nicht erwischt«, erklärte der Junge und versuchte, seinen Atem zu beruhigen. »Aber ich habe vier von ihnen ausgeschaltet.« Er sah sich in dem finsteren Raum um. »Gibt es hier so etwas wie Licht?«
    »Ich versuche, die Lichtquelle zu steuern. Das Signal kommt ... jetzt.«
    Ein bläulicher Schein tauchte den Abstellraum in eine spärliche Helligkeit.
    Adam hockte auf dem Boden und atmete noch immer heftig. »Kozabim«, keuchte er leise.
    »Ja, Adam?«, fragte der Roboter.
    »Ich habe welche von denen getötet. Es waren vielleicht auch Menschen darunter.«
    »Adam hat drei Roboter zerstört und einen Menschen lebensgefährlich verletzt.«
    Der Junge sah an Kozabim hinauf. »Wie – lebensgefährlich?«, flüsterte er. »Sehr lebensgefährlich?«
    »Für eine tiefgreifende Diagnose fehlen mir leider die Informationen«, erwiderte der Roboter.
    »Ich kann doch nichts dafür, oder? Sag schon, Kozabim!«
    »Wie meinst du das, Adam?«
    »Ich meine ...« Der Junge suchte nach passenden Worten. »Ich meine ..., es war doch unfair von ihnen. Sie waren ziemlich viele. Und ich bin nur ein Kind und war fast allein. – Du zählst ja nicht, Kozabim. Du bist ja nicht bewaffnet.«
    Vorsichtig rollte der Roboter an den Jungen heran. »Ich verstehe«, summte er schließlich. »Adam fühlt sich schuldig. Er macht sich selbst Vorwürfe. Er sorgt sich um das Leben des schwer verletzten Kriegers der gegnerischen Seite.«
    »Und immerhin, sie alle waren auch irgendwie daran beteiligt, als die Heimat zerstört wurde.«
    »Das würde jedoch nicht rechtfertigen, auf die bloße Vermutung hin den Lecoh-Legionär so schwer zu verletzen, dass er sterben könnte«, entgegnete Kozabim. »Dann müsstest du, um deine eigene Handlung glaubhaft zu rechtfertigen, die direkte Teilnahme dieses Lecoh-Legionärs im Einzelnen nachweisen.«
    Erneut dachte Adam eine Weile nach. »Aber wenn es nun Notwehr war? Die haben alle auf mich geschossen.« Er klopfte gegen Kozabims Bein. »Hörst du, Kozabim? War es vielleicht Notwehr?«
    »Notwehr ist eine Verteidigung, die erforderlich ist, um einen rechtswidrigen Angriff von sich selbst abzuwenden. Insofern wäre es also keine Notwehr, wenn der betreffende Lecoh-Legionär rechtskonform gehandelt hat – immerhin könnte in diesem schrecklichen Raumschiff ein ganz anderes Gesetzeswerk gelten, als es dir vertraut ist – oder der Legionär hat eigentlich auf mich geschossen und nicht auf dich.«
    Noch einmal dachte Adam lange nach. Dann erhob er sich. »Es war Notwehr und es tut mir leid, dass ich ihn lebensgefährlich verletzt habe. – Ist das in Ordnung, Kozabim?«
    »Fast schien es, als würde auch der Roboter aufatmen. »Ja«, sagte er. »Ich nehme an, das ist für den Augenblick in Ordnung.«
    Adam versuchte, sich abzulenken und erkundete den Raum. In den Wänden befanden sich von einer glasartigen Substanz verschlossene Nischen mit diversen Dingen, die sich dahinter verbargen. Zunächst legte Adam die Verkleidung der Lecoh-Legionäre ab und lief dann an der Wand entlang, die fremdartigen Gegenstände hinter den Gläsern betrachtend. »Die haben schon ziemlich viel eingesammelt«, stellte er fest. »Siehst du irgendwo mein MDB?«
    Kozabim stützte sich mit seinen langen Greiferarmen auf dem Boden ab und drückte seinen Körper an der Wand nach oben. In vier Metern Höhe hielt er inne. »Ich habe das Mini-Datenbuch gefunden.«
    »Dann hol es raus!«,

Weitere Kostenlose Bücher