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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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intergalaktischer Kulturen an. Die Betrachtungszelle wurde eigens für die menschliche Rasse eingerichtet. Die Atemluftwerte sind optimal. Die Nahrungsbereitstellung erfolgt über den Duplikator im Zentrum. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt und viele glückliche Gäste.« Das Thronario löste sich in Luft auf, bevor auch nur ein einziger Mensch den Mund öffnen konnte.
    Simon erhob sich. »In Ordnung. Momentan haben wir keine Möglichkeiten, etwas zu unserer Befreiung zu tun.« Alle sahen ihn in Erwartung einer längeren Ansprache an. »Diese Ikonier, wie Adam sie bezeichnete, wissen nicht, dass wir über ein Schamgefühl verfügen, auf das wir wahrscheinlich in nächster Zeit keine Rücksicht nehmen dürfen. Trotzdem wäre es nett von euch – damit meine ich vor allem Sonja und Emma – wenn ihr euch zusammenreißt und die Liebesdinge auf einen Zeitpunkt verschiebt, da es dunkel ist – falls es irgendwann dunkel wird.« Er ging zum Sanitärtrakt und öffnete die Schleuse, indem er einen Sensor berührte. Die Anordnung der Einrichtungsgegenstände in der Toilette entsprach einhundertprozentig der im Sternstraßenschiff. Simon blickte in den winzigen Raum. »Immerhin haben wir ein Klo.« Er hielt die Hand unter den Wasserhahn, Wasser schoss heraus. »Und wir haben Wasser.« Nun schloss er den Sanitärsektor wieder und stellte sich neben den Duplikator. »Ich habe keine Ahnung, wie dieses Ding funktioniert. Aber angeblich erhalten wir darüber unser Essen. Da die Ikonier bestimmte Teile unseres Schiffes nachgebaut haben, könnte es sein, dass sie über das medizinische Modul die Zusammensetzung unserer Nahrung nachbilden können.« Er hielt den Kopf in die Aussparung des Moduls und sagte recht laut: »Nahrungsration siebzehn b!«
    Zwei Sekunden lang rumpelte es im Duplikator. Die Büchse in der Ausgabe erinnerte tatsächlich an die Rationen im heimatlichen Raumschiff und ließ sich ebenso öffnen. Simon entnahm den kleinen Kunststofflöffel und kostete von der breiartigen Substanz. Dann verzog er das Gesicht. »Wir werden uns daran gewöhnen müssen.«
    Müllermann näherte sich, noch immer eine Hand im Schritt. »Pizza mit Wurst und Käse!«, forderte er. »Und ein Bier, kalt und herb.«
    Es dauerte etwas länger, dann tauchten die gewünschten Dinge im Nahrungsduplikator auf.
    Der blonde Ingenieur kostete zunächst das Bier, dann die Pizza. »Geschmacklos«, stellte er fest. »Und doch frage ich mich, wie sie das machen.« Er stellte den Becher mit dem Getränk im Duplikator ab. Sogleich verschwand das Bier. Müllermann nickte. »Das scheint gleichzeitig die Abfallentsorgung zu sein.«
    Ein merkwürdiges Summen erklang. Die Menschen konnten nicht ausmachen, woher der Ton kam. Die Höhen und Tiefen änderten sich im Takt. Alle lauschten.
    »Es ihre Musik zu sein anmutet«, flüsterte Komsomolzev. »Ähnlichkeit sie mit unserer zu haben scheinen.«
    »Schaut mal da!« Müllermann zeigte zum Horizont außerhalb des Käfigs. Zum ersten Mal verdeckte er nicht seinen Schambereich. »Der Zoo hat geöffnet.«
    Eine Gruppe merkwürdiger Wesen näherte sich. Der Anblick der verschieden großen Ikonier verursachte Ekel bei den Menschen, die nun – bis auf Tämmler – in einer Reihe an der vorderen Glaswand standen.
    Die auf die Spitze gestellten kegelförmigen Körper bewegten sich auf vier dürren Gliedmaßen vorwärts, was an Insekten erinnerte. Ihre vier tentakelartigen Arme bewegten sich ununterbrochen, wobei sie oftmals irgendwelche Dinge wie Nahrung oder Spielzeug hielten. Sie trugen schrillbunte Kleider, blieben in respektablem Abstand vor der Absperrung des Käfigs stehen und glotzten mit weit aus den Körpern ragenden Augen. Zunächst nahmen die Menschen an, die Ikonier hätten Waffen in den Händen, die sie auf den Käfig richteten, doch dann gingen sie davon aus, dass es sich dabei um technische Aufzeichnungsgeräte handeln müsste.
    Vor dem Käfig schwebte ein Thronario, das ununterbrochen in einer merkwürdigen Sprache Töne von sich gab, als würde es den Käfiginhalt erläutern. Die fünf Menschen im Käfig stellten fest, dass die Ansammlung der fremdartigen Wesen vor ihrem Käfig meist am größten war.
    Die ersten Stunden, Tage und Wochen vergingen. Es wurde nie gänzlich dunkel in dieser Welt. Komsomolzev vermutete, dass sich der Planet Lunanova gleichmäßig mit der roten Sonne drehte, so dass es schien, als bliebe die Sonne am Himmel stehen.
    Irgendwann hatten sich die Menschen ein wenig an den

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