Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Thronarios, die den Weg der beiden Menschen verfolgten. Einige von ihnen waren immer in der Nähe.
Adam zog an der Hand von Koor Zen. »Was sind das für welche?«, fragte er und zeigte auf eines der Thronarios.
»Das sind die Ritter des Groo. Sie sind die Leibgarde der Kaiserin«, erklärte der Kapitän der LORIAN. »Vor zehntausend Jahren bestand die Leibwache der obersten Feesen aus echten Menschen, die auf Grootieren ritten.«
»Auf Grootieren?«
»Ja. Grootiere sind sechsbeinige Säugetiere, die wendig und unheimlich schnell sind. Mittlerweile haben die künstlichen Thronarios die Aufgaben der Leibwache übernommen. Die Bezeichnung ist jedoch geblieben.«
»Sie sind bewaffnet?«, fragte Adam erstaunt.
»Bis an die Zähne, wenn sie welche hätten.« Koor Zen lächelte. »Du musst dich aber nicht vor ihnen fürchten.«
»Ich habe ganz bestimmt keine Angst«, versicherte der Junge.
»Ich weiß. Jungs wie du haben nie vor irgendetwas Angst. Ich war schließlich auch mal so ein Junge, selbst wenn es schon ein paar Jahre zurückliegt.«
»Vielleicht doch nicht nie, aber immerhin meistens. – Was treibt die Plattform an?« Adam blickte vorsichtig über den Rand der Plattform, die sich gleichmäßig und ohne zu schwanken vorwärts bewegte.
»Schwerkraftsensoren. Fast all unsere Fortbewegungsmittel arbeiten mit diesem Prinzip. Gesteuert werden sie von einem sehr komplizierten Rechnersystem, das sich FGS nennt.«
Adam kam nicht dazu, die nächste Frage zu stellen, denn die Plattform legte vor dem Eingang eines Fahrzeuges an, das komplett aus Glas zu bestehen schien und von mehreren Groorittern überwacht wurde. Er setzte sich auf eine der harten Sitzschalen neben Koor Zen und hielt sich daran fest. Dass dies nicht die falsche Entscheidung war – der Kapitän hielt sich ebenfalls fest – zeigte kurze Zeit später der etwas unsanfte Start des ovalen Fahrzeuges. Zunächst flog es mit hoher Geschwindigkeit quer durch die Halle und raste dann auf eine Wand zu. Gerade wollte Adam aufschreien und hatte bereits die Augen geschlossen, da öffnete sich ein ebenso ovales Segment in der Wand, durch das sie hindurchrasten. Dahinter war es völlig dunkel. Die extrem hohe Geschwindigkeit war zu spüren, hin und wieder wechselte das Fahrzeug leicht die Richtung, bis es abrupt anhielt. Sanftes Licht leuchtete auf.
»Links aussteigen!«, plärrte eines der Thronarios und schwebte vorweg, während fünf weitere den beiden Passagieren folgten.
Sie gingen nur wenige Schritte, dann standen sie wieder vor einer Wand. Das erste Thronario schwebte durch einen kleinen Durchlass, gleich darauf öffnete sich geräuschlos eine Schleuse.
Adam hielt sich wieder an der linken Hand von Koor Zen fest, als sie hinter der Schleuse einen kleinen Raum betraten.
Ein merkwürdiger Kreischton erklang.
»Halt!«, plärrte das Thronario. »Waffen ablegen!«
»Waffen?«, fragte Koor Zen erstaunt. Dann sah er Adam verwundert an. »Hast du eine Waffe bei dir?«
Das Gesicht des Jungen färbte sich rot.
»Das schreiende Thronario ist nur Heeroo, der Chef meiner Leibwache. Sag ihm, die Kaiserin will, dass du deine Plasmaschleuder behalten darfst!«, erklang Amelias Stimme in Adams Kopf.
»Und wenn er mir nicht glaubt?«, fragte der Junge und sah die Kaiserin lächeln. Prinz Sinep tauchte für den Bruchteil einer Sekunde in Adams Vorstellung auf.
»Was glauben?«, wollte Koor Zen wissen.
»Die Waffe!«, plärrte das Thronario erneut und leuchtete noch heller auf. Die anderen Ritter kamen näher.
Adam blickte zu dem Grooritter hinauf. »Entschuldigung, Heeroo, aber die Kaiserin ist der Meinung, dass ich mein Katapult behalten darf.«
»Passieren!«, plärrte das Thronario.
Erneut ging eine Schleuse auf. Dahinter wurden die beiden von Kaan Sulak, dem Berater, empfangen.
»Folgt mir«, raunte der große Mann und lief los.
Kaan Sulak war unheimlich lang, fast zweimal so groß wie Adam. Der Junge betrachtete argwöhnisch den Kopfschmuck des Beraters. Der Schmuck bestand aus drei Federn, die unablässig ihre Farbe änderten.
Der Berater der Kaiserin öffnet eine weitere Schleuse, zwei Thronarios flogen hindurch, Sulak wies den Ankömmlingen den Weg und blieb draußen stehen, während sich die Absperrung wieder schloss.
Plötzlich stand Adam der Kaiserin gegenüber, die ihn zunächst lächelnd betrachtete, dann die Arme öffnete und schließlich den Jungen auffing und an sich drückte. »Ich bin so glücklich, dass du deinen Weg zu mir gefunden
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