Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
lachte General Kabalogs und sagte etwas zu dem Lecoh-Legionär, dann zog er sich zurück, um seine Wunde zu verarzten.
O’Sador näherte sich Simon. »Tragt ihn. Er soll sich nicht rühren! Folgt mir!« Er lief einfach los, während Müllermann und Komsomolzev Tämmler stützten.
Sie gelangten über einen Aufzug in eine der oberen Etagen des fensterlosen Turms. Der Lecoh-Legionär öffnete die Tür zu einem völlig leeren Raum, in dem ein Thronario wartete. Tämmler bewegte sich nun wieder normal. »Das Thronario wird euch helfen, den Raum bewohnbar zu machen. Die Ikonier haben durchschaut, dass ihr die Duplikatoren missbraucht, deshalb wird euch die Nahrung zugeteilt.« Er blickte Tämmler an. »Wäre ich eine Maschine, hätte ich dich getötet, wie es der General befohlen hat.«
Der Techniker versuchte, durch die Augenschlitze hinter den Helm des kleinwüchsigen Kriegers zu sehen. »Ich danke dir, dass du es nicht getan hast, O’Sador«, flüsterte er.
Der Lecoh-Legionär wandte sich zur Tür, die er mit einem Wink verschloss. Dann nahm er vorsichtig den Helm ab. Er hatte ein derbes und kahlköpfiges menschliches Gesicht! »Die echten Legionäre sind nicht nur biologisch, sie sind menschlich. Doch viele haben das vergessen. Einst waren wir ein friedfertiges Volk und lebten auf dem Planeten Lecoh im Zweiten Distrikt des Universums. Die Ikonier versklavten uns über Nacht und besiedelten unseren Planeten, während wir im gesamten Universum verteilt wurden. Unzählige Lecohraner, vor allem Frauen und Kinder, wurden ermordet.«
Der Kapitän räusperte sich. »Es tut uns leid, wenn wir grob zu dir waren«, sagte Samuel Simon. »Doch wissen wir nicht, was dieser Vizeadmiral Insaidia mit uns vorhat.«
O’Sador warf einen Blick auf das Thronario, das vor ihm schwebte. Rasch setzte er den Helm wieder auf und verließ den Raum. Hinter ihm schlug die Tür zu.
Das Thronario verkündete: »Ich richte den Raum nach den Informationen aus dem Sternstraßenschiff ein. Bitte tretet zur Tür und bewegt euch nicht.« Auch dieses Ding sprach mit einer femininen Stimme.
Kurze Zeit später hatten die Menschen das Gefühl, sie würden auf dem heimatlichen Raumschiff weilen.
Verrat
Adam steht im Zentrum einer riesigen Kuppelhalle, die Wände glänzen in schillerndem Pink. Der Junge dreht sich langsam und bedächtig um die eigene Achse.
Auf einem Podest entsteht ein unbeweglicher Körper.
Es blitzt und kracht, dann herrscht wieder Ruhe.
»Da bist du ja endlich«, raunt eine Stimme.
Die Rotation hält inne und Adam legt geblendet eine Hand über die Augen.
Der Körper gleicht dem eines Ikoniers. Und doch spricht das pinkfarbene Wesen mit der Stimme der Menschen. »Ich habe bereits auf dich gewartet.«
»Wer bist du?«, flüstert der Junge und geht dem Unbekannten einen Schritt entgegen.
»Komm nur her, Adam. Ich beiße nicht. Jedenfalls dich nicht ...«, sagt die Stimme des großen Ikoniers. »Ich bin dein Freund. Nur ich werde dir dabei helfen können, dass du groß und stark wirst.«
»Du?« Adam bleibt vor dem Wesen stehen. »Wie heißt du?«
Der Fremde niest mehrmals hintereinander. »Das Klima, es macht mir zu schaffen«, sagt er und lacht. »Ich bin Alyta und du gehörst zu mir. Ich bin dein Blutsverwandter, Adam.«
Erstaunt sieht der Junge das Wesen an. »Du? Du willst mein Verwandter sein? Ein Ikonier? Dass ich nicht lache!«
Das Wesen, das sich Alyta nennt, steigt von seinem Podest und baut sich unmittelbar vor Adam auf, der die Tentakel betrachtet, die leblos am Körper des Ikoniers herunterhängen. Plötzlich spürt er eine Hand auf seiner Schulter – die Hand eines Menschen, die aus der pinkfarbenen Verkleidung des Ikoniers ragt.
»Manchmal täuschen die Dinge, die du zu sehen glaubst, Adam. Letztendlich zählen nur die Autorität, die Herrschaft, die Befehlsgewalt und die Stärke!« Seine Stimme wird deutlich lauter. »Herrschaft und Stärke über alle Dinge, Adam! Du bist auserwählt, diese unglaubliche Herrschaft zu erben.« Das Wesen legt eine zweite Hand auf Adams andere Schulter. »Wahrscheinlich übersteigt mein Angebot deine Vorstellungskraft. Doch solltest du bald so weit sein, die Lust zu spüren, die Lust auf uneingeschränkte Befehlsgewalt.«
Der Junge riecht den scharfen und unangenehmen Atem des Wesens, das sich Alyta nennt. »Bist du wirklich ein Mensch?«, fragt er eingeschüchtert.
Alyta nimmt die Hände von Adams Schultern, lässt sie unter dem Ikoniergewand verschwinden und schwebt
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