Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
wirklich zum Überleben benötigten. Doch seit etwa zwanzig Jahren steht ein Regent an ihrer Spitze, der sich bis heute nicht zu erkennen gab, der jedoch die Ikonischen Streitkräfte und auch ihre Politiker unter seiner Kontrolle hat. Ein Imperator, der jede Möglichkeit nutzt, andere Welten zu unterjochen oder gar zu vernichten. Die ikonischen Politiker treten vor dem Rat der Planeten mit Bedrohungslügen anderer Völker auf. Doch viele Mitglieder des Rates der Planeten stehen unter dem Joch der Ikonier und werden dazu gezwungen, die Lügen der Allianz des Zweiten Distriktes als Wahrheiten zu vertreten. Einst bauten die Ikonier unsere Molekularteilchenzerleger nach, mit denen wir ausschließlich nicht lebende Produkte transportierten, und nutzten die Technologie vor allem militärisch, um sich selbst Vorteile zu verschaffen. Um ein gewisses Gleichgewicht zu erhalten und damit den Menschen und einigen anderen Völkern im Universum eine Überlebenschance in Freiheit zu sichern, mussten wir unsere Technologie verbessern und entwickelten den Teilchenüberwacher – das kleine Ortungsgerät, das ich dir auf dem Ikonischen Kampfkreuzer gab. Mit diesem Instrument ist es möglich, dass die aufgelösten Teilchen gewissermaßen mit einem Code versehen und durchnummeriert werden, so dass die Gefahr einer Vernichtung während des Transportes gegen Null geht. Trotzdem werden unsere Teilchentransporter nur in Extremsituationen eingesetzt. Die Ikonier hingegen vertrauen noch immer auf die alte Technologie. Und viele Ikonier, aber auch Verbündete und Gefangene, kamen bereits beim Transport ums Leben. Was die Ikonier mit IMT bezeichnen, heißt bei uns MTZ. Problematisch für uns Menschen ist, dass sich das Bewusstsein der Ikonier allmählich verändert. Es gibt nun etliche unter ihnen, die genau so selbständig denken und handeln können wie wir Menschen.« Koor Zen beobachtete seine Instrumente. Laut gab er einen Befehl weiter: »Vorbereiten zur Übergabe an den Leitstrahl 714/1! Absondern der Synchron-Attrappen bei drei ... zwei ... eins ... jetzt!«
»Was sind das für Attrappen?«, fragte Adam, während die LORIAN in ein riesiges Gebäude flog, dessen Tor sich hinter dem Raumschiff schloss und einem langen Tunnel folgte, der ins Innere des Planeten Fees-Zwei zu führen schien.
»Die Synchronattrappen sind zwei holografisch erzeugte Raumschiffe, die den gleichen Bestimmungscode senden wie die LORIAN, und deren Abbilder nun quer über Fees-Zwei kreuzen. Falls Fremde den Weg der LORIAN durch Überwachung des Codes verfolgt haben, werden sie nun in die Irre geführt, denn unser Schiff sendet keinen Bestimmungscode mehr.«
Adam nickte. »Und wo führt der Tunnel hin?«
»Das, mein lieber Junge, weiß auch ich nicht. Fees-Zwei ist vollständig erkaltet. Im Inneren des Planeten wurde ein umfangreiches Tunnelsystem angelegt, das verschiedene ausgebaute Höhlen miteinander verbindet. Unsere LORIAN ist ferngesteuert und wird irgendwann das Ziel erreichen. Und zwar genau ... jetzt.«
Das Schiff verringerte die Geschwindigkeit und setzte auf einer beleuchteten Plattform auf. Diese Plattform bewegte sich ebenfalls. Sie fuhr durch eine riesige Schleuse und kam in einer Höhle zum Stehen, die wie eine gewaltige Werkstatt wirkte.
Auf dem Hauptschirm der Brücke der LORIAN konnten die Besatzungsmitglieder einen Raum erkennen, in dem ein einzelner Mensch saß, der einen merkwürdigen Kopfschmuck und ein langes, metallisch glänzendes Gewand trug. Dieser Mensch nickte und hob beide Hände zum Gruß über den Kopf. »Ich grüße dich, Koor Zen.«
Adam beobachtete den Kapitän, der ebenfalls die Hände über den Kopf hob und kurz an den Fingerspitzen zusammenführte. »Ich bin froh, meine Aufgabe erfüllt zu haben. Ich grüße dich ebenfalls, Kaan Sulak.«
Kaan Sulak, der erste Berater und Vertraute der Kaiserin, nickte. »Kaiserin Amelia erwartet dich mit dem Menschenkind Adam. Ein Transporter steht bereit.«
Das Bild von Kaan Sulak verschwand vom Hauptschirm. Der Kapitän reichte Adam eine Hand. »Komm«, sagte er nur und führte den Jungen, der sich noch einmal zu Daana Por umschaute, die ihm lächelnd zunickte.
Gemeinsam liefen sie durch den Hauptflur des Schiffes, erreichten eine Schleuse und betraten außerhalb der LORIAN eine kleine Plattform, die sich sogleich frei schwebend in Bewegung setzte.
Adam schaute sich begeistert um. Er sah eine riesige Höhle, in der geschäftiges Treiben herrschte. Überall schwebten blau leuchtende
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