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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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lebend.«
    »Seine Majestät kann mich mal kreuzweise!«, rief Müllermann wütend.
    Sonja Esther hob den Helm vom Kopf. Sogleich nahm ihr einer der Lecoh-Legionäre den Helm aus den Händen. »Sie werden nicht verstehen, was kreuzweise bedeutet«, stellte sie fest und schüttelte die Haare auf. »Was hat dieser Insaidia mit uns vor?«, fragte sie.
    Der Krieger baute sich vor ihr auf. »Nur er wird es wissen.«
    »Ihr seid nichts weiter als die Schergen eines Verbrechers!« Tämmler hatte – wie die anderen – den Helm abgenommen.
    Der Anführer des Legionärs-Trupps baute sich provozierend vor Tämmler auf. »Was willst du damit bezwecken?« Er hob den Letonator etwas höher, direkt vor das Herz des korpulenten Technikers.
    Vorsichtig schob sich die Biologin zwischen die beiden. »Emma, lass das, es bringt nichts.«
    Der schob die Freundin zur Seite. »Ich wiederhole mich ja ungern, doch ihr seid die Schergen eines Verbrechers. Bist du biologisch?«
    »Ich bin biologisch. So, wie du es bist«, antwortete der Legionär.
    »Und die da?« Tämmler zeigte auf die restlichen Krieger. »Die sind aber künstlich? Das sind Maschinen.«
    »Ja, es sind Maschinen.«
    Emmanuel Tämmler flüsterte: »Du bist auch nur eine Maschine. Du lässt dich von Insaidia unterwerfen, befolgst seine Befehle wie ein Automat und vernichtest intelligentes Leben humaner Rassen. Dazu ist nur eine Maschine in der Lage. Du bist nichts Besseres als deine künstlichen Kollegen oder die Thronarios, denen keiner eine Träne nachweint, wenn sie vernichtet werden.«
    Der Legionär sah Tämmler einige Sekunden lang schweigend an. »Ich bin Gefangener, genau wie ihr es seid. Und ich lebe nur deshalb noch, weil ich erledige, was Insaidia verlangt. Euch wird es ebenso ergehen, ihr werdet es spüren. Das ist der Lauf der Dinge, nichts anderes ist uns vorbestimmt.«
    »Wenn du nichts dagegen tust, bleibst du eine Maschine.« Tämmler ließ seinen Helm einfach auf den Boden fallen. »Hast du wenigstens einen Namen?«
    Erneut dauerte es mehrere Sekunden. »O’Sador. – Und nun kommt!« Der Lecoh-Legionär ging, ohne weitere Worte zu verlieren, vorweg. Die Menschen folgten ihm, dann die künstlichen Legionäre.
    Über eine lange Rampe erreichten die Gefangenen einen Platz im Freien und betraten zum ersten Mal in ihrem Leben einen fremden Planeten: Ikonia.
    Sie sahen sich argwöhnisch um. Die Umgebung lag im Halbdunkel, am Himmel bauschten sich dicke Wolken auf, in denen grellrote Blitze zuckten. Die Luft war warm und feucht. Der Boden bestand aus einer Kunststoffmasse, Pflanzen waren nicht zu sehen. Rings um den Platz erhoben sich bunte Wolkenkratzer in leuchtenden Farben und ohne Fenster.
    Die Menschen wurden in einen dieser Wolkenkratzer geführt. Ein sabbernder Ikonier grüßte O’Sador und sprach in unverständlichen Worten. Die restlichen Lecoh-Krieger blieben zurück. Der Ikonier kroch neben den Menschen langsam auf und ab. Die unteren vier Tentakel sollten die unförmige Gestalt im Gleichgewicht halten, was nicht immer gelang. Vor Sonja Esther hielt der Ikonier inne und berührte mit den vier oberen Tentakeln einige Stellen ihres Körpers. Dabei schnatterte er.
    »Er soll seine glitschigen Fummeldinger von mir nehmen!«, rief die Biologin angeekelt. »Was hat er denn gesagt?«
    O’Sador griff sich an den Helm. »Das willst du bestimmt nicht wissen.«
    »Doch, das will ich!«
    »General Kabalogs stellte fest, dass er noch nie einen solch hässlichen Menschen wie dich gesehen hat.«
    Müllermann grinste. »Für mich sehen alle Ikonier gleich hässlich aus.«
    Tämmler blieb ernst. »Sag deinem General, ich mache Ikonier-Püree aus ihm, wenn er unsere Ärztin noch einmal berührt.«
    Ohne, dass sich der Ikonier dem Techniker zuwandte, schnellte einer seiner Tentakelarme gegen Tämmlers Kopf, fuhr in dessen Mund und riss am Oberkiefer des Mannes. Tämmler würgte zunächst, dann biss er die Zähne schlagartig zusammen. Grüner Schleim spritzte aus seinem Mund. Der Ikonier zog seinen Tentakelarm augenblicklich zurück, während sich der Techniker den Mund am Ärmel des Bio-Suit-Anzugs abwischte und mehrfach auf den Boden spuckte.
    General Kabalogs betrachtete seine Wunde und dann Tämmler. Anschließend sagte er etwas zu O’Sador.
    Der richtete seinen Letonator auf Tämmler und rief: »Fall um und rühr dich nicht!« Dann betätigte er den Auslöser.
    Emmanuel Tämmler spürte rein gar nichts. Doch er begriff und fiel wie ein Stein zu Boden.
    Schlabbernd

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