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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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an Tyra interessiert wärest, wenn du jedes Mal zu sabbern beginnst, sobald Vana ins Zimmer kommt.«
    »Eure Ausdrucksweise gefällt mir gar nicht«, empörte sich Rafn, grinste aber dabei.
    »Bolthor ist auch kein glaubwürdiger Verehrer«, dachte Tykir laut nach.
    »Und warum nicht?« Entrüstet setzte Bolthor sich aufrechter in den Sattel und drückte die Brust raus.
    »Nun, vielleicht war ich zu vorschnell. Du könntest ihr besondere Aufmerksamkeit schenken, Bolthor, aber wir müssen noch mehr Verehrer finden, um Adam eifersüchtig zu machen.«
    »Überlasst das mir«, wies Rafn sie an. »Ich werde ein paar meiner Soldaten dafür abstellen. Sie werdet mir den Gefallen gerne tun, und wenn Tyra wieder so ein herrlich verruchtes Kleid anhat wie das rote, werde ich sie nicht einmal dafür bezahlen müssen. Dann werden sie ihr schon von sich aus den Hof machen.«
    »Dann sind wir uns also einig. Punkt drei des Plans, diesmal können wir nicht scheitern.«
    Was Tykir bei sich dachte, war: Dumm, dumm, dumm. Wir sind dümmer als Dreck, wie Alinor sagen würde. Zum Teufel, hoffentlich hört sie nie was davon.
     
    Ich muss verrückt sein, dachte Tyra.
    Warum sonst hätte sie heute Abend wieder das skandalöse rote Kleid angezogen? Warum sonst hätte sie sich heute so viel Mühe mit ihren Haaren gegeben und würde sie lang über den Rücken hängen lassen? Warum sonst hätte sie Ingriths Duftseife benutzt, um wieder nach Rosen zu riechen? Warum sonst hätte sie ihre Kommode nach einem
    Paar weicher Lederschuhe durchwühlt, die ihren großen Füßen passten? Warum sonst kaute sie Minzblätter, um einen frischen Atem zu bekommen?
    Auf dem Weg nach unten in die Halle zum Abendessen ging Tyra am Zimmer ihres Vaters vorbei.
    »Gibt es etwas Neues?«, flüsterte sie Vater Efrid zu, der einen Rosenkranz betete.
    Er schüttelte den Kopf. »Heute ist er noch gar nicht wach geworden, und gegessen hat ersuch nichts. Einmal hat er Brühe ausgespuckt, die wir ihm einflößen wollten. Es sieht fast so aus, als wäre er satt, aber das ist natürlich unmöglich.«
    »Was sagt Adam dazu?«
    »Er sagt nichts offen, aber man merkt trotzdem, was er denkt. Je länger Euer Vater bewusstlos bleibt, desto geringer ist die Chance auf eine Genesung. Ich denke, der Heiler befürchtet einen Hirnschaden.« Vater Efrid sah bekümmert aus.
    »H-hirnschaden?«, stotterte sie. »Ihr meint, Vater wird wie Igor, der Dorfidiot?«
    Der Mönch nickte mit düsterem Gesicht.
    Tyra hätte schwören können, ein Schnauben vom Bett zu hören, aber als Vater Efrid und sie sich umdrehten, lag Thorvard in unveränderter Position in seinen Kissen.
    Tyra setzte sich auf den Bettrand und griff nach der Hand ihres Vaters. Dann begann sie, mit ihm zu reden, ohne auf die Anwesenheit des Heilers zu achten.
    »Ich habe eine Entscheidung getroffen, Vater. Ich werde Stoneheim bald verlassen, auf jeden Fall, ehe die Fjorde zufrieren. Ich hoffe, dass du bis dahin wach wirst, damit wir uns persönlich voneinander verabschieden können. Aber selbst wenn nicht, kann Rafn in meine ... in deine Fußstapfen treten. Es ist Zeit, Vater. Höchste Zeit.«
    Sie hätte schwören können, dass die Hand ihres Vaters gezuckt hatte. Vielleicht konnte er sie ja hören, sie hoffte es sehr.
    Als sie zur großen Halle kam, hatte sie sich die melancholischen Tränen abgewischt. Das Abendessen wurde bereits serviert, und heute gab es auffallend viel Schweinefleisch zu essen.
    Kaum hatte sie die Halle betreten, kam Gunter Storrsson auf sie zu. Gunter war einer der besten Schwertkämpfer von Stoneheim und bei den Damen wegen seines guten Aussehens sehr beliebt. Heute hatte er sich Glasperlen in die Haare geflochten, und die Mädchen würden sich darum zanken, wer später mit ihm das Bett teilen durfte.
    »Hättet Ihr Lust, einen Becher Ale mit mir zu trinken?«, fragte Gunter, ergriff sie am Ellbogen und wollte sie an seinen Tisch führen.
    »Huh?« In all den Jahren, die sie Gunter kannte, und das war praktisch von Geburt an, hatte er nie das leiseste Interesse an ihr gezeigt.
    »Ihr seht heute Abend besonders entzückend aus«, stellte er fest und drückte sie neben sich auf die Bank.
    »Was für ein Haufen Unsinn! Soll das ein Scherz sein, Gunter?«
    »Aber es stimmt, Mylady. Ihr seid bildschön. Viel schöner noch als die schönste Blume in Drifas Garten.« Die ganze Zeit, während er sprach, klebte sein Blick an ihrem Ausschnitt.
    »Hör auf, meine Brüste anzustarren«, ermahnte sie ihn. Mit einem

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