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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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abzulenken.«
    »Gut, es muss also heimlich passieren. Und wir müssen dem Drängen der anderen, zu heiraten, aus dem Weg gehen. Einverstanden. Noch mehr Regeln?«
    Sie nickte. »Ich habe vor, Stoneheim bald zu verlassen, auf jeden Fall im nächsten Monat. Wenn die Fjorde zufrieren, ist es zu spät.«
    »Nach Byzanz?«
    »Ja, das ist das Beste für mich. Ich habe mich entschieden, egal, wie es meinem Vater geht. Wenn das Schlimmste geschieht, ist Rafn bereit, in seine Fußstapfen zu treten.«
    »Ich kann das nicht gutheißen. Ich glaube, das wäre ein zu hartes Leben für eine Frau.« Er hob rasch die Hand, ehe sie gegen seine Worte protestieren konnte, die Frauen für weicher als Männer erklärten. »Aber wenn es das ist, was du dir wünschst, ist das deine Entscheidung.«
    »Reist du auch ab, oder bleibst du den Winter über hier?«
    »Hah! Wenn du nicht bleibst, bleibe ich auch nicht. Nimm es mir nicht übel, aber ich habe nicht vor, in diesem eisigen Land zu überwintern.«
    »Vielleicht könnten wir ein Stück zusammen reisen... du und Rashid. Er spricht oft von seiner Sehnsucht, in seine warme Heimat zurückzukehren.«
    Adam schüttelte den Kopf. »Rashid kann ja mit dir gehen, aber für mich ist die einzige Heimat England.«
    »Eines noch.« Sie holte tief Luft. »Falls ich schwanger werden sollte, verzichtest du auf alle Rechte.«
    Er ließ ihre Hand los und sah sie ungläubig an. »Nein.«
    Sie war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. »Nein?«
    Er erhob sich und sah sie wütend an. »Du hast mich gehört: Nein! Du verletzt mich tief damit. Wie kannst du denken, ich würde mein Kind im Stich lassen?«
    Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn, wie er wütend die Fäuste ballte.
    »Meine Schwester Adela und ich haben unseren Vater nie gekannt. Selik und Rein haben uns adoptiert und ein Waisenhaus in Jorvik eröffnet. Ich habe zu oft gesehen, was das Fehlen eines Vaters bei einem Kind bewirkt. Das wird meinem Kind nie geschehen. Nie!«
    »Aber Adam, das macht keinen Sinn. Du hast gesagt, dass du nicht heiraten willst.«
    »Will ich auch nicht.« Er sah sie scharf an.
    Tyra begriff. »Du würdest mir mein Kind wegnehmen?«
    »Das würde ich. Eine unverheiratete Mutter, die für ihren Lebensunterhalt in den Kampf zieht? Ich bitte dich, Tyra, selbst du wirst einsehen, wie unpassend das wäre.«
    »Du denkst, ich wäre keine gute Mutter?« Tyra war ihr Leben lang kritisiert worden. Als zu groß, zu ungelenk, zu männlich. Doch das war der härteste Schlag gegen ihren Stolz, den sie je hatte einstecken müssen. Er traf sie mitten ins Herz.
    »Das wollte ich damit nicht sagen.« Er wollte ihre Hand nehmen, aber sie schob ihn so heftig weg, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte und über seinen Stuhl gefallen wäre. »Tyra, es gibt Wege, eine Schwangerschaft zu verhindern.«
    »Wirklich? Was für eine Überraschung. Warum nehmen Männer und Frauen, vor allem nach vielen Kindern, diese dann nicht?«
    Er nickte. »Sie sind nicht hundertprozentig sicher.«
    »Aaaah!«, sagte sie. »Dann bleibt das Liebesspiel also ein Glücksspiel für die Frau. Dein Samen könnte sich also doch in meinem Leib festsetzen?«
    Er zögerte und nickte dann.
    »Und das Kind würdest du mir dann wegnehmen?«
    »Wenn du in der verdammten Varangiergarde dienst, ja.« Jetzt war er genauso wütend wie sie.
    Traurig schüttelte sie den Kopf. »Geh jetzt, Angelsachse, ehe ich dich mit meinem Dolche durchbohre.« Es war ihr Ernst.
    Er sah sie lange traurig und wütend an. Dann wandte er sich um und ging davon.
    Tyra hätte froh sein können, dass sie gerade dem entgangen war, was der größte Fehler ihres Lebens hätte werden können. Warum weinte sie dann?
     
    Adam warf sich stundenlang im Bett hin und her. So hatte er seine Nacht nicht verbringen wollen.
    Rastlos lag er in seinem bequemen Alkovenbett, während Rashid auf der anderen Seite des Kamins selig vor sich hin schnarchte. Wenn es nach Rashid ginge, würde das Feuer den ganzen Tag lang lodernd brennen. Da es jetzt nur mit kleiner Flamme brannte, hatte Rashid sich unter drei Bettdecken vergraben - zwei von sich und noch eine von Adam.
    Wie konnte in seinem Leben nur so viel schief gehen? Wie konnte es zwischen ihm und Tyra nur zu so vielen Missverständnissen kommen? Wie kam es, dass sie ihm nach so kurzer Zeit schon so wichtig war?
    Aber ihn traf nicht alleine die Schuld. Wenn Tyra einmal gründlich über alles nachdachte, musste auch sie zu der Erkenntnis

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