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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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erzähl mir das Neueste«, forderte der König ihn auf, nachdem er satt war und das Tablett beiseite geschoben hatte. »Und lass nichts aus.« Er griff nach dem Steinkrug und trank einen großen Schluck Bier.
    »Nun, eines kann ich Euch erzählen. Ein neues Wort, das Meister Adam zu Eurer Tochter Tyra gesagt hat. Vielleicht ist es ja von Bedeutung.« Er runzelte die Stirn. »Oder hat Mylady es zu Meister Adam gesagt? Ich weiß es nicht mehr genau.«
    Der König machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sprich weiter, Junge, welches Wort hast du denn gehört?«
    »Finger-Lust.«
    Der König begann zu lachen und verschluckte sich dabei. Während er lachte und hustete und lachte und hustete, begann Alrek zu fürchten, dass er vielleicht bald den Tod des Königs auf dem Gewissen haben würde. Bolthor würde vielleicht sogar eine Saga darüber verfassen: »Der König, der sich totlachte.«
    Alrek dachte bei sich, dass es höchste Zeit war, dass die Wikinger wieder auf Raubzug gingen.
     
    »Finger-Lust?«, rief Tykir aus. »Was zum Teufel soll das denn sein ?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte König Thorvald. »Ich dachte, du wüsstest das, du hast doch angeblich soviel Erfahrung mit den Frauen.«
    »Thorvald! Ich bin seit zehn Jahren verheiratet. Jedes Glück bei Frauen habe ich seitdem mit Alinor!«
    Der König zuckte die Achseln. »Es ist ein Jammer, dass du das more danico nicht ausübst.«
    »Es ist eher so, dass ich mein Leben schätze ... und meine männlichen Teile. Alinor würde mich umbringen, wenn ich mehrere Frauen hätte, oder sie würde sicherstellen, dass ich mit ihnen nicht mehr anstellen könnte als Däumchen zu drehen.« Er goss ihnen beiden Bier nach. »Aber warum wollt Ihr wissen, was Finger-Lust ist?«
    »Ich habe gehört, dass Adam diese vielleicht an meiner Tochter Tyra ausgelebt hat. Oder sie mit ihm? Vielleicht ziehen sie es auch nur in Betracht.«
    Tykir sah den König aus schmalen Augen an. »Woher wisst Ihr das? Ich denke, ich bin der Einzige, der von Eurer Genesung weiß ?«
    »Das bist du auch. Das bist du. Aber man hört viel, wenn die anderen glauben, dass man bewusstlos wäre. Sie reden, als wären sie alleine. Du wärest überrascht über das, was ich in der Zeit erfahren habe, während ich hier liege.«
    Die Erklärung des Königs überzeugte Tykir nicht ganz, aber er ließ die Frage vorerst ruhen. »Was wollt Ihr, Thorvald?«
    »Ich will das Mädchen unter die Haube bringen, und dieses Fingerspiel scheint alles zu sein, was sie bisher praktiziert haben. Einem Wikinger würde das nicht reichen, das sage ich dir. Das angelsächsische Blut in ihm muss ihn weich machen.«
    »Adam ist kein Weichling«, stellte Tykir fest. »Außerdem habe ich gehört, dass die beiden heute nicht mal mehr miteinander reden, geschweige denn einander befingern. Ich habe gehört, dass Adam ihr gedroht hat, ihr ihr Baby wegzunehmen.«
    »Welches Baby? Tyra hat ein Kind, und niemand hat sich die Mühe gemacht, mir das zu erzählen? Habe ich keine loyalen Untertanen, die mir so etwas erzählen würden?«
    »Nein, Tyra hat kein Baby, jetzt noch nicht. Aber falls sie ein Baby von Adam bekäme, will er es ihr wegnehmen.«
    »Das wird er nicht! Ich schlage ihm den Kopf ab, wenn er das wagt. Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Die Götter wissen, dass es höchste Zeit ist, mal wieder einen Jungen in meiner Familie zu haben.«
    »Es wird kein Kind geben. Sie reden nicht mal miteinander - habt Ihr mir nicht zugehört?«
    »Kann denn keiner hier etwas richtig machen?« Thorvald warf die Hände in die Luft. »Es sieht so aus, als müsste ich die Sache selber in die Hand nehmen.«
    »Na los, dann. Erwacht von den Toten, Ihr alter Intrigant. Erschreckt Eure Familie, indem Ihr zum Essen heute Abend in die Halle spaziert kommt. Oder tut so, als wäret Ihr ein Geist. Mir ist es egal. Aber kommt aus dem verdammten Bett. Das Zimmer fängt an, nach Bier und Meerrettich zu stinken. Ich werde wohl nach Dragonstead zurückkehren, wo alle gesund sind; zumindest alle außer Rapp vom Großen Wind.«
    »Geh, wenn du musst«, knurrte der König, »aber vielleicht willst du doch noch etwas bleiben. Vielleicht kann ich dir schon bald etwas ganz Besonderes zeigen.«
    Tykir hielt, schon an der Tür stehend, inne und wandte sich zum König um, der aufrecht im Bett saß, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die langen Beine übereinander geschlagen. Auf seinem Gesicht lag ein verschlagener Ausdruck.
    »Und was sollte das sein?«
    »Mein

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