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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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Harem.«

Kapitel 14
     
    E in schöner und sonniger Tag lag über Stoneheim, die Art Oktobertag, die man bei den Wikingern Odins Sommer nannte. Ein Tag, an dem die Sonne so hell schien, dass man verführt wurde zu glauben, dass noch länger schönes Wetter herrschen würde, obwohl es in Wahrheit schon am Abend schneien und frieren konnte. Einer der Ruderer, der an einer wunden Stelle litt, erzählte Tyra, dass er einen Sturm aufziehen spüre, denn seine Knie schmerzten unentwegt.
    Tyra hatte das ruhige Wetter genutzt, um eines der an Land Hegenden Schiffe zu inspizieren, die Wild Serpent. Schon früh hatte sie die Männer losgeschickt, um das Schiff für die Reise vorzubereiten. Breanne half ihr, wenn auch widerstrebend, indem sie ihre Zimmerleute anwies, die notwendigen Ausbesserungsarbeiten zu verrichten. Vana überprüfte die Segel auf Risse, aber sie war nicht widerstrebend. Oh, Vana würde über Tyras Abreise traurig sein, aber noch mehr würde sie sich darüber freuen, endlich Rafn heiraten zu können.
    »Willst du irgendwohin, Tyra?«
    Sie sah auf und sah Adam vor sich stehen. Er trug eines der arabischen Gewänder, in denen ein Wikinger vielleicht lächerlich ausgesehen hätte, doch an ihm sah es aus, als wäre er darin geboren.
    »Ich dachte, du hättest Patienten.«
    »Willst du irgendwohin, Tyra?«, wiederholte er.
    »Das weißt du doch. Geh weg, Adam, ich muss arbeiten. Ich will am Friggstag los.«
    »Friggstag? Du reist Freitag ab? Aber das ist doch schon in drei Tagen.«
    »Stimmt. Und jetzt geh weg.«
    »Willst du nicht einmal abwarten, wie es deinem Vater geht?«
    Sie schüttelte den Kopf und fuhr fort, den Rumpf auf Schäden zu prüfen. »Wikingerfrauen können sich von ihren Männern scheiden lassen, indem sie vor Zeugen erklären, dass sie sie nicht mehr wollen. Dasselbe gilt für Kinder und ihre Eltern. Sobald ich das Ritual vollzogen habe, bin ich weg.«
    »Nach Byzanz?«
    Sie nickte und hob das Kinn. »Auch wenn ich in deinen Augen weniger eine Frau bin, so wähle ich zumindest selber meinen Lebensweg. Und ich freue mich darauf. Du dagegen läufst vor deinem Schicksal weg, und deshalb tust du mir Leid, Angelsachse.«
    Jetzt war Adam der, der das Kinn hob.
    »Noch etwas. Alrek will mit mir kommen. Ich möchte ihm das nicht verwehren, muss aber eines bedenken.«
    Er hob fragend die Brauen.
    »Nur die Götter wissen, warum, aber Alrek will, dass du Kristin, Besji und Tu nn i mit dir nimmst, um ihnen ein Heim zu geben.«
    »Nein!«, brüllte er, wandte sich um und rannte davon.
     
    »Ich möchte, dass ihr alle als meine Zeugen auftretet.« Tyra stand neben dem Bett ihres Vaters und hatte ihre Schwestern, Tyrik, Adam, Vater Efrid, Rafn, Rashid, Bolthor und Lady Alinor für das Ritual zusammengerufen. Heute war der Tag, an dem sie sich von ihrer Familie lossagen wollte. Heute war der Tag, an dem sie eine Vagabundin ohne Heim werden würde. Heute war der Tag, an dem sie endlich ihr Leben in die eigenen Hände nehmen würde.
    Das Schlafzimmer des Königs war riesig und verfügte neben dem Himmelbett über einen großen Kamin. Das Feuer darin erhitzte die Luft des Zimmers, obwohl ein Rauchabzugsloch in der Decke eingelassen war. Ein seltsamer Geruch nach Bier und Meerrettich hing in der Luft.
    »Übereile nichts«, warnte Adam sie.
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und knirschte: »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, angelsächsischer Kurpfuscher.« Dann fuhr sie fort: »Ich, Tyra Thorvalsson, erkläre hiermit -«
    »- deine Heimat für alle Zeit zu verlassen«, unterbrach sie Lady Alinor. »Oh, Tyra, ist das wirklich Dein Ernst?«
    »Tyra weiß, was sie tut, es ist die einzige Möglichkeit«, erwiderte Rafn und griff nach Vanas Hand. Vana und er traten zu Tyra, als ob sie zeigen wollten, auf wessen Seite sie stünden. Aber es gab keine Seiten. Tyra tat endlich das, was getan werden musste, um die Zukunft ihrer Schwestern frei zu geben.
    Aller Augen füllten sich mit Tränen, teils aus Traurigkeit, teils wegen des Qualms, der das Zimmer füllte. Alrek musste frisches Holz in den Ka nfi n gelegt haben.
    »Bei allem Respekt, Mylady, aber der Hahn vom Lande kräht nicht in der Stadt.« Das war Rashid, der jetzt seine Meinung sagte.
    »Was?«, fragte Tyra. Sah er sie als Landpomeranze, die in einer Stadt wie Byzanz nicht zurechtkommen würde? Wieviele Beleidigungen musste eine Frau sich noch anhören, ehe sie anfangen konnte, Köpfe abzuschlage n oder Zungen herauszuschneiden ?
    »Halt den

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