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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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kommen, dass sie als Soldatin kein Kind haben konnte.
    Warum diskutierten sie überhaupt die Frage eines gemeinsamen Kindes ? Wahrscheinlich würde es nie dazu kommen. Zumal es nicht so aussah, als ob er je Gelegenheit haben würde, die Tat zu vollbringen, die zur Entstehung eines Babys führen würde. Warum Probleme suchen, wenn es genügend offensichtliche gab?
    Am widersprüchlichsten waren seine Gefühle. Er konnte nicht aufhören, sich ein gemeinsames Baby mit Tyra vorzustellen. Das Kind würde natürlich groß sein und blauäugig. Es konnte blond oder schwarzhaarig sein. Aber egal, jedes Kind von ihnen beiden konnte nicht anders als hübsch werden.
    Es ist mir egal. Es ist mir egal. Es ist mir egal. Besser, es endet, ehe es beginnt.
    Aber was, wenn ... ?
    Als Adam endlich einschlief, spürte er, wie jemand zu ihm ins Bett glitt. Erst dachte er, es könnte vielleicht Tyra sein, um ihn um Verzeihung zu bitten. Aber es war Kristin, die kleine Elfe, die ihn mit Daumen im Mund aus blauen Augen anstarrte.
    »Was willst du hier, Kristin?«, knurrte er oder versuchte er jedenfalls zu knurren. Es war schwer, ärgerlich zu gucken, wenn man sich dabei die Kleine im Arm zurechtrückte - wie früher Adela - und ihr die Haare aus dem Gesicht strich.
    »Ich habe schlecht geträumt«, klagte Kristin. Eine dicke Träne lief ihr über die runde Wange.
    »Schscht, es war doch nur ein Traum.«
    »Alrek ist wieder weggegangen. Und du auch. Ich war ganz alleine und hatte Angst. Im Traum.« Das war für Kristin schon eine kleine Rede. Was sie beschrieb, war kein Albtraum, sondern ihre Realität. Alrek würde wieder mit den Wikingern losziehen. Und Adam würde bald schon abreisen.
    Kaum hatte Kristin zu Ende gesprochen, schlief sie auch schon ein. So war es bei Kindern, sie schliefen von einem Moment auf den anderen ein.
    Als er am Morgen müde aufwachte, lag nicht nur Kristin schlafend neben ihm, sondern Besji hatte sich ans Fußende gekuschelt und Tunni neben ihm auf den Fußboden gelegt. Alrek stand am Kamin und stocherte in einem lodernden Feuer herum.
    Als Adam aus dem Bett taumelte, um zu verhindern, dass Alrek in Flammen aufging, ohne die schlafenden Kinder zu wecken, leistete Adam einen stummen Schwur.
    Heute ist der Tag, an dem ich die Kontrolle über mein Leben zurückgewinne. Heute ist der Tag, an dem ich meine Abreise aus Stoneheim vorbereiten werde.
     
    »Hast du noch Meerrettichsauce für das Lammsteak mitgebracht?« Der König leckte sich hungrig die Lippen und sah Alrek erwartungsvoll an, der ein großes, mit einem Tuch bedecktes Tablett in sein Schlafzimmer trug.
    »Ja, habe ich, aber ich musste alles auf dem Flur verstecken, bis Vater Efrid endlich zum Gebet gegangen war.« Alrek verstand nicht so ganz, warum der König nicht einfach aufstand und wie alle anderen in die große Halle zum Essen ging. Aber wer war er, dass er die Geheimnistuerei seines Herrn in Frage stellen würde? Alrek stellte das Tablett auf der Matratze ab und ging zurück, um die Tür zu verschließen.
    »Hattest du Probleme, an das Essen zu kommen?«, erkundigte sich der König, während er bereits den Mund voll hatte und Alrek mit einer Handbewegung bedeutete, sich zu ihm zu gesellen.
    »Ein bisschen«, gab Alrek zu und biss in einen köstlichen Honig-Weizenkeks. Er hatte mehr Appetit denn je, seit der König ihn ins Vertrauen gezogen hatte. »Ingrith wollte wissen, was ich denke, wohin die guten Sachen alle sollen, aber ich habe ihr gesagt, es wäre für Meister Adam.«
    »Gut reagiert, Junge. War sie mit der Antwort zufrieden?«
    Alrek zuckte die Achseln. »Ich hatte den Eindruck. Sie hat daraufhin die Honigkekse für ihn dazu gelegt.«
    »Beim Thor. Ich hoffe, dass sie nicht auch ein Auge auf ihn geworfen hat.«
    »Ich glaube nicht. Um ehrlich zu sein, denke ich, dass die Damen alle etwas im Schilde führen - Ingrith, Breanne, Drifa, Vana und Lady Alinor. Ich glaube, sie haben etwas ausgeheckt, um Meister Adam und Lady Tyra zusammenzubringen.«
    »Hah! Ein Haufen weichköpfiger Weiber! Intrigen und Geheimnisse! Als wenn ihnen das etwas nutzen würde.«
    Alrek wollte gerade anmerken, dass der König im Moment ja nichts anderes tue, aber er biss sich gerade rechtzeitig noch auf die Zunge. Er folgte damit Meister Adams Rat - zu denken, ehe er sprach. Diese Weisheit hatte der Heiler ihm mit auf den Weg gegeben, als er ihm erzählt hatte, dass er in einer Nacht gesehen habe, wie Rafn sein Schwert in Vanas Scheide gesteckt habe.
    »So, dann

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