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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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Nacht überstehen.

Kapitel 15
     
    A dam und Rashid packten in ihrem Zimmer ihre Sachen für die Rückreise nach Northumbrien.
    Wahrscheinlich würden sie erst in zwei Tagen aufbrechen, aber all die medizinischen Utensilien, die Rashid damals hastig zusammengepackt hatte, waren in Unordnung. Er musste entscheiden, was er Vater Efrid und der Hebamme dalassen wollte und was er selber mitnehmen musste.
    »Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass der König sich so plötzlich erholt haben soll. Es ist ein Wunder! Allah sei Dank!«
    »Bitte, Rashid, benutze in meiner Gegenwart nicht mehr das Wort Wunder. Es hinterlässt bei mir mittlerweile einen schalen Nachgeschmack im Mund. Außerdem denke ich, ehrlich gesagt, dass der König sich nicht so schnell erholt hat, wie er uns glauben lassen will.«
    »Wirklich?«
    »Ich beobachte schon seit Tagen die Symptome des Genesenden an ihm, und er wirkte gar nicht mehr bewusstlos auf mich.«
    »Warum sollte er vorgeben, kränker zu sein als er ist?«
    Adam zuckte die Achseln. »Er ist ein einfallsreicher Bursche, ist es immer gewesen, wenn das stimmt, was Tykir sagt. Aber seine Motive kenne ich nicht. Es ist mir auch egal. Wir werden nach Hause zurückgehen, und nur das ist wichtig für mich. Ich kann es gar nicht abwarten, dieses Höllenloch von Nordland zu verlassen.«
    »Aus einem Höllenloch im Norden in das andere Höllenloch im Norden«, murrte Rashid, der immer noch enttäuscht war, dass Adam nicht in den Orient und die Welt der Harems zurückkehren wollte. Seinen Unmut unterdrückend sah er Adam an und fragte: »Warum habt Ihr eigentlich darauf bestanden, dass Tyra uns begleiten soll? Warum die Verbindung zu Thorvald nicht komplett kappen?«
    »Rache - so einfach ist das. Sie hat mich gekidnappt, und dafür kidnappe ich sie, indem sie mich nach Hause zurückbringen muss.«
    »Seid vorsichtig, mein Freund. Rache hat es so an sich, zurückzukommen und einen in den Hinte rn zu beißen.«
    Adam lachte. »Ist das auch eines von deinen alten Sprichwörtern?«
    »Nein«, erwiderte Rashid grinsend, »das ist Rashid-Humor. Apropos Humor, habt Ihr all die Witze gehört, die beim Essen über die Genesung des Königs gerissen wurden? Thorvald selbst hat es am schlimmsten von allen getrieben.«
    »Wikinger haben einen ausgeprägten Sinn für Humor. Vor allem, wenn sie über sich selber lachen können. Aber selbst ich habe gedacht, dass die Witze über Löcher im Kopf zu weit gingen. Vor allem der, dass der König einen guten Kerzenhalter abgäbe-jetzt, wo er ein Loch im Kopf hat.«
    »Oder der: »Wie der betrunkene Wikinger sein Trinkhorn falsch absetzt«.
    Adam lachte und vollendete: »In dem Loch in seinem Kopf.«
    »Ich muss Euch noch warnen, Master. Ich habe gehört, wie der König einem der Soldaten erzählte, dass seine
    Männlichkeit seit der Operation zu neuem Leben erwacht sei. Sie sei jetzt härter und größer, behauptet er.«
    »Himmel«, rief Adam. »Weißt du, was das heißt? Wenn sich das herumspricht, kommen die Wikinger zu Dutzenden bei mir an, um sich Löcher in den Kopf bohren zu lassen. Nur, damit sie bessere Bettgefährten werden.«
    Beide begannen zu lachen.
    In dem Moment flog die Tür auf, und Tyra stand wie ein Racheengel auf der Schwelle - die Hände in die Hüften gestützt und die Beine gespreizt, wie Adam es liebte. Doch sie lachte nicht. Sie musste gerade gebadet haben, denn das zu einem langen Zopf geflochtene Haar war noch feucht. Gekleidet war sie nur in eine kurzärmelige Tunika mit Gürtel um die Mitte. Das Einzige, was ihren Rang verriet, waren die silbernen Armreifen.
    Harre und Aufmachung waren adrett, aber das einzige Wort, das ihm einfiel, um sie zu beschreiben, war wild. Ja, heute Abend war Tyra wild, auch wenn er den Grund nicht kannte, und das weckte auch in ihm eine instinktive Wildheit.
    Die Stoneheim-Prinzessin wies mit einem herrischen Finger auf Rashid, der sie mit offenem Mund anstarrte, und befahl: »Du! Raus!«
    Rashid zögerte nicht. Ohne Adam noch mal anzusehen, verließ er den Raum und schloss die Tür vernehmlich hinter sich.
    Tyra drehte sich um und schloss ab.
    Das Klicken des Schlosses hallte in Adams Ohren wie eine Glocke. Das hatte eine besondere Bedeutung, aber ihm fiel partout nicht ein, welche - nicht, wenn er nur an die Kriegsprinzessin denken konnte, die vor ihm stand.
    Sie warfen sich einen glühenden Blick zu, den keiner von beiden brach, nicht einmal, als Tyra auf die Bank neben der Tür sank und begann, ihren

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