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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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ebenfalls noch im Zimmer war.
    Er sah ihr in die Augen und sagte nur: »Heute Abend.«
    Tyra verstand sofort. Adam hatte ihren Vater geheilt, jetzt musste sie das Abkommen erfüllen, das sie mit ihm geschlossen hatte.
    Eine Nacht nackt in seinem Bett.
    Sie antwortete ihm ebenso schlicht: »Heute Abend.«
    Dabei dachte sie: Mögen die Götter mir beistehen.
     
    »Komm mit«, forderte Adam Alrek auf.
    »Ich? « Alrek verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Zunge, als Adam sich direkt an ihn wandte. Er hatte den Vormittag auf dem Hof verbracht, wo er sich gelangweilt hatte. Er hatte von Adams Abreise nach England gehört und begann langsam zu begreifen, dass er und seine Geschwister nicht mitgehen konnten.
    Adam hatte erst Patienten behandelt und dann nach Tyras Vater gesehen, und nun trug er ein Schwert am Gürtel und hatte sich auf die Suche nach Alrek gemacht.
    Er ergriff den Jungen am Arm und führte ihn zum Gebäude des Schmieds hinüber. »Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Normalerweise hätte diese Art Einführung Bewegung in den Jungen gebracht, so verzweifelt sehnte er sich nach Zuwendung, aber jetzt nickte er nur verloren.
    Sie traten in das heiße Gebäude, in dem Björn über dem Feuer an einem Schwert schmiedete. Ein Junge trat den Blasebalg, um die Flammen anzufachen.
    Es war kein großes Schwert, an dem Björn arbeitete, aber ein feingearbeitetes. Nach Art der Damaszener hatte er
    Stahl und Eisen miteinander verbunden und dann zu einer einzigen Schneide verarbeitet. Das Material wurde gehämmert und zur Härtung immer wieder erhitzt und anschließend abgekühlt. Schließlich zierte die Klinge ein sehr schönes Flammenmuster.
    Als Björn fertig war, gab er Adam das Schwert und murmelte dabei: »Ich halte Euch immer noch für verrückt. Er wird sich mit Sicherheit umbringen.«
    Adam trat aus dem Gebäude, reichte Alrek das Schwert und sagte: »Das ist für dich.«
    »Für mich?« Alreks Augen wurden groß vor Staunen. Dann ergriff er den Griff der Waffe und wäre fast zu Boden gestürzt, da er das Gewicht des Schwertes unterschätzt hatte.
    Adam zuckte bei diesem ersten Beinahe-Unfall Alreks zusammen. Er konnte förmlich schon hören, wie die Leute sagten: »Ich habe es dir ja gesagt.«
    »Warum?«, fragte Alrek.
    »Es ist ein Geschenk.«
    »Ich habe noch nie ein Geschenk bekommen, außer die Münze vom König, aber das ist seine Pflicht.«
    »Nun, ich schenke dir jetzt etwas, aber es ist mit einer Bedingung verbunden.«
    Alrek betrachtete bewundernd sein S chwert. »Was immer du willst.«
    »Du weißt, dass ich bald abreise und euch nicht mitnehmen ... kann.«
    Der Junge versteifte sich. »Ich verstehe nicht, warum -«
    Adam hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen. »Du solltest als Junge leben dürfen, aber Gott... die Götter haben dir ein anderes Schicksal zugedacht. Das bedeutet, dass du weiterhin das Oberhaupt deiner Familie sein musst. Das bedeutet, dass sie unter deinem Schutz stehen. Darum schenke ich dir das Schwert. Ich werde noch viel mit dir üben, ehe ich abreise. Eine eigene Waffe zu besitzen, bedeutet, dass man Verantwortung übernimmt, Alrek. Du musst lernen, vorsichtiger zu sein. Ein Schwert kann dein Freund, aber auch dein Feind sein. Du musst also unbedingt lernen, vorsichtiger zu sein. Mach das Schwert zu deinem Freund, hast du mich verstanden?«
    Alrek nickte, aber Adam war sich nicht sicher, wieviel der Junge begriff. Nun, wenn er ihn erst einmal unterrichtete, würde er es schon verstehen. Manche glaubten, Kindern zu helfen, indem man sie von allen Gefahren fernhielt, doch er war der Meinung, dass auch kleine Menschen schon lernen sollten, mit Gefahren umzugehen.
    Rashid pflegte zu sagen: »Steh nicht da, wo Gefahr droht, und bete um ein Wunder.« Gut, Alrek erwartete ein Wunder von ihm, aber stattdessen gab Adam ihm Heber die Mittel an die Hand, um selber Wunder zu vollbringen. Er hoffte nur, dass der Junge sich nicht vorher umbrachte.
    Als es dämmerte, waren Adam und der Junge stolz auf das, was Alrek gelernt hatte. Er war noch lange kein geschulter Schwertkämpfer, aber er hatte viel dazugelernt. Sie hatten jeder nur rund ein Dutzend Schrammen an den Armen davongetragen, die ihre Anstrengung bezeugten. Alrek versprach, schon früh am nächsten Morgen wieder mit ihm zu üben und noch einmal am Nachmittag. Adam wollte Rafn bitten, nach seiner Abreise den Jungen weiter zu unterrichten.
    Mehr konnte er nicht tun.
    Als sie zum Badehaus und der Sauna gingen, um dort ihre schmerzenden

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