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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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gleichzeitig und stürzten sich auf ihn, um ihn zu umarmen und zu küssen.
    »Geht weg! Geht weg!«, protestierte er. »Ihr erdrückt mich ja.«
    »Tretet zurück«, verlangte Adam, »lasst mich den König untersuchen.«
    Als er sich über den alten Mann beugte, hörte Tyra ihn fragen: »Und wer seid Ihr? Ihr seht aus wie ein verdammter Angelsachse.«
    »Ich bin Adam der Heiler und wirklich Angelsachse. Der, den Eure Tochter Tyra gekidnappt hat, damit ich Euch rette.«
    »Das habt ihr. Das habt ihr«, gestand der König ein, »und ich bin Euch dafür sehr dankbar.«
    »Vater, jetzt, da es dir wieder besser geht - nimm das nicht persönlich, du warst ein guter Vater, zumindest meistens - aber ich will mich von dir lossagen und -«
    Er murmelte etwas, das wie »wenn es in Walhalla schneit« klang.
    Tyra seufzte. »Du schuldest mir einen Gefallen, weil ich den Heiler zu dir gebracht habe.«
    Ihr Vater hob Einhalt gebietend die Hand. »Nicht jetzt, Tyra. Du wirst mich nicht in dem Moment, da ich von den Toten zurückgekehrt bin, mi t deinem Unsinn quälen.«
    »Aber es ist nicht fair. Du kannst mich nicht länger warten lassen. Du kannst meine Schwestern nicht länger warten lassen.« Es sah Tyra gar nicht ähnlich, mit ihrem Vater zu streiten, schon gar nicht unter diesen Umständen, aber sie musste handeln, und zwar rasch.
    »Ich werde mich darum kümmern, Tochter. Vertrau mir. Dieses eine Mal. Ein Tag mehr oder weniger macht doch keinen Unterschied, oder? Ich verspreche dir, dass sich die Situation bald ändern wird, ja?« Die Stimme ihres Vaters wurde schwächer, und Tyra erkannte, dass es nicht half, wenn sie jetzt auf einer Antwort beharrte.
    »Einen Tag noch. Aber nicht einen länger«, stimmte sie zu.
    Ihr Vater nickte, murmelte dabei aber: »Dickköpfiges Gör!«
    »Ich bitte euch alle, jetzt zu gehen, damit ich mich ausruhen kann«, sagte er dann laut. Dann wandte er sich noch einmal an Adam: »Wünscht Euch, was Ihr wollt, und es gehört Euch.«
    Adam dachte lange nach und antwortete dann: »Die Heimreise. Ich bitte um ein Langschiff, das mich nach Hause bringt, bald, bevor es Winter wird.«
    Der König nickte. »Gewährt. Das ist eine faire Bitte.«
    Tyras Herz sank. Unvernünftigerweise. Ob nun sie zuerst nach Byzanz aufbrach oder er nach England, machte keinen Unterschied. Eine Trennung war unvermeidlich.
    »... und ich möchte, dass der Kapitän dieses Schiffes -« Es gab eine lange Pause. »- Eure Tochter Tyra ist.«
    Im Raum herrschte verblüfftes Schweigen, ehe Tyra aufkeuchte. »Nein! Das kannst du nicht verlangen, du ... du...«
    »Widerliche Kröte?«, ergänzte Alinor lächelnd.
    »Ja, du widerliche Kröte!«, fuhr Tyra Adam an, der mit grimmigem Gesicht auf die Antwort des Königs wartete.
    »Kluger Schachzug«, gratulierte Tykir und schlug ihm auf die Schulter.
    »Mir scheint, das verlangt nach einer Saga«, verkündete Bolthor. »Wie wäre es mit: Wie die Wikinger-Kriegerin in die eigene Falle ging?« »Lasst Euch warnen, Mylady Kriegerin«, ergänzte Rashid. »Die auf dem Tiger reitet, sollte beim Absteigen vorsichtig sein.«
    »Das ist das dümmste Sprichwort von allen, die Ihr bisher losgelassen habt«, beschied ihm Tyra.
    »Es bedeutet, dass du mich in Versuchung geführt hast, als wäre ich eine Hauskatze, obwohl ich doch in Wirklichkeit ein Tiger bin«, erklärte Adam ihr, dann knurrte er gefährlich und zwinkerte ihr zu.
    Das Knurren und Blinzeln traf Tyra wie eine sanfte Berührung.
    »Du bist eindeutig eine widerliche, männliche Kreatur«, informierte Tyra Adam und schnalzte angewidert mit der Zunge.
    »Die Fehler sind riesig, wo die Liebe klein ist«, kommentierte Rashid.
    »Halt die Klappe, Rashid«, sagte Adam fröhlich.
    »Ich will aber immer noch wissen, was Finger-Lust ist«, meldete sich Breanne wieder zu Wort.
    »Ich auch, ich auch«, ergänzten Drifa und Ingrith.
    »Genug!«, brüllte der König.
    Als es still wurde, wandte er sich an Adam: »Deine Bitte ist gewährt. Sie hat dich gekidnappt, und sie soll dich auch wieder nach Hause bringen.«
    Tyra vergrub das Gesicht in den Händen und stöhnte. Alle anderen gingen aus dem Zimmer und wünschten Thorvald gute Besserung, aber sie blieb und fragte sich, wie ihr Leben nur so hatte aus der Bahn geraten können. Konnte es noch schlimmer kommen?
    Die Frage wurde ihr schnell beantwortet.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, sah sie, dass ihr Vater eingeschlafen war und entspannt in seinen Kissen lag, sie sah aber auch, dass Adam

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