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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Entität, die sie Empuse nennt.«
    Ein scharfer Stich ging durch seinen Kopf. Camillas Figur verschwamm kurz vor seinen Augen. Er blinzelte, bis das Bild sich wieder festigte. »Aber laut Weißhaupt ist eine Empuse oder Lamia eher so etwas wie ein Vampir.«
    »Schon richtig.« Camilla verschränkte ihre Finger um die Teetasse. »Eine Empuse ist, laut meiner lapidaren Google-Recherche, nichts weiter als eine Art menschenfleischfressende Vampirlady , sexy, heiß und darauf aus, in erster Linie unschuldige Seelen, junge Männer und Frauen zu verführen, um sie anschließend zu verschlingen.«
    »Na ja, in einigen Punkten würde sich die Definition sogar mit dem decken, was wir selbst recherchiert hatten.«
    Christoph nippte an seinem Bier. » Werd mal etwas deutlicher.«
    Oliver ließ sich zurücksinken. Dummerweise verstärkte das den Schmerz zu einem elend dünnen, kalten Ziehen über Zähne und Nebenhöhlen. Mühsam änderte er seine Position.
    »Hey, du brauchst was zu essen.« Christoph schüttelte besorgt den Kopf. » Kreidig wie eine Wand. Wahrscheinlich ist dir auch schlecht, oder?«
    Unwillig nickte Oliver.
    Camilla strich sacht über seine Wange. »Wann hast du zuletzt was gegessen?«
    »Gestern Nacht, nachdem Daniel dir gemailt hatte.«
    Sie stand auf. »Du bist Vegetarier, richtig?«
    Zustimmend brummte Oliver. »Lass das. Camilla, ich hab kein Geld mit.«
    »So viel haben wir allemal einstecken.«
    Mit langen Schritten, bevor er noch Einspruch erheben konnte, eilte sie davon.
    »Betonschädel.«
    Christoph nickte. »Du stehst ihr in nichts nach. Muss bei euch wohl ´ne Familienkrankheit sein.«
    »Wahrscheinlich. Ich bin nur nicht gewohnt, umsorgt zu werden. Das ist sonst meine Aufgabe.«
    Lächelnd schüttelte Christoph den Kopf. »Gewöhn dich daran. Wir haben beide einen Kümmertick.«
    Dankbar lächelte Oliver. Warum hatte er diese beiden Menschen nicht schon viel früher kennengelernt? Sie waren natürlich und herzlich. »Vielen Dank.«
    Einen Moment später setzte sich Camilla wieder.
    »Sandwich kommt gleich. Sie hatten nur nichts mehr ohne Wurst vorrätig.«
    Oliver schenkte ihr ein dankbares Lächeln.
    »Wo waren wir stehen geblieben?« Camilla fuhr sich mit beiden Händen durch die Locken und drehte sie im Nacken zusammen.
    »Bei dem, was wir herausgefunden hatten.«
    Sie nickte. »Dann erzähl mal ein wenig.«
     
    Als Weißhaupt mit der Sporttasche kam, war Oliver mit der Beschreibung Ernas und den Geschehnissen im Haus so weit fertig. Von seinem Sandwich, was zuvor gigantisch gewirkt hatte, waren nicht einmal mehr die Krümel der Kruste übrig. Kopfschmerzen und Übelkeit sanken auf ein erträgliches Maß, zumindest bis Christian neben ihm auftauchte und an seinem Pulli zerrte.
    »Opa ist tot. Was passiert nun mit uns? Gehen wir dann endlich zu Onkel Amman?«
    Allein der herausfordernde Ton drückte Oliver den Magen wieder hoch. So unfair konnte Chris doch nicht sein. Das war einfach nicht in Ordnung. Unsanft löste er seine Finger und packte den Kleinen an der Schulter.
    »Opa ist tot. Das verbindet sich aber nicht damit, dass du Forderungen stellst, verstanden?«
    Erschrocken starrte Chris hoch.
    »Hast du dir mal überlegt, dass gerade ein Mensch gestorben ist, bei dem du das letzte Dreivierteljahr gelebt hast?«
    In die Mimik Christians schlich sich ein trotziger, verkniffener Ausdruck. »Du mochtest ihn auch nicht. Wenn du was anderes sagst, lügst du.«
    »Das mag ja sein, aber …«
    »Er hat zugelassen, dass diese Geister sich überall herumgetrieben haben. Er hat uns nicht ausstehen können, genauso wenig wie die Tiere.«
    Im Grunde trafen Chris Worte sogar den Kern, schließlich traf Oliver in der JVA auf einen Walter, der sich von Geistern und Haus befreit hatte. Diese Aussage würde Chris nicht so einfach annehmen. Er setzte sich wieder und nahm den Kleinen auf den Schoß.
    Schüchtern schob sich Micha zu Camilla, schlang ihr seine Arme und den Hals und küsste ihre Wange. Er riss die Augen auf. Der Anblick Christophs schockierte ihn offensichtlich.
    Weißhaupt ließ sich auf den letzten freien Stuhl fallen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Lukas und Matthias sind in der Villa. Dein wildes Hasenmonster muss randaliert haben. Sie haben sie erst eingesperrt und dann …« Vielsagend wies er mit dem Kopf auf die Sporttasche.
    »Du hast die Dicke da hineingestopft?« Fassungslos schnaubte Oliver.
    Weißhaupt zuckte mit den Schultern. »Als ich sagte, dass ich wieder

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