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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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hierher fahre und mich mit dir treffe, wollten die beiden Nervensägen«, er wies auf Chris und Micha, »mit und die fette Häsin auch. Seitdem ist sie vollkommen friedlich.«
    Oliver verdrehte die Augen. In seinen Schläfen flackerte wieder leichter Schmerz. »Na toll. Das Krankenhauspersonal wird uns achtkantig vor die Tür treten.«
    Weißhaupt schwieg, hob aber mit einem unschuldigen Grinsen die Schultern. Die Fassade des brummigen Erwachsenen bröckelte. Dahinter verbarg sich noch immer jungenhafter Schalk.
    Irgendwie fühlte sich Oliver uralt gegenüber Weißhaupt. Kopfschüttelnd wandte er sich zu Chris. »Jetzt noch mal zu dir, Kleiner.«
    »Was?« Der Tonfall war schon wieder eine Herausforderung. Christians Pubertät konnte ja heiter werden …
    »Bevor ihr gekommen seid, haben Camilla, Christoph und ich darüber gesprochen, dass das Haus und die Buchhandlung Menschen kurzzeitig verändern.« Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht, wie ich das ausdrücken soll. Es beeinflusst die Menschen und bringt nur die schlechtesten Eigenschaften hervor.«
    Micha kuschelte sich an Camilla und rutschte auf ihren Schoß. »Aber nicht bei uns.«
    Wenn man Christians Aggression betrachtete, seine Anfälligkeit für Geister, ließ sich diese Schablone auch auf ihn anwenden. Bei Micha war es anders. Seine Aufrichtigkeit, seine Sensibilität und seine erwachsene Art verboten ihm, über die Stränge zu schlagen. Vielleicht schützte ihn das etwas. Aber da Micha sich wenig offenbarte, fiel eine Einschätzung schwer.
    »Ich weiß nicht.« Er musterte Christian eine Weile. »Du bist schon immer ein ziemlicher Rotzbengel gewesen und egoistisch bis zum Abwinken. Diese Eigenarten sind bei dir schlimmer geworden.«
    Betroffen, aber auch wütend starrte Chris ihn an. »Warum soll ich mich verstellen? Du sagst immer, dass man so sein soll, wie man ist.«
    »Richtig. Das heißt aber, dass du trotzdem nicht nur ausleben sollst, wie du bist, sondern dich mal ein wenig zurücknimmst und an deinen Schwächen arbeitest.«
    In den Zügen Chris’ zuckte es. Wut und Betroffenheit rangen miteinander. Schließlich lehnte er die Stirn gegen Olivers Schulter. »Bin ich wirklich so ein Arschlochkind?«
    »Ja.«
    Chris zuckte erschrocken. »Hast du mich noch lieb?« Panik sprach aus seiner Stimme.
    »Ja. Das wird sich auch nicht ändern, Chris. Trotzdem würde ich mir manchmal wünschen, dass du etwas weniger egoistisch und kindisch wärst, und Micha etwas mehr Kind und offener.«
    Chris schob die Unterlippe vor. »Dann will ich, dass du öfter mal für uns da bist, und weniger in deiner eigenen Emo -Welt hängst.«
    Bekräftigend nickte Michael.
    Wer austeilte, musste auch einstecken können. Oliver nickte. »Ist okay.«
    Christoph, der bis eben zugehört hatte, grinste breit. »Was haltet ihr von der Idee, wenn ihr euch einmal in der Woche oder einmal im Monat immer die Wahrheit sagt, ohne dass einer sich gleich angegriffen fühlt?« Christophs Vorschlag klang gut. Dankbar lächelte Oliver ihm zu.
    Camilla strich Michael das Haar aus der Stirn, wobei sie schnell seine Aufmerksamkeit einfing. »Vielleicht fehlte das auch beim Zusammenleben mit eurem Opa. Wahrheit ist selten schön, aber sie klärt die Luft.«
    »Meinst du, wir hätten ihm einfach mal sagen können, dass er sich blöd verhält?«
    Christoph griff über den Tisch und drückte Michas Gesicht in seine Richtung. »Euer Opa ist nicht blöd. Er hat nur sein ganzes Leben in einem Haus verbracht, was seine Selbstzweifel verstärkt hat. Er dachte, dass er etwas sehr Schlimmes getan hat, weil ihm das eingeredet wurde. Er hielt sich immer für böse. Damit öffnete er sich dem Bösen in diesem alten Haus.«
    Micha schluckte entsetzt. Chris machte ihm anscheinend wirklich Angst.
    »Christoph hat recht, Micha. Andererseits wäre es wichtig gewesen, wenn jemand Walter zugehört und ihn das eine oder andere Mal in den Senkel gesetzt hätte. Dann hätte er sich nicht so verändert und dem Wesen kaum Angriffsfläche geboten.«
    »Opa war aber nie nett …«
    Oliver drückte Chris fest an sich. »Du hättest den Walter, den ich heute Morgen kurz gesehen habe, nicht gefürchtet oder verabscheut. Der Mann war lieb, verzweifelt, wusste genau, was er getan hat und empfand wirkliche Reue dabei.«
    Zweifelnd zog Chris die Brauen hoch, bevor er einen vielsagenden Blick mit Micha tauschte.
    »Warum hat er sich nicht verändert, als wir zusammen immer wieder mal draußen waren?«
    »Nicht im

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