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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Jerome in den Süden zurückkehren.
    Auch Tia würde erst in einigen Tagen abreisen, und die beiden Frauen zeigten Alaina die nähere Umgebung des Hauses.
    Mittlerweile bereute Ian das Versprechen, das er Teddy gegeben hatte, obwohl er es vernünftig fand, Alaina vorerst ihrem Vater anzuvertrauen. Er wußte nicht, wie lange er in Washington bleiben würde. Vielleicht mußte er bald weitere Expeditionen in den Everglades unternehmen, und das würde ihn in die Nähe seiner Frau führen.
    Kurz bevor die Sonne unterging, erinnerte ihn sein Vater an die morgige Abreise. »Es ist spät geworden. Nun solltest du Alaina Gesellschaft leisten.«
    Ian fand sie im Kinderzimmer, wo sie mit dem zweijährigen Anthony spielte, von Jennifer und Tia wohlwollend beobachtet. Zunächst bemerkte sie die Ankunft ihres Mannes nicht. Fröhlich wälzte sie sich mit dem Baby am Boden, und ihr Gelächter klang wie Musik.
    Als er sich räusperte, sprang sie hastig auf und schien zu erschrecken. »Reitest du mit mir aus?« fragte er.
    »Ja — ich ziehe mich nur schnell um.«
    Wenige Minuten später trafen sie sich im Stall. Ian hob seine Frau in den Sattel, dann stieg er auf Pyes Rücken. Seite an Seite ritten sie über die Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen und Rinderweiden.
    »Haßt du Cimarron immer noch?« frage Ian.
    »Nein, das war eine alberne Lüge«, gestand Alaina. »Deine Familie hat mich so freundlich aufgenommen. Und jetzt, auf dem Rücken dieser schönen Stute, fühle ich mich wie zu Hause. Dort bin ich täglich ausgeritten. Es ist einfach wundervoll, am Strand dahinzugaloppieren und den Wind zu spüren.«
    »Vermißt du deine Heimat?«
    »Natürlich, so wie jeder Mensch«, erwiderte sie wehmütig.
    »Das weiß ich nur zu gut.«
    »Wenn man beim Militär dient, geht man notgedrungen auf Reisen.«
    »Glücklicherweise werde ich neuerdings oft in die Nähe von Cimarron versetzt. Reiten wir zurück?«
    Sie nickte, und sie schwenkten die Pferde herum, ln schnellem Trab überquerten sie die Felder. Bewundernd musterte Ian seine Frau, die ein elegant geschnittenes Reitkostüm trug und sicher im Sattel saß. Sie ritt Sable, einen temperamentvollen Arabermischling aus der Zucht seiner Mutter, mit dem sie mühelos zurechtkam.
    Als sie den Stall erreichten, lächelte sie glücklich. Unter dem Federhut hatte sich ihr Haar gelöst und fiel nun in wirren Locken auf die Schultern. Ian hob sie aus dem Sattel und bat: »Warte hier, ich bin gleich wieder da.«
    Dann eilte er zum Haus.
    In der Bibliothek fand er Jerome und seinen Bruder. Die beiden spielten Schach, und Julian erklärte, die restliche Familie würde Robert Trent besuchen, einen Nachbarn. »Willst du irgendwas, Ian?«
    »Ja. Versprecht mir, während der nächsten Stunden nicht am Teich aufzutauchen. Es wäre mir verdammt unangenehm, wenn ihr plötzlich hinter einem Baum hervorspringen würdet.«
    Angelegentlich starrte Jerome auf das Schachbrett. »Dein Bruder wird demnächst verlieren. Und da er immer wieder Revanche verlangen wird, bis er irgendwann mal gewinnt, mußt du dich nicht um deine Privatsphäre sorgen.«
    »Seltsam«, meinte Julian. »Gleich am ersten Tag deines Urlaubs zieht's dich zum Teich, Ian. Und in der letzten Nacht auch ...«
    »Besten Dank für dein Interesse an meinen Aktivitäten, teurer Bruder. Besieg ihn ganz langsam, Jerome, ja?«
    Grinsend kehrte Ian in den Stall zurück und legte einen Arm um Alainas Taille. »Komm!«
    »Wohin gehen wir?«
    »Das wirst du bald sehen.«
    Am Ufer des Teichs blieb sie reglos stehen, als er sich auf den Baumstamm setzte, um seine Stiefel und die Socken auszuziehen. »Was machst du, Ian?« fragte sie unbehaglich.
    »Ich möchte schwimmen. Hast du keine Lust dazu?«
    »Nach all dem Ärger, den wir diesem verdammten Teich verdanken?«
    »Daran ist der Teich nicht schuld, meine Liebe. Und da wir an unserem Problem nichts mehr ändern können, sollten wir das herrliche klare Wasser genießen.«
    »Wenn jemand kommt ...«
    »Niemand wird kommen.« »Wieso weißt du das?«
    »Weil ich dafür gesorgt habe.«
    »Oh, wie beruhigend! Also wissen alle, daß ...«
    »Daß wir schwimmen werden.« Er stand auf, ging zu ihr und nahm sie in die Arme.
    »Bitte, Ian!« protestierte sie und stemmte ihre Hände gegen seine Brust.
    »Zieh dich aus.«
    »Nein!«
    »Du kannst mit oder ohne Kleider ins Wasser gehen.«
    »Um Himmels willen, Ian ...«
    »Ich warne dich. Diese letzte Nacht meines Urlaubs auf Cimarron werde ich so verbringen, wie's mir

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