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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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der Hitze ihrer Lust. Erstaunt spürte Ian, daß seine Frau sich vertrauensvoll an ihn schmiegte. Er strich ihr das feuchte Haar aus der Stirn und beobachtete, wie das nächtliche Dunkel den Himmel zu beherrschen begann.
    Seine letzte Nacht auf Cimarron ...
    Behutsam streichelte er Alainas Haar, lullte sie in den Schlaf und zog sie noch fester an sich.
    Als Alaina die Augen öffnete, merkte sie, daß sie in den Armen ihres Mannes lag. Seltsam, welche Gefühle er in ihr entfachte ... Jedesmal, wenn er sie liebte, glaubte sie zunächst, er würde etwas fordern, was sie ihm nicht geben wollte.
    Doch sie täuschte sich. Irgendwann hatte sich alles geändert. Der Klang seiner Stimme ließ ihr Herz schneller schlagen, die kleinste Berührung konnte ein Feuer in ihrem Innern entfachen. Und wenn sie unter seinem kraftvollen Körper im Gras lag, wünschte sie inständig, sie würde die Hitze seiner Leidenschaft bis in alle Ewigkeit spüren. Gegen diese Emotionen wehrte sie sich. Die Ehe hatte ihren Ruf gerettet und ihr ein erstaunliches Ansehen verliehen. Und sie schenkte ihr jenes unwillkommene Glück der intimen Nähe — aber nicht die Liebe ihres Mannes.
    Plötzlich fröstelte sie in der kalten Nachtluft und hob den Kopf. »Ian ...«
    »Gehen wir ins Haus«, fiel er ihr ins Wort, ließ sie los und sprang so schnell auf, daß sie erschrak.
    Vor einigen Jahren, in den Everglades, hatte er sehr viel vom Volk seines Onkels gelernt. Er konnte sich völlig lautlos und unglaublich behende bewegen. Wie siegessicher er das Schwert schwang, hatte sie mit eigenen Augen gesehen. Zweifellos wäre er ein gefährlicher Gegner
    — den sie nicht fürchten mußte. Ich bin seine Frau, nicht seine Feindin, dachte sie.
    »Zieh dich an, du frierst.« Er hatte ihre Kleidung geholt, und sie stand auf, um in ihre Unterwäsche zu schlüpfen. Dann verschnürte er ihr Korsett und half ihr in das grüne Reitkostüm.
    Unwillkürlich lächelte sie.
    »Was amüsiert dich denn so, Alaina?«
    »Zum erstenmal habe ich die Oberhand gewonnen. Ich bin angezogen. Und du stehst nackt vor mir.«
    »Und du glaubst, deshalb bist du im Vorteil?« fragte er grinsend.
    »Vielleicht.«
    »Was hättest du davon?«
    »Zum Beispiel könnte ich dich zwingen, mit nacktem Hintern nach Cimarron Hall zurückzukehren.«
    »Was ...«, begann er.
    Doch da wandte sie sich bereits ab, hob seine Kleidung auf und stürmte davon. Sie konnte schnell wie der Wind laufen. Auch ohne Schuhe. Schon als kleines Mädchen war sie über Mangrovenwurzeln gesprungen, durch seichtes Wasser und dichtes Gestrüpp gerannt. Zum erstenmal hatte sie Ian übertrumpft.
    »Bring sofort meine Sachen zurück, Alaina McMann!« rief er. In seiner Stimme schwang ein warnender Unterton mit.
    Unbeirrt eilte sie weiter und überlegte, ob sie ihm seine Kleidung am Ende des Waldwegs geben sollte, am Rand des Rasens von Cimarron. Und dann wurde ihr bewußt, daß er sie >McMann< genannt hatte. Während ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, spürte sie einen leichten Luftzug hinter sich. Natürlich, er bewegte sich so flink und leichtfüßig wie eine Wildkatze.
    Das Ende des Pfads kam in Sicht, und sie drehte sich um. Wie erwartet, war er ihr auf den Fersen. »Zieh dich lieber an!« mahnte sie und warf das Bündel über ihre Schulter.
    Im nächsten Augenblick wurde sie zu Boden gerissen, und Ian lag auf ihr. Sogar durch ihr Reitkostüm spürte sie die Hitze seines Körpers. Jetzt wünschte sie, er wäre angezogen, und sie bereute, daß sie ihm seine Sachen weggenommen hatte.
    »Beinahe hätte ich dich besiegt und in eine unangenehme Situation gebracht«, feixte sie.
    »Nur beinahe. Du wirst mich niemals besiegen. Das erlaube ich dir nicht.«
    »Oh?« hauchte sie atemlos.
    »In dieser letzten Nacht auf Cimarron solltest du mich nicht übertölpeln, sondern charmant verführen. Aber die Nacht ist kühl geworden. Verführ mich in meinem Zimmer, vor dem Kaminfeuer, bei einem Glas Brandy.« Er stand auf, und sie betrachtete im silbernen Mondschein seinen nackten, muskulösen Körper.
    Fast schmerzhaft hämmerte ihr Herz gegen die Rippen. Er sammelte seine Sachen ein, zog sich an, dann reichte er ihr eine Hand und half ihr auf die Beine.
    Unbemerkt kehrten sie ins Haus zurück und betraten sein Zimmer. Im Kamin knisterte ein helles Feuer. Ian breitete ein paar Decken davor aus und füllte zwei Gläser mit Brandy. Langsam schälte er Alaina aus ihren Kleidern. Die Flammen verströmten angenehme Wärme, der Brandy

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