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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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und Frauen saßen an der Bar. An einigen Tischen hatten sich kleine Gruppen versammelt. »Müssen an die zwanzig Leute sein, hier drin«, sagte er. »Außerdem
vielleicht noch dreißig weitere, einschließlich der Angestellten. Das ist eine richtige Macht, falls der Laden gestürmt wird.«
    »Gestürmt? Oh, Gott. Na toll.«
    »Ich sage ja nicht, dass das passieren wird.«
    In dem Alkoven im Hintergrund des Raums standen Leute vor den zwei Münztelefonen Schlange. John wünschte, Lynn wäre unter ihnen, anstatt im Speiseraum Margaritas zu schlürfen und mit Carol zu schwatzen.
    Als er zwischen den Wartenden hindurchging, hörte er, wie eine Frau an einem der Telefone sagte: »In der Schublade des Nachtkästchens auf der Seite des Betts, wo dein Vater schläft. Sie ist geladen, sei also vorsichtig und pass auf, dass Terry sie nicht in die Finger bekommt. In der oberen Schublade meiner Frisierkommode ist eine Schachtel mit Munition. Vergiss nicht, sie ebenfalls zu holen.«
    John stöhnte leise auf und ging weiter.
    Gott, er wünschte, auch er hätte eine Waffe im Haus. Er hasste diese Dinger. Er hatte sich geschworen, nie wieder eine zu benutzen. Und er hatte sich immer sicher gefühlt, weil er Lynn und Kara nur selten alleine ließ. Er arbeitete zu Hause. Wenn er wegging, kamen sie gewöhnlich mit. Und er war überzeugt davon gewesen, dass er sie auch ohne Waffe verteidigen konnte, falls es nötig sein sollte.
    Und dann passiert so was.
    Er stieß die Tür zur Männertoilette auf. Um ein Haar wäre sie jemandem gegen den Kopf geknallt, der gerade herauskam.
    »Tschuldigung«, murmelte er.
    »Immer mit der Ruhe, Partner«, sagte der Typ.

    Drinnen stand ein junger Mann in einer Cordjacke über das Waschbecken gebeugt, klammerte sich mit beiden Händen daran fest und starrte sein Gesicht im Spiegel an. Er wandte den Blick nicht von seinem Spiegelbild, als John und Steve eintraten.
    John ging an das Waschbecken neben ihm. »Wie geht’s?«, fragte er und begann seine Hände zu waschen.
    Der Junge starrte weiter unverwandt in seine eigenen Augen.
    Er war etwa zwanzig. Er trug einen dünnen, blonden Schnurrbart, der ihn vermutlich älter machen sollte.
    »Es wird schon wieder«, sagte John.
    Der Junge sah ihn an. »Wir werden alle sterben.«
    »So schlimm ist es auch wieder nicht. Ich weiß, wie du dich fühlst, aber es ist nicht so schlimm. Wie heißt du?«
    »Andy.«
    »Ich heiße John. Das ist Steve.«
    Steve, der am Waschbecken links von dem Jungen stand, beugte sich vor und hob eine seifige Hand.
    »Ich war schon in viel schlimmeren Situationen, Andy. Und hier stehe ich, gesund und munter, wie du siehst. Dir wird nichts passieren. Uns allen wird nichts passieren. Bist du mit jemandem hier?«
    »Mit … meiner Freundin. Tina.« Er sprach den Namen aus, als müsste John sie kennen.
    »Wo ist sie?«
    »In der Bar.«
    »Und wahrscheinlich halb tot vor Angst«, sagte John. »Geh wieder raus und setz dich zu ihr. Nimm sie in den Arm. Dann werdet ihr euch beide besser fühlen.«

    Andy starrte ihn nur an.
    »Jetzt mach schon.«
    Der Junge eilte zur Tür.
    »Nette Aufmunterung«, sagte Steve.
    John spülte die Seife von seinen Händen. »Ich werde mich in die Schlange vorm Telefon stellen. Würdest du Lynn Bescheid sagen? Ich komme zu euch, sobald ich nach Hause durchgekommen bin. Du bleibst bei den Frauen, okay?«
    4
    Er drehte das Wasser ab und stieg aus der Wanne. »So«, sagte er, »war es gut für dich?«
    Maureen antwortete nicht.
    Ich bring dich um, du verdammtes Dreckschwein, dachte sie.
    »Normalerweise komme ich nicht so schnell.« Er klang munter und aufgeräumt. »Ich nehme an, du bist einfach zu scharf für mich.«
    Maureen lag reglos in der Wanne und schluchzte leise vor sich hin. Sie hatte die Knie angezogen und fühlte Buddys Sperma in sich. Einiges davon sickerte heraus und rann an ihr herab. Sie klemmte ihre Pobacken zusammen. Das Zeug fühlte sich an wie zäher, glibberiger Leim.
    Ein großes, weißes Handtuch fiel auf ihren Bauch.
    »Los, gehen wir«, sagte er. »Trockne dich ab. Ich hab ein paar Freunde hier, und ich möchte, dass du sie kennenlernst. «

    Sie hielt das Handtuch gegen ihren Bauch gepresst und setzte sich auf. Sie wollte es zwischen ihre Beine stopfen und die klebrige Masse wegwischen, doch das hätte das Handtuch ruiniert. Deshalb schüttelte sie es auf und fing mit ihren Haaren an.
    Während sie sich abtrocknete, fühlte sie, wie immer mehr von dem Zeug aus ihr heraustroff.
    Schließlich,

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