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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Polizei niemand ranging, wurde Goodmans Anruf wenigstens entgegengenommen, doch man teilte ihm mit, dass keine Ambulanzfahrzeuge verfügbar seien. Es würden also keine Cops kommen und kein Krankenwagen. Zumindest nicht in nächster Zeit. Möglicherweise die ganze Nacht nicht.
    Doktor Goodman meinte, es sei für alle das Beste, die Toten irgendwohin zu schaffen, wo man sie nicht ständig sah.
    Unter den Toten war auch Andrew Dobbs, der Reporter von People Today, und die Fotografin, die mit ihm ins Restaurant gestürmt war. Sie hatte keine Handtasche dabei, keine Ausweispapiere. Der Mann, den sie mit ihrer Kamera
totgeschlagen hatte, war Chester Benton, ein Immobilienhändler aus der Stadt. Der Mann, dessen Hals von Dobbs Schlüsseln aufgeschlitzt worden war, hieß Ron Westgate und war Lehrer an der Highschool.
    Vier Tote.
    Und John selbst hatte die Frau getötet.
    Laut Goodman war sie vermutlich an den Folgen eines zerschmetterten Kehlkopfs erstickt. Das hätte John ihm auch sagen können, aber er hatte so getan, als wisse er von nichts. Wozu Aufmerksamkeit auf sich ziehen?
    Steve Winter, der die Tote an den Armen gepackt hielt, stieß die Küchentür auf. John folgte ihm in die hell erleuchtete Küche.
    Die köstlichen Düfte machten ihn hungrig.
    Nachdem sich die Dinge ein wenig beruhigt hatten, hatte Cassy die Köche und Tellerwäscher (die mit Messern und Beilen bewaffnet ins Restaurant gestürmt waren, aber zu spät, um noch einzugreifen), wieder an ihre Arbeit geschickt. Sie wollte, dass jedermann zu essen bekam.
    Gut für sie, dachte John, als er hinter Steve an einer Batterie von Öfen vorbeikam.
    »Ich hab Hunger«, sagte Steve. Offenbar erzielten die wundervollen Gerüche auch bei ihm ihre Wirkung.
    »Wenigstens müssen wir uns keine Sorgen machen, dass wir verhungern«, sagte John. »Guter Platz, um eine Belagerung zu überstehen.«
    »Ihr wollt hierbleiben?«
    »Ihr nicht?«
    »Carol möchte nach Hause.«
    »Ich möchte auch nach Hause. Meine Tochter ist in der
Obhut eines Babysitters. Andererseits weiß ich nicht, ob es klug ist, rauszugehen.«
    »Was glaubst du, geht hier vor sich?«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß.«
    »Glaubst du, es ist der Regen?«, fragte Steve.
    »Ich hab noch nie von einem Regen gehört, der Menschen zu mordlüsternen Bestien macht.«
    »Ich hab noch nie gehört, dass Regen schwarz ist.«
    »Stopp«, sagte John.
    Sie blieben stehen und warteten, als zwei bleich aussehende, frierende Männer aus dem Kühlraum kamen.
    »Okay. Weiter.«
    John trottete hinter Steve in den Kühlraum. Die Luft fühlte sich an, als würde Eiswasser durch sein Hemd sickern. Er wünschte, er hätte seinen Blazer anbehalten. Bis ihm wieder einfiel, wo der war, und er an Cassys warme, nackte Haut dachte, die sich an den Stoff schmiegte.
    Steve sah über die Schulter und trat vorsichtig neben die Leiche von Andrew Dodds.
    Sie ließen die Frau neben ihm auf den Boden sinken.
    Die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt, blickte Steve auf ihr schwarzes Gesicht hinab. Dann sah er John in die Augen.
    »Glaubst du, dass er das ist?«
    »Er? Was meinst du damit?«
    »Du weißt schon.«
    »Der Jüngste Tag? Das Ende der Welt?«
    »Der Große Knall. Der Dritte Weltkrieg. Nur haben sie keine Atombomben auf uns geworfen, sondern uns mit’ner Art biologischem Kampfstoff angegriffen.«

    Das hatte John auch schon überlegt. Er vermutete, dass das allen schon in den Sinn gekommen war.
    »Lass uns rausgehen, bevor wir hier noch erfrieren«, sagte er.
    Er wartete auf Steve, dann schlossen sie hinter sich die Tür des Kühlraums zu.
    »Was glaubst du?«, fragte Steve, als sie wieder in die warme Küche traten.
    »Ich hab keine Ahnung, was hier vor sich geht, aber ich glaube nicht, dass das der Jüngste Tag ist. Ich hoffe es zumindest. «
    Steve stieß ein nervöses Lachen hervor. »Ich auch.«
    »Erwähne um Himmels willen nichts dergleichen vor den Frauen. Sie sind auch so schon geschockt genug.«
    Sie traten zur Seite, als zwei Männer mit der Leiche Chester Bentons auftauchten, und John wünschte, er hätte die Frau mit der Kamera schneller unschädlich gemacht. Wahrscheinlich hätte das auch nichts geholfen. Soviel er wusste, war bereits der erste Schlag tödlich gewesen und hatte dem armen Mann einen Splitter seiner Schädeldecke ins Gehirn getrieben.
    »Wenn es nicht der Dritte Weltkrieg ist, was, glaubst du, ist es dann?«, fragte Steve.
    »Irgendwas, das von unserem eigenen Militär stammt?«
    »Wir

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