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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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dürfen gar keine chemische Waffen entwickeln.«
    »Was wir dürfen und was wir tatsächlich tun, ist nicht notwendigerweise dasselbe. Vielleicht haben diese Schwachköpfe einfach beschlossen, ihre neue Geheimwaffe an den Bürgern von Bixby zu testen.«
    »Nein, das ist …«

    »Oder vielleicht ist irgendwas schiefgelaufen. Vielleicht war dieses Krachen gar kein Donner. Vielleicht ist irgendein militärischer Transport in die Luft geflogen, der eine gefährliche Fracht geladen hatte.«
    »Glaubst du?«
    »Ich hab keine Ahnung. Ich bin Maler , Herrgott noch mal. Du bist hier der Lehrer für Naturwissenschaften.«
    »Ich bin Lehrer, kein Wissenschaftler. Ich hab nur einen Master in Biologie. Und die Lehrerzulassung in einem Fach.«
    »Du bist verpflichtet, dich über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.«
    »Ja, aber in Scientific American stand nichts über schwarzen Regen, der aus normalen Menschen mordgierige Ungeheuer macht.«
    »Vielleicht hast du einen Artikel übersehen.«
    Steve brach in wieherndes Lachen aus. Sein Gesicht wurde rot, und er legte die Hand vor den Mund. »Du bist echt schräg, John.«
    »Das sagt meine Tochter auch immer. Komm, lass uns von hier verschwinden und unsere Damen aufheitern.«
    Sie machten einen Bogen um zwei Männer, die die letzte Leiche in Richtung Kühlraum schleppten.
    »Ich weiß nicht, wie du das siehst«, sagte Steve, »aber ich wasche mir die Hände.«
    John blickte auf seine Hände hinab. Er konnte nichts Schwarzes an ihnen entdecken. Das hatte er auch nicht erwartet. Er hatte die Knöchel der Frau inspiziert, bevor er sie angefasst hatte, und sie waren sauber gewesen. Anscheinend hatten ihre Hosenbeine sie geschützt.

    Doch er hatte eine tote Frau angefasst.
    »Ich komme mit«, sagte er und folgte Steve aus der Küche.
    Der Speiseraum war von warmem, gedämpftem Licht erfüllt.
    Die meisten Gäste waren an ihre Tische zurückgekehrt. Lynn saß jetzt an einem Tisch an der vorderen Wand Carol gegenüber. Sie hatte eine frische Margarita vor sich stehen, und vor dem Stuhl neben ihr stand ein zweiter Mai Tai auf dem Tisch. Zwischen den Tischen eilten Bedienungen hin und her, die meisten von ihnen servierten Drinks.
    Er entdeckte Cassy, die neben einer schluchzenden Frau saß und den Arm um sie gelegt hatte – Chester Bentons Witwe.
    Er wandte sich ab und ging mit Steve in Richtung des Durchgangs zum Foyer.
    Man hatte ein paar Stühle herausgebracht. Männer saßen auf ihnen, die die Eingangstür und den am Boden liegenden und gefesselten Bill, den Autoparker, nicht aus den Augen ließen. Auf den Oberschenkeln eines der Männer lag ein Küchenbeil. In einer Hand hielt er ein Croissant, in der anderen einen Martini. Der zweite Mann hatte ein Tranchiermesser in der rechten, ein Glas Rotwein in der linken Hand. Bill starrte seine Bewacher hasserfüllt an, rührte sich jedoch nicht und machte keinen Versuch, sich aus den Gürteln zu winden, die seine Arme und Beine zusammenschnürten.
    »Benimmt er sich?«, fragte John und blieb vor den Männern stehen.
    »Ich schätze, er weiß, was ihm blüht, wenn er es nicht tut«, sagte der Mann mit dem Martini.
    »Behaltet ihn gut im Auge …«

    Jemand klopfte gegen Holz. John wirbelte herum und starrte auf die Tür. Wieder war das Klopfen zu hören. Kein lautes Hämmern, sondern ein höfliches Klopfen mit dem Knöchel.
    Ein kalter Schauder lief ihm über den Nacken.
    »Oh, verdammte Scheiße«, murmelte Steve.
    John drehte sich zu den zwei Männern auf den Stühlen um. Der mit dem Messer hatte Rotwein auf sein Kamelhaar-Jackett verschüttet, schien das jedoch nicht bemerkt zu haben. Er starrte mit aufgerissenen Augen auf die Tür. Der Typ mit dem Martini stopfte sich den Rest seines Croissants in den Mund und griff nach dem Beil auf seinem Schoß.
    Es klopfte erneut.
    »Ich würde nicht aufmachen«, sagte John. »Komm, Steve.«
    Steve behielt die Flügeltür des Eingangs über seine Schulter hinweg genau im Auge, während er John in die Cocktail-Lounge folgte. Dann drehte er den Kopf und suchte Johns Blick. »Verdammt üble Sache, das Ganze. Hoffentlich hält die Tür«
    »Die scheint ziemlich massiv zu sein. Wenn du dir wegen irgendwas Sorgen machen willst, dann sorge dich wegen der Fenster.«
    »Oh, vielen Dank, dass du das erwähnst.«
    »Du bist derjenige, der nach Hause gehen will.«
    »Ich glaube, das lass ich lieber bleiben.«
    John ließ den Blick durch den spärlich erhellten Raum schweifen. Ein paar Männer

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