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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Hemd. Dann knüllte sie ein paar saubere Papiertücher zusammen, befeuchtete sie und rieb den Fleck an ihrem Bauch weg, der von Toms Regenschirm stammte. Er ging so leicht ab, als wäre es nur schmutziges Wasser. Als sie fertig war, war das feuchte Papierknäuel ganz flach, wo sie damit über ihren Bauch gerieben hatte. Es sah aus wie ein nasser Lappen, mit dem jemand ein Fensterbrett abgewischt hatte, das schon lange nicht mehr gesäubert worden war.
    Noch immer kein Alarmschrei von Kara.
    Sie warf das Papier auf die Arbeitsfläche. Mit ein paar frischen, angefeuchteten Tüchern rubbelte sie sich das Gesicht ab. Danach waren sie immer noch sauber. Doch sie
waren schwarz, nachdem sie sich damit über den Hals und den Nacken gewischt hatte. Sie fragte sich, ob sie alles erwischt hatte. Sie wünschte, es gäbe einen Spiegel. Im Badezimmer war einer, doch das war zu weit von Kara entfernt.
    Mit frischen Papiertüchern wischte sie ihren Bauch und ihren Hals trocken. Sie knöpfte ihr Hemd wieder zu. Dann riss sie einen langen Streifen von der Rolle, knüllte ihn zusammen, befeuchtete ihn und verließ die Küche.
    Als sie durch das Wohnzimmer eilte, sah sie, dass Tom noch immer reglos nahe der Tür lag. Kara saß auf einem der Kissen und griff in die Popcorn-Schüssel.
    Das Mädchen sah über die Schulter, als Denise näher kam. »Hast du alles abbekommen?«
    »Ich hoffe.« Sie ließ sich neben Kara auf die Knie sinken, legte die feuchten Tücher auf den Boden und zog ihren Hemdkragen auf. »Hab ich was übersehen?«
    »Ich glaub nicht. Zumindest ist nichts mehr an deiner Haut. Aber dein Hemd ist schmutzig. Vielleicht solltest du eine von Moms Blusen anziehen. Soll ich eine für dich holen? «
    »Später. Zuerst möchte ich das hier machen.« Sie griff nach den Tüchern und rutschte auf den Knien zu Tom. »Ich dachte, ich könnte gleich auch sein Gesicht saubermachen.«
    »Glaubst du, das ist eine gute Idee? Ich meine, was ist, wenn er davon aufwacht?«
    »Ich hab ihn gut gefesselt.«
    »Ja, aber trotzdem …«
    »Wenn ich ihn ein bisschen saubergemacht habe, sieht er gleich viel weniger unheimlich aus«, sagte Denise und rieb
mit dem feuchten Papierknäuel über Toms Stirn. Er rührte sich nicht. Wo sie mit den Handtüchern gerieben hatte, sah seine Haut sauber und bleich aus. Sie wischte über seine rechte Wange und schreckte zusammen, als das Telefon klingelte.
    »Ich geh ran«, rief Kara.
    »Nein, lass mich das machen.« Sie sprang auf die Beine und ließ die Papierhandtücher fallen.
    »Ich wette, das sind Mom und Dad.«
    »Wahrscheinlich. Pass auf ihn auf.« Sie rannte in die Küche. Das Telefon klingelte noch drei Mal, bevor sie es erreichte. »Hallo?«
    »Denise? Hier ist John. Ist alles okay bei euch?«
    »Ja. Alles in Ordnung.«
    »Seid ihr beide okay?«
    »Klar.«
    Sie hörte, wie er erleichtert ins Telefon seufzte. »Gut. Hör mir zu, Denise. Ich weiß nicht, was hier vor sich geht, aber die Leute draußen drehen völlig durch. Es hat offenbar irgendwas mit dem Regen zu tun. Der Regen draußen ist schwarz. Hier sind gerade drei vollkommen Verrückte ins Restaurant gestürmt, schwarz von oben bis unten, und haben einige Leute umgebracht.«
    »O Gott«, murmelte Denise.
    Es ist nicht nur Tom, dachte sie. Sie war sich jetzt sicher, dass er keine Schuld an all dem hatte, und das Wissen, dass andere Leute ebenfalls ausflippten, ließ sie sich besser fühlen, was ihn anging.
    »Sind Sie und Lynn okay?«, fragte sie.
    »Uns geht es gut. Wir sitzen nur hier fest. Ich weiß nicht,
wann wir hier rauskönnen. Wir kommen so bald als möglich nach Hause, aber das kann noch Stunden dauern. Ich habe keine Ahnung, wie lange. Wir müssen auf jeden Fall hierbleiben, bis der Regen aufhört.«
    »Okay. Ich bleibe hier, bis Sie zurück sind.«
    »Das musst du. Du darfst auf keinen Fall rausgehen. Und gib acht, dass auch Kara nicht rausgeht. Und egal was passiert, lass niemanden ins Haus.«
    »Nein. Ich lass keinen rein.«
    »Es könnten welche versuchen, mit Gewalt reinzukommen«, sagte er, und Denise fühlte, wie sich ihre Eingeweide zusammenkrampften. »Ich weiß es nicht. Ich möchte dir auch keine Angst machen. Aber es ist möglich. Ich möchte, dass ihr euch ein paar Waffen paratlegt, nur für den Fall. In einer Schublade in der Küche ist ein Hammer. Kara weiß, wo. Und es gibt jede Menge Messer. Holt euch ein paar von den langen. Die Badezimmertür hat ein Schloss. Nichts Besonderes, aber besser als gar nichts. Ihr könnt

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