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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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kann. Dann kannst du dir Zeit lassen mit dem Ausziehen und sie dir dann in Ruhe vornehmen.
    Sein Atem ging in keuchenden Stößen, als er vor der Mülltonne stehen blieb. Die Tonne stand in einem Streifen von Unkraut, das am Zaun eines Grundstücks wucherte.
    Sie glaubt wahrscheinlich, sie ist sicher in ihrem Versteck, dachte Lou triumphierend. Er konnte die dunkle Wölbung ihres Kopfs sehen.

    »Komm raus, Schätzchen«, sagte er.
    Sie bewegte sich nicht. Sie machte keinen Mucks. Lou hörte nur das Pochen seines eigenen Herzens und das Keuchen seines Atems. Und den Regen, der auf seine Haut klatschte, auf den Asphalt prasselte, auf den Hartgummideckel der Mülltonne trommelte.
    Mit einem Tritt stieß er die Tonne zur Seite. Sie rutschte ein Stück und kippte dann um.
    Maureen, die wunderschöne Maureen in ihrem nassen, an der Haut klebenden T-Shirt und der zu weiten Turnhose – sie war es nicht.
    »Scheiße«, ächzte Lou.
    In dem Streifen Unkraut hockte ein magerer, nackter Mann, der zu ihm empor blinzelte, »Hi, Süßer«, sagte und hochsprang. Lou machte einen Satz rückwärts, als sich der Mann auf ihn stürzte und mit einer abgebrochenen Flasche nach seinem Magen stieß.
    »NEIN!«, schrie Lou.
    Er stieß mit der Grillgabel nach dem Kerl und zog in der Erwartung, den tiefen Biss der Glaszacken zu spüren, den Bauch ein. Der Mann riss den Kopf zurück. Die Zinken der Gabel verfehlten ihn, doch auch sein Stoß mit der zerbrochenen Flasche war zu kurz. Lou packte sein Handgelenk und stieß es, kurz bevor der Mann gegen ihn krachte, zur Seite. Sie gingen beide zu Boden. Die Flasche zerbrach irgendwo links, dann krachte er mit dem Rücken auf den Asphalt, und der Mann fiel auf ihn und presste Lous Hände auf den Boden.
    »Geh von mir runter !«, kreischte Lou. »Geh runter!«
    »Du gehörst mir«, keuchte der Mann.

    Lou bäumte sich auf. Die Haut des Mannes war glitschig und heiß an seiner Brust und seinem Bauch. Etwas stieß gegen seine Leiste. Er begriff, was es war, und er begann zu wimmern.
    »Geh runter von mir, du Bastard!«
    Ein verrückter Gedanke zuckte durch Lous Kopf: Er müsste eigentlich genauso angetörnt sein wie der Wahnsinnige, der sich auf ihm wand. So war es gewesen, als er mit Doug am Pool gekämpft hatte und er dann hinter Sheila hergejagt war. Jetzt sollte es eigentlich auch nicht anders sein.
    Aber es war anders.
    Er empfand keine Lust, nur Angst und Abscheu.
    Lou riss den Mund auf, um zu schreien, und der Mund des Mannes ruckte herab, presste sich schleimig auf seine Lippen.
    Er küsst mich! Oh, mein Gott, nein!
    Ehe Lou das Gesicht zur Seite drehen konnte, bissen die Zähne tief in seine Unterlippe und zerrten daran, und Lou schrie, als seine Lippe abgerissen wurde.
    Lou riss seinen Kopf zur Seite. Mit einem wütenden Knurren packte der Mann Lous Kopf mit beiden Händen, drehte ihn gerade und presste seinen Mund von Neuem auf die blutende Wunde. Er saugte wie von Sinnen, und sein Knurren beruhigte sich zu einem genussvollen Stöhnen. Seine Fingernägel gruben sich in Lous Wangen. Er wand und rieb sich an Lous Körper.
    Und durch den Schleier aus Schmerz und Entsetzen begriff Lou, dass die Hände des Mannes sein Gesicht festhielten. Sie pressten also nicht seine eigenen Hände auf den Asphalt. Nicht mehr. Das war gar nicht möglich.

    Er streckte den rechten Arm zur Seite und hob die Grillgabel. Er führte sie langsam nach links, bis die Zinken nur noch einen Fingerbreit vom Hals des Angreifers entfernt waren.
    Er rammte sie hinein.
    Mit einem krächzenden Husten wich dem Mann die Luft aus der Lunge, und er spuckte Speichel und Blut in Lous Mund. Der Mann zuckte und zitterte. Lou rollte sich unter ihm hervor, stieß ihn von sich und zog die Gabel aus seinem Hals. Der Typ lag auf dem Rücken, sein Mund und seine Augen weit aufgerissen, und krallte eine Hand um seine Kehle, als wollte er sich erwürgen. Seine Fersen stemmten sich gegen den Boden, hoben seinen Rumpf vom Asphalt und schoben ihn, auf Schultern und Hinterkopf rutschend, rückwärts.
    Lou kroch zu ihm. Hinter den Kopf des Mannes. Der Kerl rutschte näher. Lou klemmte seinen Kopf zwischen seine Knie. Er hielt ihn fest, hob mit beiden Händen die lange Gabel bis über seinen Kopf und rammte sie hinab. Er verfehlte sein Ziel, und die Zinken rissen tiefe Furchen in die Wange des Mannes. Er versuchte es noch einmal. Diesmal traf er. Die Nasenwurzel. Je ein Zinken auf einer Seite. Sie bohrten sich in die Augenwinkel und sanken

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