Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night
wissen, verharrt der Sturm über Bixby. Wie ich schon sagte, es gibt keinen Grund, beunruhigt zu sein. Falls er sich zu bewegen beginnt, werden wir die Leute rechtzeitig benachrichtigen, wenn eine Evakuierung oder andere Schutzmaßnahmen nötig sind.«
»Stan, sind Rettungsmaßnahmen eingeleitet worden?«
Stan nickte. »Wurden Einheiten der Armee oder Polizeikräfte in Marsch gesetzt, um die Ordnung wiederherzustellen? «
»Wir prüfen diese Option. Solange wir jedoch nicht in der Lage sind, die Ursache der Kontamination zu bestimmen, sind wir äußerst zurückhaltend, solche Maßnahmen zu ergreifen. Wenn wir bewaffnete Männer da reinschicken,
ohne zu wissen, womit wir es genau zu tun haben, riskieren wir, dass sie sich ebenfalls infizieren und ihre Waffen auf unschuldige Zivilisten richten. Im Augenblick, fürchte ich, ist das Klügste, das wir tun können, abzuwarten und die Dinge aus der Entfernung zu beobachten, die Leute davon abzuhalten, die Stadt zu betreten, und sicherzustellen, dass niemand, der infiziert wurde, an uns vorbeischlüpft und das Problem möglicherweise in andere Teile des Landes trägt.«
Die Kamera zoomte auf Stan. »Dies waren die neuesten Informationen von Commander Brad Corkern von der Highway Patrol hier am Schauplatz des Geschehens, am Stadtrand von Bixby. Stan Fisher für Eyewitness News. Zurück zu Ihnen, Chris.«
»Vielen Dank, Stan.« Sie legte das Telefon auf. Der Bildschirm an der Wand hinter ihr wurde einen Moment lang schwarz, dann leuchtete eine Landkarte von Zentralkalifornien auf, mit einem schwarzen Kreis um Bixby. »Unser Übertragungswagen wird am Schauplatz der Katastrophe bleiben und Sie mit weiteren Berichten über die Situation in Bixby auf dem Laufenden halten, wo schwarzer Regen unbekannten Ursprungs die Einwohner zu vergiften scheint und Gewalt und Tod über die kalifornische Stadt bringt. Dies war Chris Donner von Eyewitness News. Und nun schalten wir wieder zurück zu unserem regulären Abendprogramm. «
Ein Werbespot für Excedrin flimmerte über den Bildschirm.
»Na super«, murmelte Denise. »Was ist das, Excedrin Kopfschmerz Nummer drei?«
Tom sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Die Leute fahren einfach raus aus dieser ganzen Scheiße.«
»Manche.«
»Vielleicht sollten wir das auch versuchen.«
Ihr Magen krampfte sich bei dieser Vorstellung zusammen. »Machst du Witze?«
»Wenn wir es bis zu einer dieser Straßensperren schaffen …«
»Dabei kann viel zu viel schiefgehen, Tom. Hier sind wir sicher.«
»Im Augenblick schon. Aber wer weiß, was noch passiert? Dieser Regen kann noch lange dauern. Früher oder später brechen ein paar von den Irren vielleicht auch hier ein. Was machen wir dann?«
»Ich würde lieber hierbleiben. Wirklich.«
»Ich finde, wir sollten es riskieren, solange wir noch eine Chance dazu haben.«
13
Lou, der die Gasse hinter Buddys Haus absuchte, sah jemanden, der sich hinter eine Mülltonne duckte.
Jetzt hab ich dich!, dachte er.
Als Buddy ihnen befahl, sich aufzuteilen und Maureen zu suchen, und Lou nach hinten schickte, um über den hohen Lattenzaun aus Redwood zu steigen und die Gasse hinter dem Haus zu überprüfen, hatte er fast alle Hoffnung aufgegeben, Maureen noch zu kriegen. Er war sich sicher, dass sie einen anderen Weg genommen hatte – wahrscheinlich war
sie rechts oder links am Haus vorbeigerannt und durch ein Gartentor entkommen, anstatt über den hinteren Zaun zu klettern. Buddy und Doug waren nach vorne gelaufen. Einer der beiden würde Maureen kriegen, und Lou würde in die Röhre schauen.
Nun begriff er, dass er sich geirrt hatte.
Sie war über den Zaun geflohen.
Sie gehört mir, ganz allein mir.
Lous Herz hämmerte wild, als er auf die Mülltonne zuging. Der Regen fühlte sich herrlich an, wie er auf seine nackte Haut prasselte und in heißen Bächen seinen Körper herablief. Er überlegte, ob er stehen bleiben sollte, um auch seine Hose auszuziehen, damit er den Regen überall spüren konnte. Und Maureens Körper und Blut überall an sich spüren könnte, wenn er sie sich vornahm. Aber das war jetzt zu kompliziert. Er wusste, er konnte seine Hose nicht von den Beinen streifen, ohne vorher die Schuhe auszuziehen. Und dann würde er seine Schuhe wieder anziehen müssen, denn was wenn sie abhaute und er sie jagen musste? Barfuß die dunkle Gasse runterzurennen war das Letzte, was er wollte.
Erst schnappst du sie dir, entschied er.
Du wirfst sie auf den Boden, damit sie nicht weglaufen
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