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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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tief.
    Die Augäpfel zerbarsten. Der Mann schrie nur kurz. Während er zuckte und mit den Füßen scharrte, drückte Lou den Griff der Gabel tiefer und rüttelte ihn hin und her.
    Rüttel ihn ein bisschen auf .
    Er grinste, zuckte jedoch zusammen, als die Dehnung dort, wo seine Unterlippe hätte sein sollen, einen stechenden Schmerz aufflammen ließ.

    Er hat mich erwischt. Er hat mich tatsächlich erwischt. Aber nicht so gut, wie ich ihn erwischt habe, dieses dreckige Stück Scheiße .
    Als der Mann sich nicht mehr bewegte, rührte Lou noch ein paar mal mit der Gabel hin und her. Dann zog er sie heraus. Als er die Zinken blank leckte, fiel ihm Maureen wieder ein.
    Buddy und Doug hatten sie inzwischen wahrscheinlich erwischt.
    Wahrscheinlich haben sie mich nur auf die falsche Fährte geschickt, damit sie ohne mich ihren Spaß mit ihr haben können.
    Lou rappelte sich auf. Während er auf den toten Mann hinabsah, befühlte er mit der Zunge vorsichtig die Wunde. Etwas von der Lippe war noch da. Er hatte gedacht, das ganze Ding sei ihm abgerissen worden, aber es fehlte nur ein dünner Streifen, genau in der Mitte. Er betastete seine Wange, wo das Teil gelandet war.
    Es war nicht mehr da.
    Er stampfte dem Mann mit dem Fuß ins Gesicht.
    Dann rannte er zu Buddys Gartenzaun zurück. Er warf die Gabel darüber, packte mit beiden Händen den oberen Rand des Zauns, stemmte sich hoch und sprang auf der anderen Seite hinab.
    Niemand zu sehen. Die Terrassenlichter und die Poollichter brannten immer noch. Lou hob seine Gabel auf. Er ließ den Blick über die trüben Tiefen des Pools schweifen, während er ihn eilig umrundete, und hoffte, Maureen würde auftauchen und er könnte hineinspringen und sie ganz für sich allein haben. Doch der Pool sah leer aus.

    »Lou!«
    Er entdeckte Doug an der Hausecke.
    »Erfolg gehabt?«, rief Doug.
    Lou schüttelte den Kopf, weil er Angst hatte, wie es sich anfühlen würde, wenn er zu sprechen versuchte. Aber er musste grinsen, und der Schmerz zuckte auch so durch seinen Kiefer.
    Wenn Doug fragte, ob er Erfolg gehabt hatte, hieß das, sie hatten Maureen nicht gefunden.
    Er lief die letzten Meter zu seinem Freund schneller.
    »Scheiße, Mann. Was ist denn mit dir passiert?«
    »Da war so’n Kerl«, sagte Lou und stellte fest, dass er für diese Worte seinen Mund und seinen Kiefer nicht sonderlich groß hatte bewegen müssen. Keine zusätzlichen Schmerzen.
    »Hast du ihn kaltgemacht?«
    »Klar.«
    »Hey, verdammt.« Doug schlug ihm krachend auf die Schulter. »Wir haben weder Maureen noch sonst jemand gefunden. Buddy ist stinksauer. Komm mit.«
    Lou folgte ihm die Hauswand entlang und dann durch das Gartentor.
    Buddy saß in der Einfahrt auf seiner Harley. »Hast du sie gefunden?«
    Lou schüttelte den Kopf.
    »Was zum Henker ist mit deinem Mund passiert?«
    »Ein Kerl hat …« Seine Lippen schlossen sich, um das M von ›mich‹ zu formen, und es war, als würde brennendes Öl auf seine Wunde gegossen.
    »Lou hat ihn abgemurkst.«

    »Ganz toll. Ihr Schwachköpfe habt Maureen entkommen lassen.«
    »Sie muss irgendwo sein«, sagte Doug.
    »Ja, aber wir können nicht die ganze Nacht damit verplempern, die Schlampe zu suchen. In die Sättel, Männer. Wir machen einen kleinen Besuch bei Lisa.«
    Lisa? Lou wollte Maureen, nicht Lisa. Dann fiel es ihm wieder ein. Gestern Nacht. Dieser Chidi-Bastard. Lisa könnte sie verraten. Sie sollten sie wirklich aus dem Weg schaffen.
    Aber sie war nicht Maureen. Sie war nicht groß und schlank und wunderschön. Sie war klein, und ihre Titten waren zu groß.
    »Ich will N’reen«, sagte er.
    »Dein Pech. Du hättest vorher dran denken und sie nicht entkommen lassen sollen. Und jetzt los!« Er warf die Harley mit dem Kickstarter an. Ihr Motor brüllte auf.
    Doug klemmte sich wie ein Pirat das Schlachtmesser zwischen die Zähne. Dann schwang er sich in den Sattel.
    Lou ging zu seiner Maschine. Er schwang ein Bein darüber und ließ sich in die warme Pfütze sinken, die sich auf seinem Sitz gesammelt hatte.
    Er wünschte sich, er könnte hierbleiben. Vielleicht würde er Maureen finden.
    Aber er wollte nicht allein gelassen werden.
    Es könnten noch andere Irre wie dieser Typ in der Gasse die Gegend unsicher machen.
    Außerdem war Maureen inzwischen wahrscheinlich sowieso schon über alle Berge. Besser Lisa, als gar keine, auch wenn sie eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Schweinchen hatte.

    Sie passt heute Abend auf ein Kind auf, fiel Lou wieder ein. Sie wird

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