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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bauer
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laufen gleich ein“, erklärte sie im Kommen. „Ich möchte mich nur noch von dir verabschieden, Buliko. Du musst jetzt wieder in deine Kiste kriechen.“ Sie blieb erwartungsvoll vor Buliko stehen.
    Der Schnuffel trat einen Schritt auf Yingying zu und drückte sie an sich. „Ich danke dir. Ich danke dir für alles.“
    „Es war mir eine große Freude“, lächelte Yingying. „Was ist mit dir, Teng? Gehst du mit Buliko oder fährst du wieder mit uns zurück nach China?“
    „Glaubst du, ich habe diese Reise gemacht, um die gute Seeluft zu genießen? Wenn ich es dem Schnuffel alleine überlasse, einen Menschen für sein Regenbogenreich zu finden, werde ich bald ersaufen“, schmetterte Teng beleidigt.
    Und wieder war es da: Yingyings Lächeln. „Dann solltest du dich schnell von deinem Vetter verabschieden und mit Buliko in die Kiste steigen. Die Hafenarbeiter werden das Schiff sofort nach dem Anlegen entladen.“
    Es wurde eine lange Verabschiedung. Teng war bereit, die Sache schnell und lässig wie immer über die Bühne zu bringen. Wissend, dass er seine neu gewonnenen Freunde im Gegensatz zu Teng nie mehr wiedersehen würde, fiel es Buliko schwer, ihnen den Rücken zu kehren. Kaum war der kleine Schnuffel endlich in die Kiste gestiegen, da sprang er auch schon wieder hinaus, um Yingying und Tom noch einmal an sich zu drücken. Teng wurde es von der ganzen Heulerei schon richtig schlecht. Kurzerhand löste Buliko den Anhänger von seinem Hals und hielt ihn vor sich.
    „Ich habe nichts, das ich dir als Erinnerung schenken könnte, nur diesen Talisman hier. Ich möchte ihn dir schenken.“
    „Na, kommst du jetzt!“, brüllte Teng wütend aus der Kiste heraus.
    „Ich werde keinen Gegenstand brauchen, um mich an dich zu erinnern“, sagte Yingying.
    „Ich würde mich aber freuen, wenn du ihn behältst.“
    „Dann danke ich dir.“ Die Hündin senkte den Kopf und ließ sich das Meda illon anlegen. Dann machte es Yingying kurz, denn sie wurde an Deck gerufen. „Mach’s gut, Buliko. Tom und ich werden wissen, dass du erfolgreich warst, wenn wir die Regenbögen nach einem Sturm über dem Meer aufziehen sehen. Und wann immer wir einen dieser Farbenbögen erblicken, werden wir an dich zurückdenken. Wir werden nie mehr ohne dich sein.“
    Mit diesen Worten lief Yingying los und verschwand durch die Tür. Buliko wandte sich hilflos zu Tom und Teng um.
    „Bist du bald so weit?“, schimpfte Teng.
    „Ich glaube, es ist besser, wenn ich auch gehe“, beschloss Tom. „Anderenfalls wirst du nie in der Kiste bleiben.“
    „Es ist eben so schwer, Freunde, die man in sein Herz geschlossen hat, zurückzulassen“, erklärte Buliko.
    „Hej, Mann, das verstehe ich. Denke einfach an deine Freunde im Regenbogenreich, dann wird dir der Abschied nicht so schwer fallen.“ Die Schiffsratte zog die Lippen zu einem Lächeln auseinander und zeigte ihre weißen Nagezähne. „Leb wohl, Buliko.“ Mit diesen Worten verschwand auch sie durch einen Spalt in der Frachtraumtür.
    „Wirst du deinen Hintern jetzt endlich hier herauf bewegen? Du kannst sonst gleich von einem weiteren Freund Abschied nehmen!“, zeterte Teng.
    „Ich komme ja schon“, antwortete Buliko und kraxelte in die Kiste.
     
    Die Prozedur des Abladens unterschied sich in nichts von der des Aufladens. Die Kiste, in der sich Buliko und Teng versteckten, wurde durchgerüttelt, abgestellt und war danach von lauten Geräuschen und Stimmen umgeben.
    Nachdem die Stimmen verklungen waren, stiegen Teng und Buliko heraus.
    „Wir sind in einer Lagerhalle“, erkannte Teng richtig. Dann baute sich die Ratte vor Buliko auf. „Damit wir uns richtig verstehen, Schnuffel. Dies hier ist eine Großstadt – ein Dschungel voller Gefahren für Tiere, die sich damit nicht auskennen, besonders für Schnuffel. Und besonders für dich. Du wirst keinen Schritt ohne meine ausdrückliche Erlaubnis tun. Du wirst es nicht einmal wagen, einen falschen Atemzug zu machen, ohne dass ich es erlaubt habe, verstanden?“
    Buliko nickte. „Kennst du dich denn hier aus?“, hakte er sofort nach.
    Sich auf die Hinterfüße stellend, reckte sich Teng und legte empört die Vorderpfoten an die Hüfte. „Du hast wohl vergessen, dass ich in einer Großstadt aufgewachsen bin. Ich habe schon Gefahren auf der Erde bestanden, da hast du noch nicht einmal gewusst, dass es die Erde überhaupt gibt!“, rief er empört.
    „Im Regenbogenreich gleicht kein Dorf dem anderen und auch keine Stadt der

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