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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bauer
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deshalb können sie es tun.”
    „Ich habe nicht geahnt, dass die Erdenmenschen so böse sind. Im Regenbogenreich würden sie so etwas jedenfalls nicht machen.”
    Die Zeit verrann in einem langen Gespräch. Nacheinander erzählten die Tiere von ihren schlechten Erfahrungen mit den Menschen, nur der Koala konnte Gutes von ihnen berichten. Halb verhungert und krank hatten sie ihn gefunden und aufgep äppelt und irgendwie glaubte er, auch jetzt unter ihrem Schutz zu stehen, auch wenn ihm das die anderen zu widerlegen versuchten. Buliko war von seinen Gefühlen hin- und hergerissen. Dass die Menschen hier auf der Erde ganz anders waren als die im Regenbogenreich, hatte er schon am ersten Tag seiner Reise bemerkt, aber dass sie so böse sein sollten, das konnte und wollte der kleine Schnuffel nicht verstehen.
    Da tauchte endlich Teng auf. Er war nicht lange umhergeirrt, um in Erfahrung zu bringen, wohin die beiden Hafenpolizisten Buliko gebracht hatten ; hilfreiche Ratten gab es schließlich überall. Einen Plan zur Flucht brachte aber auch die listige Ratte nicht mit. Gegen Gitterstäbe war sie machtlos.
    Als jedoch am späten Abend die beiden Polizisten zurück in die Lagerhalle kamen, fackelte Buliko nicht lange. Die Frau war an seine n Käfig herangetreten und betrachtete ihn ausgiebig.
    „Nun, mein Kleiner. Was mag ein Tier wie du bloß fressen?“, fragte sie sanft.
    „Ich bin kein Tier. Ich bin ein Schnuffel. Mein Name ist Buliko.”
    Die Polizistin wich erschrocken einen Schritt zurück. Forschend blickte sie sich um. „Das ist ein sehr schlechter Scherz, Ron”, rief sie .
     

    Ron schaute am Ende des Ganges um die Ecke. „Was ist, Tanja?”
    Tanja hielt den Atem an. Nein, ihr Partner hatte ihr keinen Streich gespielt. „Nichts, Ron!” , rief sie zurück. Wieder sah sie Buliko an. „Was bist du, hm? Eine Kreuzung zwischen Papagei und Hund?“, brummte sie mehr zu sich als zu Buliko.
    „Nicht doch! Ich bin kein Tier, ich bin ein Schnuffel. Das habe ich doch schon gesagt.”
    Die Tiere in ihren Käfigen meldeten sich unterstützend zu Wort. Das Äffchen und die Schimpansen schlugen wilde Saltos, der Puma und der Schneeleopard fauchten und der Koala und der Panda schlugen wild gegen ihre Gitterstäbe. Sogar die Wasserschildkröten in ihrem kleinen Aquarium blubberten aufgeregt.
    Buliko verstand die Worte der Tiere, doch für die Polizisten waren ihre Rufe ein einziges Durcheinander. Schnell eilte Ron seiner Kollegin zu Hilfe. Die Tiere verstummten.
    „Was ist, Tanja? Was haben sie?“, fragte er.
    Achselzuckend antwortete sie: „Sie scheinen nur großen Hunger zu haben.”
    „Oder dieses neue Tier hier macht sie nervös.“.
    „Das glaube ich nicht”, wehrte Tanja blitzschnell ab und legte ihren Arm auf die Schultern ihres Partners. „Was hältst du davon heimzugehen, Ron? Ich füttere die Tiere alleine. Deine Familie wird sich freuen, dich ein bisschen früher zu sehen. Es ist schließlich Wochenende.”
    Ron strahlte. „Ist das dein Ernst? Es macht dir wirklich nichts aus?”
    „Ich habe heute sowieso nichts vor.”
    Ron drückte Tanja einen Kuss auf die Stirn. „Du bist ein Schatz!“, rief er begeistert und wandte sich geschwind zum Gehen.
    „Grüße mir deine Frau und die Kleinen!“, rief sie ihm nach.
    „Mache ich”, tönte es schon weit entfernt und die Tür des Lagerraums knallte zu.
    Tanja wandte sich wieder zu Buliko. „So, mein kleiner Freund. Jetzt sind wir alleine.”
    Buliko erzählte ihr ohne Pause seine Geschichte und dass er einen Menschen suchte, der dem Geheimnis der kranken Regenbogen auf die Spur kommen sollte. Während seiner Erklärungen stellte er auch Teng vor. Die Polizistin hörte dem Schnuffel aufmerksam zu. Sie überlegte lange, ehe sie zu ihrem Schlüsselbund griff und Bulikos Käfig öffnete.
    „Ich habe schon viele Dinge zwischen Himmel und Erde erlebt – das dachte ich zumindest bis heute. Komm raus, Kleiner. Ich weiß zwar nicht, wie ich das Ron morgen erklären soll, aber hier hast du jedenfalls nichts verloren.”
    Die Tiere in ihren Käfigen wurden fröhlich und tanzten vor Freude. „Eine klasse Frau”, hörte Buliko den Koala schwärmen.
    „Sie freuen sich. Sie loben dich”, erklärte Buliko, als er Tanjas hilflosen Blick deutete.
    „Du kannst sie verstehen?”
    Buliko nickte.
    „Was ist mit uns? Sie soll uns auch freilassen!“, brüllte der Puma und die anderen fielen ein.
    Als ihr Buliko die Forderungen übersetzt hatte, schüttelte Tanja

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