Der Regenbogenkönig
zu. Nur Buliko blickte gelangweilt über die Balustrade und dachte an Asdias, der jetzt irgendwo dort draußen auf ihn wartete.
„So”, endete Lara. „Bist du jetzt bereit, ein vernünftiges Gespräch mit mir zu führen, Felicia?”
„ Klar, sag mir, was ich tun muss”, sagte Felicia achselzuckend, als habe sie die ganze Zeit nur darauf gewartet.
„ Du musst nach dem Grund suchen, weshalb die Farben des Regenbogenreichs verschwinden. Irgendwer oder irgendwas ist dafür verantwortlich. Der Regenbogenkönig und ich vermuten, dass ein ‚Schatten’ dahintersteckt – ein Diener der Finsternis. Du musst herausfinden, wer.”
Felicia rümpfte die Nase. „Aber wo sollen wir nur anfangen zu suchen? Hat der Regenbogenkönig keine Ahnung?”
Lara schüttelte den Kopf. „Die Antwort liegt irgendwo außerhalb des Regenbogenreiches. Dort leben viele dieser Schatten. Aber wo genau, kann niemand sagen.”
„ Ich verstehe das nicht. Ich denke, Gott weiß und sieht alles.”
„ Er wacht über viele Welten. Er sieht diejenigen, die ihm folgen, ihn suchen, ihn verlassen haben, und all jene, die ein gutes Herz haben. Aber außer dem Guten gibt es auch das Böse und das folgt einem anderen Gott. Jene Schatten hat er nicht unter Kontrolle und kann sie nicht immer sehen.”
Felicia konnte es nicht fassen: „Ich dachte immer, Gott sei unfehlbar.”
„ Das ist er auch – auf seinem Gebiet. Es gibt nun mal das eine ohne das andere nicht, so ist das seit Anbeginn der Zeit. Hoch – tief, lang – kurz, Gesundheit – Krankheit, Gut und Böse. Der Regenbogenkönig ist für das Gute zuständig, denn es ist das, was er liebt.“
„ Dann gibt es also tatsächlich einen Teufel?”, fragte Felicia naserümpfend.
Lara lächelte gutmütig. „Selbstverständlich.”
„ Eine ätzende Vorstellung!”
„ Lara, ich würde jetzt gerne in mein Dorf zurückkehren”, bat Buliko. „Ich bin ungeduldig, Asdias wiederzusehen.”
Felicia kniff die Augen zusammen. „Wie? Du willst in dein Dorf? Du glaubst doch nicht, dass du dich jetzt so einfach nach Hause schleichen kannst! Du hast mich hierher geschleppt, dann wirst du mir gefälligst auch helfen”, empörte sie sich.
Sich nervös die Hände reibend blickte Buliko zu Lara. Diese grinste und breitete hilflos die Hände aus wie kurz zuvor Buliko.
„Du glaubst doch nicht, dass ich ganz alleine zwei Welten aus dem Schlamm ziehen werde. Es geht schließlich auch um dein Regenbogenreich!”, setzte Felicia noch einen drauf.
„ Ich hatte nur den Auftrag, einen Menschen zu finden. Daran war nicht die Bedingung geknüpft, ihn auch zu begleiten.”
„ Das ist ja wohl die Höhe! So laufen also die Geschäfte hier im Regenbogenreich!”
„ Hey, Puppe! Wenn sich der Schnuffel so entschieden hat, dann musst du das schlucken, verstanden?”
„ Du hältst dich da raus!” Felicia wollte gerade aufbrausen, als ihr ein Gedanke kam. Es war ihr noch nicht einmal, als hätte sie ihn selbst gedacht, sondern als sei er ihr in den Sinn gelegt worden. „Einen Augenblick ... hast du nicht noch auf der Erde gesagt, du könntest die Rettung deines Planeten nicht dieser ...”, ihr Gesichtsausdruck wurde noch zorniger, „... Göre überlassen?”, knirschte sie an die Ratte gewandt.
Teng staunte. „Ja”, antwortete er überrumpelt.
„ Nun, Teng. Wenn du das gesagt hast, dann musst du mit Felicia gehen. Versprechen sind im Regenbogenreich bindend”, erklärte Lara.
„ Ich habe nichts versprochen”, begehrte Teng auf.
„ Aber du hast es gesagt, das ist das Gleiche”, erklärte Buliko.
„ Hey, Junge! Fällst du mir jetzt etwa in den Rücken?”
„ Nein.” Buliko schüttelte wild den Kopf.
„ Ich bin jetzt auch dafür, dass Buliko mitgehen muss”, beschloss Teng kühl.
„ Aber ich muss zu Asdias!”, schrie Buliko hilflos.
„ Kein Problem. Den nehmen wir mit”, sagte Teng ungerührt und setzte ein breites Lächeln auf. Jetzt hatte er Buliko im Sack!
Buliko blickte gespannt auf Lara.
Diese nickte. „Es spricht nichts dagegen.”
„ Wir werden ihn fragen, ob er Lust dazu hat”, meinte Buliko. Mit Asdias an seiner Seite freute er sich sogar, Teng und Felicia zu begleiten. Obwohl sich die beiden in den letzten Tagen fast ausschließlich gestritten hatten, genoss er ihre Gesellschaft. Er wollte sich nicht von ihnen trennen, vor allem nicht von Teng.
„ Fein.” Teng rieb sich zufrieden die Pfoten.
„ Ja, cool. Zu viert wird es bestimmt viel lustiger”, ergänzte
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