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Der Regenmacher

Der Regenmacher

Titel: Der Regenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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fünfzehn Jahren gekauft. Ihr Büro ist da drüben.« Er streckt den Arm aus, und wir verlassen die Bibliothek. Zwei Türen weiter, neben einem Cola-Automaten, befindet sich ein reichlich abgenutzter Raum mit einem Schreibtisch, ein paar Stühlen, Aktenschränken und Pferdebildern an den Wänden. Auf dem Schreibtisch ein Telefon und ein Diktiergerät, daneben ein Stapel Notizblöcke. Alles ist sauber und ordentlich. Der Raum riecht leicht nach einem Desinfektionsmittel, als wäre er in der letzten Stunde gesäubert worden.
    Er gibt mir einen Ring mit zwei Schlüsseln daran. »Der ist für die Vordertür, der andere für Ihr Büro. Sie können jederzeit kommen und gehen. Aber seien Sie nachts vorsichtig. Das hier ist nicht die allerfeinste Gegend.«
    »Ich muß mit Ihnen reden«, sage ich, die Schlüssel nehmend.
    Er schaut auf die Uhr. »Wie lange?«
    »Geben Sie mir eine halbe Stunde. Es ist dringend.«
    Er zuckt die Achseln, und ich folge ihm zurück in sein Büro, wo er sein breites Hinterteil auf seinem Ledersessel deponiert. »Was liegt an?« fragt er, ganz Geschäftsmann, holt einen Designerstift aus der Tasche und zieht den obligatorischen Notizblock heran. Er fängt an zu schreiben, noch bevor ich den Mund aufgemacht habe.
    Ich liefere ihm eine rasche Zusammenfassung des Black-Falles mit sämtlichen Fakten, für die ich zehn Minuten brauche. Dann erzähle ich ihm die Geschichte meiner Entlassung durch die Kanzlei Lake. Ich erkläre, wie Barry Lancaster mich benutzt hat, um mir den Fall zu stehlen. »Wir müssen die Klage noch heute einreichen«, erkläre ich ihm eindringlich. »Weil der Fall offiziell Lancaster gehört. Ich vermute, daß er bald Klage erheben wird.«
    Bruiser mustert mich mit seinen schwarzen Augen. Ich glaube, ich habe seine Aufmerksamkeit erregt. Der Gedanke, der Kanzlei Lake vor Gericht zuvorzukommen, gefällt ihm. »Was ist mit den Mandanten?« fragt er. »Sie haben Lake engagiert.«
    »Ja. Aber ich werde noch mal zu ihnen gehen. Sie hören auf mich.« Ich hole aus meinem Aktenkoffer die Rohfassung einer Klage gegen Great Benefit, an der Barry und ich Stunden gesessen haben. Bruiser liest sie sorgfältig durch.
    Dann gebe ich ihm ein Kündigungsschreiben an Barry X.
    Lancaster, das ich aufgesetzt habe und das alle drei Blacks unterschreiben sollen. Er liest es langsam durch.
    »Gute Arbeit, Rudy«, sagt er, und ich komme mir vor wie ein gerissener Winkeladvokat. »Lassen Sie mich raten. Sie reichen heute nachmittag die Klage ein, dann fahren Sie mit einer Kopie davon zu den Blacks. Sie zeigen sie ihnen, dann bringen Sie sie dazu, die Kündigung zu unterschreiben.«
    »Richtig. Ich brauche nur Ihren Namen und Ihre Unterschrift auf der Klage. Ich erledige die Arbeit und halte Sie auf dem laufenden.«
    »Das wird der Kanzlei Lake gewaltig eins auswischen«, sagt er und zupft nachdenklich an einem abstehenden Barthaar. »Das gefällt mir. Was ist die Klage wert?«
    »Vermutlich das, was die Geschworenen beschließen. Ich bezweifle, daß es zu einer außergerichtlichen Einigung kommt.«
    »Und Sie wollen es versuchen?«
    »Ich werde vermutlich ein bißchen Hilfe brauchen. Es kann ein oder zwei Jahre dauern.«
    »Ich mache Sie mit Deck Shifflet bekannt, einem meiner Mitarbeiter. Er hat früher für eine große Versicherungsgesellschaft gearbeitet und eine Menge Policen für mich begutachtet.«
    »Großartig.«
    »Sein Büro ist nicht weit von Ihrem entfernt. Überarbeiten Sie dieses Ding, setzen Sie meinen Namen drauf, und wir werden es noch heute einreichen. Aber sorgen Sie unbedingt dafür, daß die Mandanten mitspielen.«
    »Die Mandanten werden mitspielen«, versichere ich ihm mit dem Bild von Buddy vor Augen, wie er in dem Fairlane seine Katzen streichelt und Fliegen verjagt, dem von Dot, wie sie rauchend auf der Vorderveranda sitzt und den Briefkasten im Auge behält, als könnte jeden Moment ein Scheck von Great Benefit eintreffen, und dem von Donny Ray, der seinen Kopf mit den Händen abstützt.
    »Um das Thema zu wechseln«, sage ich und räuspere mich. »Gibt’s was Neues von der Polizei?«
    »Kein Grund zur Aufregung«, sagt er selbstgefällig, als hätte der Meisterarrangeur mal wieder seine magischen Kräfte zur Schau gestellt. »Ich habe mit ein paar Leuten geredet, die ich kenne, und sie sind nicht einmal sicher, ob es Brandstiftung war. Kann Tage dauern.«
    »Also werden sie mich nicht mitten in der Nacht verhaften?«
    »Bestimmt nicht. Sie haben mir versprochen, daß sie mich

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