Der Regenmacher
verbrannt.«
»Okay. Im übrigen würde ich es zu schätzen wissen, wenn Sie mich aus dieser Brandstiftungsgeschichte draußen ließen.
Ich habe nichts mit dem Brand zu tun, und wenn Sie darauf bestehen, mich da hineinzuziehen, werde ich Sie verklagen, Sie dreckiger Gauner.«
»Ich bin starr vor Angst.«
»Das kann ich mir vorstellen. Hören Sie einfach auf, mit meinem Namen herumzuwerfen.« Ich lege auf, bevor er etwas erwidern kann. Dann beobachte ich fünf Minuten das Telefon, aber er ruft nicht an. Was für ein Feigling.
Es interessiert mich brennend, wie die Zeitungen die Geschichte aufziehen, also dusche ich, ziehe mich an und verschwinde schnell im Schutz der Dunkelheit. Der Verkehr ist noch sehr dünn, während ich nach Süden in Richtung Flughafen fahre, auf Greenway Plaza zu, einen Ort, der anfängt, sich wie zu Hause anzufühlen. Ich parke an derselben Stelle, die ich sieben Stunden zuvor verlassen habe. Der Club Amber ist still und dunkel, der Parkplatz mit Müll und Bierdosen übersät.
In dem schmalen Bauabschnitt neben dem, in dem, wie ich glaube, mein Büro liegt, hat sich eine stämmige Deutsche namens Trudy eingemietet, die hier ein billiges Cafe betreibt. Ich habe sie am Vorabend kennengelernt, als ich auf ein Sandwich hineinging. Sie hat mir erzählt, daß sie um sechs für Kaffee und Doughnuts aufmacht.
Als ich hereinkomme, brüht sie gerade Kaffee auf. Wir unterhalten uns einen Moment, während sie mein Bagel toastet und mir Kaffee einschenkt. An den kleinen Tischen sitzt bereits ein Dutzend Männer, und Trudy hat andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel hat der Doughnut-Lieferant sich verspätet.
Ich hole mir eine Zeitung und sitze an einem Tisch beim Fenster, während die Sonne aufgeht. Auf der Titelseite des Lokalteils ist ein großes Foto von Mr. Lakes Lagerhaus in hellen Flammen. Ein kurzer Artikel liefert eine Geschichte des Gebäudes. Es sei völlig zerstört worden, und Mr. Lake selbst schätze den Verlust auf drei Millionen. »Die Renovierung war eine Liebesaffäre, die sich über fünf Jahre hingezogen hat«, wird er zitiert. »Ich bin untröstlich.«
Weine nur weiter, alter Junge. Ich überfliege den Artikel und kann nirgends das Wort »Brandstiftung« entdecken. Die Polizei hüllt sich in Schweigen – die Untersuchungen dauern an, zu früh für Spekulationen, kein Kommentar. Der übliche Bullenjargon.
Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, daß mein Name als möglicher Verdächtiger auftauchen würde, aber ich bin trotzdem erleichtert.
Ich bin in meinem Büro, versuche beschäftigt auszusehen und frage mich, wie in aller Welt ich es schaffen soll, im Laufe der nächsten dreißig Tage tausend Dollar an Honoraren einzubringen, als Bruiser hereingestürmt kommt. Er wirft ein Blatt Papier auf meinen Schreibtisch. Ich greife danach.
»Das ist eine Kopie des Polizeiberichts«, knurrt er, bereits wieder auf dem Weg zur Tür.
»Über mich?« frage ich bestürzt.
»Unsinn. Es ist ein Polizeibericht. Verkehrsunfall gestern abend an der Ecke von Airways und Shelby, nur ein paar Blocks von hier entfernt. Kann sein, daß ein betrunkener Fahrer beteiligt war. Sieht so aus, als wäre er bei Rot über die Kreuzung gefahren.« Er hält inne und funkelt mich an.
»Vertreten wir einen der …«
»Noch nicht! Dazu sind Sie da. Kümmern Sie sich um den Fall. Überprüfen Sie ihn. Ziehen Sie einen Vertrag an Land. Sieht so aus, als könnten da ein paar gute Verletzungen drinstecken.«
Ich bin völlig verwirrt, und er läßt mich so sitzen. Die Tür schlägt zu, und ich kann ihn auf seinem Weg den Flur entlang knurren hören.
Der Unfallbericht steckt voller Informationen: die Namen von Fahrern und Beifahrern, Adressen, Telefonnummern, Verletzungen, Schäden an den Fahrzeugen, Augenzeugenberichte. Da ist eine Zeichnung, wie es sich nach Ansicht der Polizisten zugetragen haben muß, und eine weitere, wie sie die Fahrzeuge vorgefunden haben. Beide Fahrer wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht, und derjenige, der bei Rot über die Kreuzung gefahren ist, hatte vermutlich getrunken.
Interessante Lektüre, aber was soll ich jetzt unternehmen?
Der Unfall ist gestern abend um zehn Minuten nach zehn passiert, und Bruiser hat es irgendwie geschafft, diesen Bericht gleich heute morgen in seine schmuddeligen Hände zu bekommen. Ich lese ihn noch einmal, dann starre ich ihn lange Zeit an.
Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinem verwirrten Zustand. »Herein«, sage ich.
Sie knarrt leise, und
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