Der Reisende
herausfinden«, sagte Webster. »Das Gold gehört Makepeace Smith, nicht seinem ehemaligen Lehrling. Wenn der Gerechtigkeit also Genüge getan sein wird, wird Makepeace Smith sein Gold bekommen haben.«
Verily lächelte ihm zu. »Dann wird es ein harter Kampf werden, Mr. Webster.«
»Wenn zwei Giganten sich in der Schlacht begegnen«, sagte Webster, »wird einer davon fallen.«
»Und zwar mit einem wunderschönen Klang«, sagte Verily.
Webster brauchte nur einen Augenblick, um zu begreifen, daß Verily ihn wegen seiner beeindruckend vorgetragenen Rede aufzog; und als er es begriff, warf er den Kopf zurück und lachte, warm, laut, fröhlich. »Ihr gefallt mir, Mr. Cooper. Ich werde alle Lügen genießen, die vor uns liegen.«
Verily überließ ihm das letzte Wort. Aber in Gedanken antwortete er: O nein, Mr. Webster. Ihr werdet keineswegs alle genießen.
Niemand hatte ein Familientreffen geplant, doch an diesem Abend trafen sie alle fast gleichzeitig vor Alvins Zelle ein, als hätte jemand sie benachrichtigt. Verily Cooper war gekommen, um mit ihm zu besprechen, was während der Auswahl der Geschworenen geschehen würde, und vielleicht auch, um sich ein wenig des leichten Siegs bei der Anhörung an diesem Morgen zu brüsten. Dann gesellte sich Armor-of-God Weaver hinzu, der Briefe von der Familie und von Bekannten in Vigor Church brachte. Natürlich war Arthur Stuart da, wie an den meisten Abenden. Horace Guester hatte eine Schüssel mit dem Gasthof-Eintopf und einen Krug frischen Apfelwein mitgebracht – den umgeschlagenen trank Alvin nicht, da er seinen Verstand betäubte. Und kaum hatten sie alle sich in der und um die offene Zelle versammelt, als die Tür des Raums geöffnet wurde und der Deputy Peggy Larner sowie einen Mann hereinließ, den niemand außer Alvin erkannte.
»Mike Fink, wie er leibt und lebt«, sagte Alvin.
»Und Ihr seid der Schmiedejunge, der mir die Beine und die Nase gebrochen hat.« Mike Fink lächelte, aber in dem Lächeln lag kein Schmerz, und niemand wußte genau, was hier vorging, nur, daß es vielleicht zu einem Streit kam.
»Ich sehe ein paar Narben und Spuren auf Euch, Mr. Fink«, sagte Alvin, »aber aus der Tatsache, daß Ihr hier vor uns steht, schließe ich, daß es sich um Narben von Kämpfen handelt, die Ihr gewonnen habt.«
»Mit ehrlichen Mitteln gewonnen, und schwer erkämpft«, sagte Fink. »Aber ich habe niemanden getötet, der es nicht so wollte, weil er versuchte, ein Messer in mich zu stoßen, und es keine andere Möglichkeit gab, ihn aufzuhalten.«
»Was führt Euch hierher, Mr. Fink?« fragte Alvin.
»Ich bin Euch etwas schuldig«, sagte Fink.
»Nicht, daß ich wüßte«, sagte Alvin.
»Ich bin Euch etwas schuldig und will meine Schuld begleichen.«
Seine Worte klangen noch immer zweideutig, und Arthur Stuart bemerkte, wie Papa Horace und Armor-of-God sich anspannten, um den starken Schiffer notfalls abzuwehren.
Peggy Larner verdeutlichte die Worte jedoch. »Mr. Fink ist hier, um uns Informationen über eine Verschwörung gegen Alvins Leben zu geben. Und sich als Leibwächter anzubieten, um sicherzustellen, daß ihm kein Leid geschieht.«
»Es freut mich, daß Ihr mich warnen wollt«, sagte Alvin. »Kommt herein und setzt Euch. Ihr könnt den Boden mit mir teilen oder Euch auf meine Pritsche setzen – sie ist stärker, als sie aussieht.«
»Ich hab nicht viel zu sagen. Ich glaube, Miss Larner hat Euch schon gesagt, was ich über den Plan herausgefunden habe, Euch zu töten, während man Euch zu dem Prozeß nach Kenituck bringt. Nun, diese Männer, die ich da kenne – falls man sie überhaupt Männer nennen kann –, haben noch nicht die Anweisung bekommen, den Plan aufzugeben. Ich habe sogar noch am heutigen Nachmittag gehört, sie sollten sich nicht daran stören, daß der Antrag auf Auslieferung verwiesen wurde …«
»Abgewiesen«, warf Verily Cooper hilfreich ein.
»Zurückgewiesen«, sagte Fink. »Wie auch immer. Sie sollen sich nicht daran stören, denn sie werden noch gebraucht. Es ist vorgesehen, daß Ihr Hatrack River nicht lebend verlaßt.«
»Und was ist mit Arthur Stuart?« fragte Alvin.
»Kein Wort über keinen Mischling nicht«, sagte Fink. »Wie ich es sehe, ist der Junge ihnen verdammt egal, er ist für sie nur eine Entschuldigung, Euch zu töten …«
»Bitte achtet …« begann Alvin, aber Mike Fink mußte nicht hören, daß er den Satz mit »… wegen der Lady auf Eure Sprache« beendete.
»Ich bitte um Verzeihung, Miss
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