Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Reisende

Der Reisende

Titel: Der Reisende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
Verily.
    »Sie hat sie gesehen und stand Wache, während die beiden unter das Zelt krochen, und dann hörte sie Amy einmal aufschreien und Matt keuchen, und dann waren die beiden fertig, und sie hat Amy gefragt, wie es war, und Amy schaute eindeutig schmerzerfüllt drein und antwortete ihr, es sei schrecklich gewesen und habe weh getan. Ramona hat nicht den geringsten Zweifel daran, daß Amy bis dahin Jungfrau war. Also sind auch alle anderen Geschichten gelogen.«
    »Über Amys Jungfräulichkeit kann sie keine Aussage machen«, warf Verily ein, »aber sie kann uns trotzdem helfen. Sie könnte erklären, wieso Amy schwanger ist, und sie gewissermaßen als Lügnerin hinstellen. Berechtigter Zweifel. Wie lange wird es dauern, sie hierher zu holen?«
    »Sie ist bereits hier«, sagte Peggy. »Ich habe sie in den Gasthof gebracht, und Horace Guester kümmert sich um sie.«
    »Ich will noch heute abend mit ihr sprechen«, sagte Verily. »Das ist gut. Das ist immerhin etwas. Und bis jetzt hatten wir nichts.«
    »Sie haben nichts«, sagte Peggy. »Und doch …«
    »Und doch würden sie mich verurteilen, wenn sie jetzt eine Entscheidung treffen müßten, nicht wahr?« fragte Alvin.
    Peggy nickte. »Ich dachte, sie würden dich besser kennen.«
    »Das alles hat mit Makepeaces Anklage nicht das geringste zu tun«, sagte Verily. »Vor einem englischen Gericht wäre nichts davon zugelassen worden.«
    »Wenn ich das nächstemal wegen Diebstahls verhaftet werde und ein verrücktes Mädchen behauptet, von mir schwanger zu sein, werde ich versuchen, die Sache in London verhandeln zu lassen«, sagte Alvin grinsend.
    »Gute Idee«, sagte Verily. »Außerdem haben wir in England einen viel höheren Prozentsatz an verrückten Mädchen.«
    »Ich werde aussagen«, sagte Peggy.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Alvin.
    »Ihr könnt doch gar nichts bezeugen«, sagte Verily.
    »Ihr habt gesehen, welche Regeln vor diesem Gericht gelten«, sagte Peggy. »Ihr könnt mich einbeziehen.«
    »Das wird uns nicht helfen«, sagte Verily. »Sie werden es damit erklären, daß Ihr Alvin liebt.«
    Alvin seufzte und legte sich wieder auf seine Pritsche.
    »Nein, das werden sie nicht«, sagte Peggy. »Sie kennen mich.«
    »Sie kennen auch Alvin«, sagte Verily.
    »Ich will Euch nicht widersprechen, Sir«, sagte Arthur Stuart, »aber hier wissen alle, daß Miss Larner eine Fackel ist, und alle wissen außerdem, daß man eher ein Ei in einem Topf mit Schnee kochen kann, bevor sie eine Lüge erzählt.«
    »Wenn ich aussage, werden sie ihn für nicht schuldig befinden«, sagte Peggy.
    »Nein«, sagte Alvin. »Sie werden dich durch den Dreck ziehen. Webster ist es gleichgültig, ob ich verurteilt werde, und das weißt du. Er will mich lediglich vernichten, und auch alle Menschen, die mir nahestehen, weil das die Leute wollen, die ihn angeheuert haben.«
    »Wir wissen nicht mal, um wen es sich dabei handelt«, sagte Verily.
    »Ich kenne ihre Namen nicht, weiß aber, wer sie sind und was sie wollen. Für Euch sieht es so aus, als sei Amys Aussage nur eine Ablenkung, aber genau darauf kommt es ihnen an. Und wenn sie eine Aussage darüber bekommen können, wie Peggy und ich an dem Abend, an dem der Pflug entstand, in der Schmiede waren …«
    »Ich habe keine Angst vor ihren Verleumdungen«, sagte Peggy.
    »Ich spreche nicht von Verleumdungen, sondern von der reinen Wahrheit«, sagte Alvin. »Ich war nackt, wir waren allein in der Schmiede. Ich kann nichts daran ändern, welche Schlußfolgerungen die Leute daraus ziehen werden, und deshalb werde ich nicht zulassen, daß du in den Zeugenstand trittst und die Geschichte in Zeitungen in Carthage und Dekane und Gott weiß wo sonst noch steht. Wir machen es auf andere Weise.«
    »Ramona wird uns helfen«, sagte Verily.
    »Ramona rufen wir auch nicht als Zeugin auf«, sagte Alvin. »Ich möchte nicht, daß meinetwegen mir eine Freundin die andere verrät.«
    Die anderen waren völlig verblüfft.
    »Das muß ein Scherz sein!« rief Measure. »Nachdem ich sie den weiten Weg hierher gebracht habe? Und sie will aussagen!«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Alvin. »Aber wie wird Ramona sich fühlen, nachdem alle Zeitungen auf Amy herumgehackt haben? Sie wird nie vergessen, daß sie eine Freundin verraten hat. Das ist doch furchtbar. Es wird ihr zu schaffen machen, nicht wahr, Peggy?«
    »Ja«, sagte Peggy. »Es wird Ramona schwer zu schaffen machen, gegen Amy auszusagen.«
    »Also werden wir darauf verzichten«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher