Der Reisende
Babys bekommen. Hat Pa gesagt.«
»Sei still, Arthur Stuart«, sagte Measure.
Peggy glitt hinab, bis sie kniete, und griff dann zwischen den Gitterstäben hindurch nach Arthur Stuarts Händen. »Das kann ich nicht, Arthur Stuart«, sagte sie. »Verstehst du denn nicht? Meine Mutter ist gestorben, weil ich Alvin liebe. Wann immer ich mir vorstelle, mit ihm zusammen zu sein, komme ich mir abscheulich und … schuldig und … wütend und …«
»Du weißt doch, meine Mamas sind auch tot«, sagte Arthur Stuart. »Sowohl meine schwarze als auch meine weiße Mama. Sie sind beide gestorben, um mich vor der Sklaverei zu retten. Ich denke die ganze Zeit daran. Wäre ich nie geboren worden, würden sie noch leben.«
Peggy schüttelte den Kopf. »Ich weiß, daß du daran denkst, Arthur, aber das darfst du nicht. Sie wollen, daß du glücklich bist.«
»Ich weiß«, sagte Arthur Stuart. »Ich bin nicht so klug wie du, aber das weiß ich. Also tue ich mein Bestes, um glücklich zu sein. Und die meiste Zeit über bin ich auch glücklich. Warum kannst du das nicht auch sein?«
Alvin flüsterte ein Echo seiner Worte. »Warum kannst du das nicht auch sein, Margaret?«
Peggy hob den Kopf und schaute sich um. »Was mache ich hier auf dem Boden?« Sie erhob sich. »Da du meine Hilfe nicht annehmen willst, Alvin Smith, muß ich mich jetzt an die Arbeit machen. In unserer Zukunft findet ein Krieg statt, ein Krieg um die Abschaffung der Sklaverei, und bevor er beendet sein wird, werden eine Million Jungen und Männer sterben, in Amerika und den Kronkolonien und sogar in New England. Meine Arbeit besteht darin, dafür zu sorgen, daß diese Jungen und Männer nicht vergeblich sterben, daß der Krieg mit der Befreiung der Sklaven beendet wird. Dafür ist meine Mutter gestorben … um einen Sklaven zu befreien. Ich werde mir nicht nur einen aussuchen, ich werde sie alle retten, wenn ich kann.« Sie betrachtete die Männer, die sie beobachteten, wütend und mit großen Augen. »Ich habe mich zum letzten Mal für Alvin Smith aufgeopfert – er braucht meine Hilfe nicht mehr.«
Mit diesen Worten schritt sie zur Außentür.
»Ich brauche sie«, murmelte Alvin, aber sie hörte ihn nicht, und dann war sie fort.
»Das schlägt dem Faß den Boden aus«, murmelte Measure. »Ich frage dich, Alvin, warum hast du dich nicht einfach in ein Gewitter verliebt? Warum hast du nicht einem Schneesturm einen Heiratsantrag gemacht?«
»Das habe ich doch«, sagt Alvin.
Verily ging zur Zellentür. »Für den Fall, daß Ihr es Euch anders überlegt, Alvin, werde ich nach heute abend mit Ramona sprechen«, sagte er.
»Ich werde es mir nicht anders überlegen«, antwortete Alvin.
»Davon bin ich auch überzeugt, aber ich kann sonst nichts tun.« Er überlegte, ob er die nächsten Worte sagen sollte, und kam zu dem Schluß, daß er damit auch keinen Schaden mehr anrichten konnte. Was hatte er zu verlieren? Alvin würde ins Gefängnis kommen, und es würde sich herausstellen, daß seine Reise nach Amerika vergeblich gewesen war. »Ich muß sagen, ich bin der Ansicht, daß Ihr und Miss Larner perfekt zueinander paßt. Ihr beide vereinigt in Euch bestimmt über siebzig Prozent der gesamten Starrköpfigkeit auf dieser Welt.«
Nun war es an Verily, zur Tür zu gehen. Dabei hörte er, daß Alvin zu Measure und Arthur sagte: »Hört euch meinen Anwalt an.« Er wußte nicht genau, ob Alvin mit Stolz oder Spott sprach. Doch so oder so … der Satz vergrößerte nur seine Verzweiflung.
Billy Hunters Aussage war ziemlich nachteilig. Es war offensichtlich, daß er Alvin mochte und ihm nicht schaden wollte. Doch das konnte nichts daran ändern, was er gesehen hatte, und er mußte die Wahrheit sagen – er hatte in die Zelle geschaut, und es gab keine Stelle, an der Alvin und Vilate sich hätten verstecken können.
Verilys Kreuzverhör stellte lediglich klar, daß Alvin eindeutig in der Zelle gewesen war, als Vilate sie betreten hatte, und daß der Kuchen, den sie ihm gebracht hatte, ziemlich gut schmeckte. »Alvin wollte ihn nicht?« fragte Verily.
»Nein, Sir. Er sagte … er sagte, er habe ihn gewissermaßen einer Ameise versprochen.«
Leises Gelächter.
»Aber er hat ihn Euch trotzdem überlassen?« fragte Verily.
»Ich glaube schon, ja.«
»Na ja, ich glaube, das beweist in der Tat, daß Alvin unzuverlässig ist, wenn er sein Wort nicht mal gegenüber einer Ameise halten kann!«
Einige kicherten über Verilys Versuch, humorvoll zu sein, aber das änderte
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