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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Haar sehnte er sich danach, seine Finger hineinzuwühlen, es zu streicheln und damit zu spielen. Der ovale Spiegel reflektierte ihr Gesicht, ihre elfenbeinfarbene, mit zarten Sommersprossen überstäubte Haut.
    „Du hast beim Dinner absichtlich meine Anweisungen missachtet.“
    Mit einem lauten Knall landete die Bürste auf der Marmoroberfläche der Frisierkommode. Ihre haselnussbraunen Augen weiteten sich. „Ich habe was getan, Mylord?“
    „Ich habe dir ausdrücklich gesagt, du sollst nicht mit den Gentlemen sprechen.“
    „Sie haben mich angesprochen. Um mir ihr Mitgefühl wegen meines schrecklichen Erlebnisses auszusprechen. Ich war sehr vorsichtig. Sie haben keinerlei Verdacht geschöpft.“ Abrupt stand sie auf und ging hinüber zu ihrem Sekretär. „Ich bin sehr wohl in der Lage, selbst auf mich aufzupassen.“
    Irritiert folgte er ihr durchs Zimmer. „Das hier ist kein Spiel, Vee.“
    Ihre funkelnden Augen begegneten seinen. „Ich habe gesehen, was einer von diesen Leuten Lydia angetan hat.“ Sie schloss eine der Schubladen auf und nahm ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus. Als sie es glatt strich, sah Marcus, dass es die Liste war, die sie gemacht hatte. „Sollen wir aufschreiben, was wir über ihre Alibis herausgefunden haben? Was ist mit dem Duke of Montberry?“
    Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und nahm die Feder zur Hand.
    Natürlich war es sehr sinnvoll, aufzuschreiben, was sie erfahren hatten. Und es beinhaltete kein Risiko. Er fügte sich und trat neben sie. „Montberry behauptet, er sei vormittags mit Trixie und zwei anderen Kurtisanen zusammen gewesen.“
    „Du liebe Güte, er hatte Sex mit ihnen allen? Er scheint ja ziemlich gut drauf zu sein.“
    Ihr trockener Ton brachte ihn zum Lachen. „Die Frauen tummelten sich zu seinem Vergnügen miteinander im Bett, während er aus dem Kleiderschrank zusah. Die anderen beiden Huren haben die Geschichte bestätigt, aber dafür könnte er sie bezahlt haben.“
    Rasch schrieb sie neben Montberrys Namen: Behauptet, er habe am Morgen von Lydias Tod Sex mit drei Frauen gehabt.
    „Chartrand beschuldigt immer noch die Zigeuner“, sagte sie dann. „Glaubst du, das ist ein Hinweis auf seine Schuld?“
    Marcus schüttelte den Kopf. „Er kann unschuldig sein und nur einfach den Gedanken nicht zulassen wollen, unter seinen Gästen könnte sich ein Mörder befinden. Doch er hat für die Tatzeit kein Alibi genannt. Was die Frauen betrifft – Lady Chartrand ließ sich von Captain Clarke auspeitschen. Clarke ist einer der jungen Hengste, die in Uniform herumstolzieren. Helen ist höchst angetan von Männern in Uniform.“
    „Helen?“
    „Jahrelang habe ich dieselben Orgien wie sie besucht – ja, wir nennen einander beim Vornamen.“ Er zuckte die Achseln. „Und Sophia – Lady Yardley – behauptet, sie habe zwei Liebhaber gleichzeitig erfreut. Ebenso Rosalyn Rose. Doch auch hier könnten die Männer bestochen worden sein, die Aussagen zu bestätigen.“
    Venetia notierte rasch, was er erzählt hatte. Er lehnte über ihrem Stuhl und war einfach nicht in der Lage, den Blick von den dichten Wellen ihres roten Haars, der weichen Rundung ihrer Wangen und ihren wachen, ernsten Augen abzuwenden.
    „Lydia hat Brude gegenüber Andeutungen über Plagiate gemacht, aber wir wissen, dass er und Swansborough Alibis haben“, sagte sie errötend. „Mr. Wembly behauptet, er habe die ganze Nacht Karten gespielt. Dann habe er sich in sein Zimmer zurückgezogen und geschlafen – mit Gurkenscheiben auf den Augenlidern und einer erholsamen Maske aus Haferflocken auf dem Gesicht – und zwar bis kurz vor dem Mittagessen.“
    „Haferflocken?“ Ungläubig schüttelte Marcus den Kopf. „Ein Alibi, das nicht überprüft werden kann.“
    „Brude, Montberry und Lady Yardley haben versucht abzureisen, doch ihre Kutschen blieben im Schlamm stecken“, fuhr Venetia fort. „Glaubst du, einer von ihnen hat Lydias Manuskript gefunden?“
    Ein lautes Klopfen an der Tür unterbrach sie. Venetia folgte Marcus in sein Zimmer, als eine schrille Frauenstimme rief: „Ich bin Mrs. Harcourts Zofe. Sie wollten mich sprechen, Mylord?“
    Zu Venetias Überraschung lächelte er. „Wie du schon sagtest, die Dienstboten wissen alles.“ Mit diesen Worten schob er sie zurück in ihr Zimmer und schloss die Verbindungstür. Venetia öffnete sie wieder und spähte durch den Spalt.
    Sie fühlte einen Anflug von Mitleid für Juliette La Fleur, Lydias Zofe, als die Frau das Zimmer

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