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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Edelmänner der Gesellschaft bei seiner Veranstaltung anwesend waren.
    Aber keiner von ihnen ließ ihre Knie weich werden, wie es geschah, wenn sie nur einen kurzen Blick in Marcus‘ Richtung warf.
    Und das versprach zur Katastrophe zu werden. Wenn die attraktivsten, vornehmsten Männer der Gesellschaft ihr Herz nicht zum Pochen brachten, hieß das, dass sie eine Vorliebe für Marcus hatte.
    Oh, Hölle und Verdammnis, es hieß, dass sie dabei war, sich in ihn zu verlieben!
    „Haben Sie auf Ihren Reisen Princess Caroline getroffen, Mr. Wembly?“ Lydia spießte ein Stückchen Lammbraten auf die Gabel.
    „Leider nicht. Sie ist mit ihrem Gefolge nach Pesaro gezogen, wo sie in aller Abgeschiedenheit mit il Barone lebt.“
    Von Karikaturen her wusste Venetia, dass er Mr. Pargami meinte, den „Diener“ der Prinzessin.
    „Die arme Caroline hat es verdient, einen Liebhaber zu haben. Und ich denke, unsere liebe Prinzessin ist bemerkenswert klug. Sie stimmen mir sicher zu.“
    Wembly zuckte gelangweilt die Schultern. „Sie ist bemerkenswert geschmacklos. Sie ist fett geworden, und sie scheint sich für ein Dutzend Jahre jünger zu halten, als sie ist. Eine kluge Frau …“, er stockte und starrte Lydia vielsagend an, „… ist sich ihres Alters bewusst.“
    „So ist es“, stimmte Lydia ihm zu. „Eine kluge Frau durchaus.“
    Venetia fühlte eine Welle des Mitleids. Die arme Princess Caroline betrauerte den tragischen Tod ihrer Tochter, die bei der Geburt ihres Kindes gestorben war. Wemblys spitze Bemerkungen waren grausam. Aber schließlich war er ein Günstling des Prince of Wales. „Prinny“, wie der Prince of Wales von seinen Vertrauten genannt wurde, würde ihn für seine sarkastischen Bemerkungen über seine verschmähte Gemahlin sicher belohnen.
    „Die Prinzessin hat einen cleveren Weg gefunden, das englische Gesetz an der Nase herumzuführen“, fuhr Lydia fort. „Mr. Pargami ist sicher, da er italienischer Bürger ist. Es wäre Hochverrat, nicht wahr, wenn ein Engländer eine Affäre mit Caroline hätte? Zu bestrafen mit dem Tode?“ Die langen, dunklen Wimpern flatterten, während Lydia sprach und mit den Händen machte sie anmutige, ausdrucksvolle Bewegungen.
    „Eine Affäre mit Caroline wäre eine Strafe.“ Wembly leerte sein Weinglas. Ein Diener trat an den Tisch, um es wieder zu füllen, doch Wembly stieß mit der Hand gegen den Stiel, so dass der Wein auf den Tisch floss. Ein Ausruf, ausführliche Entschuldigungen, und der verschüttete Wein wurde weggewischt, das Glas neu gefüllt.
    Mit selbstgefälliger Miene wandte Lydia sich Lord Brude zu.
    Venetia warf ihm einen verstohlenen Blick zu, froh, dass sie sich hinter ihrer Maske verstecken konnte. Jedes gebildete Mädchen vom Lande wäre vor Entzücken einer Ohnmacht nahe, wenn es sich in der Gegenwart des grüblerischen, auf düstere Weise gut aussehenden Poeten befände. Glänzende schwarze Locken hingen in die berühmten, geheimnisvoll dreinschauenden schwarzen Augen. Sein Haar war nicht rabenschwarz wie das von Marcus, sondern hatte die Farbe von dunkler, bitterer Schokolade.
    Ein Mädchen vom Lande würde ihn wegen seines ausschweifenden Lebens inmitten der High Society anhimmeln. Um ihre Rolle zu spielen, seufzte sie und warf ihm verträumte Blicke zu. Kuhäugige Blicke.
    Nachdem sie Brudes Aufmerksamkeit gewonnen hatte, begann Lydia eine geistreiche Unterhaltung über Literatur mit dem Poeten. Sie erwähnte Tom Jones , Clelands Fanny Hill, Austens Emma, Brudes neueste Gedichtsammlung.
    Als sie ihre eigenen Memoiren erwähnte, trat ein fiebriger Glanz in Lydias Augen. Venetia erkannte den Blick. Zaghaft, ein bisschen ängstlich, doch, oh, so stolz, so voller Hoffnung, die eigenen künstlerischen Anstrengungen würden ein Erfolg werden.
    „Haben Sie denn jemanden dafür bezahlt, sie zu schreiben?“, fragte Brude betont unschuldig.
    „Schreiben ist harte Arbeit und oft schwierig, darin stimme ich Ihnen zu“, sagte Lydia. „Aber ich habe diese Arbeit selbst verrichtet. Ich würde niemals auf den Gedanken verfallen, jemand anderen mein Buch schreiben zu lassen.“
    Muscheln wurden hereingetragen. Brude schaufelte etliche auf seinen Teller, spießte eine besonders große auf und steckte sie sich in den Mund.
    „Greift zu“, rief einer der Lustknaben. „Das gibt Kraft für körperliche Ertüchtigung später am Abend.“
    Venetia errötete, als ihr ein gut aussehender Mann zuzwinkerte. „Muscheln sind ein berühmtes Aphrodisiakum.“
    Sie

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