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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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zwischen Mr. Wembly und Viscount Swansborough zugewiesen worden, ihr gegenüber saß Lydia Harcourt. Da er ein Earl war, hatte Marcus seinen Platz sehr viel weiter oben an der Tafel, zwischen Lady Chartrand und Lady Yardley, deren Hand ständig unter dem Tisch verschwunden war. Sie lag auf Marcus‘ Bein. Oder tat dort unten Schlimmeres.
    Zwei Mal hatte Marcus die elegante Hand der Countess ergriffen und zurück auf den Tisch gelegt, aber Venetias Herz flatterte dennoch wie ein gefangener Vogel. Was natürlich verrückt war, denn sie wusste nur zu gut, dass er sexuell freizügig war und zweifellos schon mit allen anwesenden Frauen Sex gehabt hatte.
    Sie versuchte, nicht daran zu denken.
    Da sie keinen Titel besaß – ja, nicht einmal mit vollem Namen eingeführt worden war – überraschte es Venetia, dass sie überhaupt bei Tisch zugelassen war. Aber sie war Marcus‘ Partnerin, und das bewahrte sie davor, ganz ans Ende der Tafel verbannt zu werden, wo die unbedeutenden Dirnen und die gut aussehenden, anonymen Lustknaben ihren Wein in sich hineinschütteten.
    Immer wieder fiel Lydia Harcourts neugieriger Blick auf sie, und dann starrte sie in ihr Weinglas oder auf ihren Teller. Aber sie musste einen Plan fassen, wie sie am besten die Neugier von sich ablenken konnte. Sich dumm zu stellen war der einzige Weg, der ihr einfiel.
    Welche Wahl hatte sie?
    Sie wünschte sich, sie könnte ernsthaft mit Lydia sprechen, anstatt sich hinter Gekicher und unbeholfenen Bemerkungen verstecken zu müssen, aber sie konnte nicht riskieren, dass Lydia herausfand, wer sie war. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als Lydia ihre Aufmerksamkeit Mr. Wembly zuwandte. Der bekannte Dandy trug einen eleganten Frack mit passender Hose, eine elfenbeinfarbene Weste und eine schlichte Krawatte mit festem Knoten. Ebenso wie Marcus bevorzugte Mr. Wembly gedämpfte Farben. Sein dunkelblondes Haar, in dem mattgoldene Strähnen schimmerten, lag in lockeren Wellen um seinen Kopf. Seine Lippen waren weich und voll.
    Lydia ließ den roten Wein in ihrem großen Glas kreisen. Rubine im selben Scharlachrot wie ihre Lippen und ihr Kleid funkelten an ihrem Hals, ihren Ohren und ihren Handgelenken. Der Stein in der Mitte ihrer Halskette hatte die Größe eines Vogeleis.
    Zorn stieg in Venetia auf. Wenn diese Frau ihre Juwelen verpfändete, konnte sie für immer davon leben.
    Vielleicht hatte sie sie bereits verpfändet, und diese hier waren gelungene Replikate.
    Plötzlich lehnte sich Wembly zu Venetia herüber. Er roch nach Sandelholz und Stärke, genau wie Marcus, aber ganz anders als Marcus‘ Duft bezauberte seiner sie nicht, brachte sie nicht um den Verstand.
    „Meine liebe Füchsin“, murmelte er. „Ich hörte Ihre Lustschreie trotz des tobenden Sturms. Sie haben mich elektrisiert, süße Nymphe. Ich hätte sehr gern die Gelegenheit, Sie ebenfalls zum Schreien zu bringen.“
    Entgeistert starrte sie ihn an. Wurde diesem Mann nicht nachgesagt, er habe den schärfsten Verstand Londons?
    „Sie sind eine sinnliche Frau“, fuhr er fort. „Unerfahren, das ist sehr offensichtlich, aber von natürlicher Schamlosigkeit. Ich will Sie, meine Liebe.“
    Vor Angst krampfte sich ihr Magen zusammen. „Ich gehöre zu Lord Trent.“
    Wemblys Fingerspitzen, elegant bekleidet mit weißen Handschuhen, stahlen sich zu ihrer Hand und streichelten sie. „Ich werde natürlich seine Erlaubnis einholen, süße Füchsin. Treffen Sie mich um Mitternacht in meinen Räumlichkeiten. Welch wunderbare Aussicht, diesen Tag mit meinem Kopf unter Ihren Röcken zu beenden.“
    Venetia fühlte, dass ihr Mund halb offen stand. Marcus würde das niemals erlauben. Sie würde nicht dorthin gehen!
    Lydias volle Stimme kam von der anderen Seite des Tisches, klar und deutlich. „Ich habe gehört, dass Sie den Winter in Italien verbracht haben, Mr. Wembly. Sind Sie vor Ihren Schulden geflohen, oder haben Sie die Sonne gesucht?“
    Oh, danke, Lydia, für die Unterbrechung .
    „Beides, beste Dame, beides“, antwortete er. Die geistreiche Bemerkung wurde mit Gelächter belohnt, und er hob, in die Runde grüßend, sein Weinglas, bevor er es mit einem Zug leerte.
    Einer von Chartrands Laufburschen – ein muskulöser Mann mit lebhaften blauen Augen und einem frechen Grinsen – eröffnete den Reigen der Dienstboten, die den Hauptgang servierten. Jeder von ihnen sah bemerkenswert gut aus. Und was die Gentlemen betraf … Chartrand hatte dafür gesorgt, dass die attraktivsten

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