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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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umgaben ihn in schimmerndem Weiß. Doch das war erst der Anfang.
    Dillingham erholte sich mit einem kurzen Nickerchen auf dem Boden der aseptischen Zahnhöhle. Dann nahm er sorgfältig Maß. Keine Bohrung durfte einen scharfen Knick aufweisen; jede mußte sich nach unten verjüngen. War die Vermessung nicht zufriedenstellend, mußte auch vom gesunden Zahnbein so viel weggeschnitten werden, bis die ideale Form erreicht war. Dann schaltete er den Strahl auf >Polieren< und glättete die rauhen Flächen.
    Er gab dem U-Boot ein Signal und deutete durch Gesten an, daß er jetzt den Tank mit dem Superkolloid benötigte.
    Superkolloid war eine von den erfindungsreichen Enens entwickelte Substanz, die all seine Erwartungen übertroffen hatte. Dillingham hatte nämlich vor ein paar Monaten Kolloid verl angt, das geradezu ideale Eigen schaften haben sollte. Das hatte er mit dem Hintergedanken getan, daß man ihn wahrscheinlich rasch wieder auf die Erde abschieben würde, wenn er übertriebene Forderungen stellte. Statt dessen hatten seine Gastgeber die Bedingungen hundertprozentig erfüllt. Und weil Dillingham als hervorragender Dentist mit diesem Material wahre Wunder vollbrachte, hatte er seine Gefangenschaft nur noch verlängert. Seitdem war er etwas vorsichtiger geworden. Trotzdem blieb dieses Kolloid ein Stoff, von dem ein Zahnarzt auf der Erde nur träumen konnte.
    Superkolloid, war eine Flüssigkeit, die unter Druck gelagert wurde. Sie wurde sofort fest, wenn man sie auf den Kiefer sprühte. Das Material behielt fast unbegrenzt die Form bei und zeigte keine meßbare Verwerfung. Dabei war es so elastisch wie Gummi. So ein Zeug war natürlich ideal, wenn man einen schwierigen Abdruck abnehmen mußte. Das elastische Material ließ sich leicht entfernen, und danach nahm es sofort wieder seine ursprüngliche Form an. Das sparte viel Zeit und schloß Fehler aus. Bei 1300 Grad Fahrenheit schmolz es wieder zu einer dünnen, durchsichtigen Flüssigkeit. Das war die wichtigste Eigenschaft dieses Kolloids.
    Dillingham brauchte mindestens eine Tonne von diesem Kolloid, bis der ausgehöhlte Gleep-Zahn gefüllt war.
    »Du mußt eben umdenken«, sagte er sich, »du bist kein Dentist mehr - du bist Zahnarchitekt!«
    Er verband den Kolloidtank mit einem langen Schlauch. Dann kroch er mit dem Mundstück in die kleinen Seitenhöhlen hinein und spritzte die schäumende grüne Flüssigkeit in die letzte verästelte Spalte. So verschloß er Zug um Zug alle Nebenhöhlen, sorgfältig darauf achtend, daß keine Luftblasen eingeschlossen wurden. Die Hauptbohrung ließ er offen.
    Schließlich blieb nur eine tiefe, glatte Schlucht in der Mitte übrig. Dillingham drehte das Mundstück ab und ließ sich, mit einem Messer und einer Bürste bewaffnet, wieder in die Haupthöhle hinunter. Er schnitt das überstehende Kolloid weg, so daß jede Füllung genau mit der Seitenwand der Haupthöhle abschnitt. Dann pinselte er die Seitenfüllungen mit rotem Fixativ ein.
    Anschließend nahm er den Schlauch wieder zur Hand und öffnete den Hahn am Mundstück. Er füllte jetzt die Haupthöhle mit Kolloid und wich rasch zurück, als das schaumige Zeug ihn zu verschlingen drohte. Dillingham hatte keine Lust, als Zahnfüller im Walgebiß zu ersticken. Er schwang sich hinauf auf den Rand der Bohrschlucht und entfernte das Mundstück vom Schlauch. So ging es viel rascher.
    Nachdem das grüne Zeug fast über den Zahnrand schwappte, drehte er die Pumpe ab, formte die grüne Oberfläche in die gewünschte Kaufläche und befestigte eine Platikseilschlaufe in der Mitte der Füllung. Dann trug er mit einem großen Schrubber wieder das rote Fixativ auf.
    Alles war bereit für den nächsten Arbeitsgang.
    Jetzt kam der Hebekran an die Reihe. Dillingham wies den Kranführer mit Handzeichen ein, bis der Haken fest mit der Plastiköse verbunden war. Dann gab Dillingham dem Kranführer wieder ein Signal mit der Hand. Der erstarrte Schaumstoff löste sich so glatt und leicht wie ein eingefetteter Stöpsel aus einem Flaschenhals.
    Gold war kein Problem für den Muck-o-Muck. Die Gleeps fischten mit ihren Kieferlamellen Gold in jeder beliebigen Menge aus dem Meerwasser.
    Ein schwimmender Schmelzofen traf in der Rachenhöhle ein. Die Enens hatten die Gußformen der Reihe nach aufgestellt und warfen jetzt zentnerschwere Barren legiertes Gold in die Schütttrichter, während es in dem Schmelzofen kochte und brodelte und die Goldbarren sich in einen flüssigen Brei verwandelten.
    Die Enens

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