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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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standen vor dem Ofen Schlange. Sie trugen die kleineren Gießformen für die Seitenfüllungen, hielten sie mit den langen Gießzangen unter die Abstichrinne und ließen das flüssige Gold in die Formen laufen. Dann wurden die Formen vorsichtig in einen Kessel getaucht, der mit Wasser gefüllt war.
    Die letzte Gießform war zugleich die größte. Eine ganze Gießkolonne mußte sich mit dem Guß der Hauptfüllung abmühen und dazu den Ofen mit neuen Barren beschicken. Nach diesem letzten Abstich waren insgesamt vierundzwanzig Tonnen Gold verarbeitet worden.
    Während man die Hauptfüllung im Meerwasser in der Rachenhöhle abschreckte, brach Dillingham die kleineren Formen auf und legte sich die Gußstücke nach einer Skizze zurecht, die er sich von dem hohlen Zahn gemacht hatte. Er schliff und polierte sie so gut es ging. Bei Füllungen von so riesigen Dimensionen kam es gewiß nicht auf die Feinarbeit an.
    Die fertigen Goldfüllungen wogen vierundzwanzigmal so viel wie die Superkolloidabdrücke. Auch die kleinsten Gußstücke konnte man nur mit großer Kraftanstrengung von der Stelle bewegen. Dillingham numerierte die Gußstücke mit einem Stück Kreide, hakte sie auf seiner Karte ab und ließ sie dann von den Enens mit dem Kran auf die Kaufläche hinaufheben. Dann stieg er in die ausgebohrte Zahnhöhle hinunter, gab dem Kranführer ein Handzeichen und schob die Gußstücke in die Seitenbohrungen.
    Erst als Dillingham sich vergewissert hatte, daß die Guß-stücke paßten, strich er sie mit Zahnzement ein.
    Zum zweitenmal wurden alle Nebenhöhlen der Zahn-schlucht gefüllt. Diesmal endgültig. Jede Zahnfüllung erhielt jetzt ihren festen Platz. Dann kletterte Dillingham wieder hinauf auf den Rand der Zahnschlucht, um der Hauptfüllung den Weg freizumachen.
    Langsam sank der mächtige Goldblock herab. Dillingham sprühte die riesige Plombe mit Zahnzement ein, während diese langsam tieferglitt. Zwei Enens halfen ihm dabei, mit Hebestangen den Block in die richtige Lage zu bringen. Dann wurde eine schwere Stahlkugel am Kranhaken befestigt, während Dillingham noch einmal die richtige Einpassung des Goldblocks überprüfte. Nun gab er das Zeichen für die Ramme, den Neunzehn-Tonnen-Block in die Zahnschlucht hineinzudrücken.
    Endlich erreichte das Gußstück den Boden der Zahnschlucht. Der flüssige Zement quoll aus der Randspalte und wurde mit einem Bodenstampfer eingeebnet. Die Goldplombe war eingepaßt, das Werk vollendet. Dillingham wünschte sich nur, daß er einen Teil dieses riesigen Plombenschatzes seinem Konto auf der Erde hätte gutschreiben können.
    »Sehr gute Arbeit«, lobte der erhabene Muck-o-Muck. »Mein Sohn tollt wieder gesund und munter wie eine Kaulquappe in seinem Schwimmstall herum. Auch sein Appetit ist wieder normal.«
    Dillingham erinnerte sich an seine Inspektionstour durch das Gebiß des kleinen Prinzen. »Ich fürchte, seine Munterkeit wird nicht von langer Dauer sein. Spätestens in zwei Jahren muß er wieder behandelt werden. Ich habe mindestens sechs sich entwickelnde Herde von Karies gezählt.«
    »Sie meinen, das Ganze wird sich wiederholen?« Die Tentakel bewegten sich so heftig, da der Transcoder ins Stottern kam.
    Dillingham entschloß sich, den Fisch am Schwanz zu packen. »Wollen Sie mir immer noch weismachen, daß kein Angehöriger Ihrer Rasse bisher an Karies gelitten hat?«
    »Ich schwöre es Ihnen!«
    Dillingham schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ißt Ihr Sohn das gleiche wie Sie? Oder unterscheidet sich seine Diät grundlegend von Ihrer Nahrung und der Ernährung seiner Artgenossen?«
    »Mein Sohn ist ein Prinz!« »Was wohl heißen soll, daß er essen darf, was er will, nicht wahr? Ob es ihm schadet oder nicht?«
    Der Gleep zögerte kurz. »Er quengelt schrecklich, wenn man ihm seinen Willen nicht läßt. Schließlich ist er noch ein Baby — keine dreihundert Jahre alt.«
    Dillingham hatte sich diesen Dimensionsunterschieden schon gut angepaßt. »Füttern Sie ihn mit Näschereien — mit gereinigten Nahrungsmitteln?«
    »Selbstverständlich bekommt er nur das Allerbeste. Ich wünschte mir, wir hätten uns diese galaktischen Importwaren leisten können, als ich noch ein Quappe war.«
    Dillingham seufzte tief. »Muck-o-Muck, auch meine Artgenossen hatten perfekte Zähne, bis sie sich an Süßigkeiten und Auszugsnahrung gewöhnten. Seit dieser Zeit ist Karies die weitverbreitetste Krankheit der Menschen. Sie müssen den Appetit Ihres Sohnes auf Bonbons einschränken!«
    »Das

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