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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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beheben und die Zahnruinen mit Füllungen versehen. Dazu mußte er den Kiefer örtlich betäuben. Novokain kam nicht in Frage. Vielleicht wirkte das Mittel bei diesem Patienten tödlich. Nein, da war nichts zu machen.
    Das Ganze war eine Zumutung, die Arbeitsbedingungen unmöglich.
    »Tja, ich kann Ihnen leider nicht helfen«, sagte Dillingham mit fester Stimme, »Ich bedaure unendlich, daß ich Ihre Schmerzen nicht lindern kann. Wenn ich etwas falsch mache, kann das Ihnen vielleicht das Leben kosten.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und trat einen Schritt zurück.
    Als die beiden Wesen feststellten, daß Dillingham die Behandlung verweigerte, richtete der Offizier — oder welchen Rang das Wesen an der Tür bei den Fremdlingen hatte - seine Prismenwaffe auf den Zahnarzt. Doch der Kommandant auf dem Stuhl machte eine befehlende Geste, stand auf und ließ sich die Waffe von seinem Begleiter geben. Er überzeugte sich erst, daß Dillingham ihm zusah, zielte dann auf die Wand und schnippte mit einem Finger. Ein Loch erschien im Verputz. Rauch kringelte sich zur Decke.
    Der Kommandant schraubte an einer Linse und zielte erneut. Diesmal flog der Putz weg, und ein verkohlter kleiner Krater blieb übrig.
    Er schraubte die Linse wieder zurück und zielte jetzt auf Dr. Dillingham.
    Die Geste war unmißverständlich.
    Doch was würde geschehen, wenn er die Behandlung verpatzte? Sollte er gegen sein Berufsethos verstoßen, nur weil man ihm drohte? Dillingham begann zu schwitzen. Vielleicht blufften sie nur. Doch er durfte nicht...
    »Dr. Dillingham!«
    O nein — nur das nicht! Miss Galland stand schon wieder vor der Tür zum Behandlungsraum!
    Der Kommandant gab seinem Untergebenen ein Zeichen mit dem Kopf. Dieser wirbelte herum und sperrte die Tür auf.
    »Judy! Hauen Sie ab!«
    »Herr Doktor! Was ist denn bei Ihnen...«
    Dann flog schon die Tür auf, und das fremde Wesen stürzte auf den Korridor hinaus. Judy Galland stieß einen gellenden Schrei aus.
    Im gleichen Moment warf Dillingham sich auf den Raumschiffkommandanten. Doch dieser war auf den Angriff vorbereitet. Der Strahl aus der Prismenwaffe traf Dillingham ins Bein. Es tat höllisch weh. Dillingham brach zusammen und tastete nach der Wunde.
    Als der Schmerz endlich nachließ, entdeckte Dillingham seine Assistentin neben sich. Ihr Haar war zerzaust. Diesmal hatte der Begleiter des Kommandanten wieder die Prismenwaffe in der Hand und richtete sie auf die beiden Menschen.
    »Herr Doktor! Sind Sie verletzt?«
    Typisch Frau, dachte er. Sie bemerkt nur das Alltägliche und übersieht das Außergewöhnliche. Er untersuchte sein Bein.
    »Nur eine Brandwunde«, erwiderte Dillingham und rappelte sich auf.
    Der Kommandant nahm wieder seine Position auf dem Behandlungsstuhl ein, und sein Untergebener zielte jetzt auf Miss Galland.
    Die Vorstellung ging weiter.
    »Ich glaube nicht, daß sie böse Absichten haben, Doktor«, sagte Miss Galland. »Die beiden befinden sich offenbar in einer verzweifelten Lage.« Keine Spur von Hysterie. Miss Galland paßte sich viel schneller der Situation an als er.
    Dillingham näherte sich wieder seinem Patienten. Der Spatel in seiner Hand zitterte. Fremde Wesen aus dem All, Hitzestrahlen — da s war wirklich keine ideale Vor aussetzung für eine erfolgreiche Zahnbehandlung.
    Wieder stand er vor dem unlösbaren Problem der Anästhesie. Hier mußte gründlich gebohrt werden. Und das konnte kein Patient aushallen, wenn der Kiefer nicht, betäubt war. Verwirrt bemerkte er aus dem Augenwinkeln, daß das Wesen an der Tür seine Strahlenwaffe weggesteckt hatte. Inzwischen hatte der Kommandant auf dem Stuhl einen kleinen Behälter mit einer grünlichen Salbe aus seinem Anzug hervorgeholt. Offenbar hatten die fremden Wesen dieses Problem vorausgesehen. Diese Burschen waren alles andere als dumm.
    Dillingham tauchte einen Finger in die Salbe. Er spürte nur ein leises Kribbeln. Der Kommandant deutete auf seinen Mund.
    Dillingham strich Salbe auf seine Fingerspitzen und trug sie vorsichtig auf dem Zahnfleisch auf, das die schadhaften Zähne umgab. Sofort nahm das Zahnfleisch eine dunklere Färbung an.
    Der Kommandant schloß seinen Mund wieder. »Wie können diese Wesen nur mit solchen Zähnen kauen?« fragte Miss Galland, als handle es sich um einen ganz alltäglichen Eingriff.
    Dillingham zuckte die Achseln. »Sobald die beiden in ihrer Aufmerksamkeit nachlassen, verschwinden Sie aus dem Zimmer. Wir wissen nicht, was die beiden mit uns

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