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Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Kaffee im Salon servieren, Eccelenza? “
    „Die Contessa ist noch müde von der Reise. Wir werden uns in unsere Räume zurückziehen und ein wenig ausruhen. Komm, cara .“
    Er führte sie über eine imposante Treppe in den ersten Stock hinauf und dort durch eine massive zweiflüglige Tür in ihr Schlafzimmer.
    Trotz ihrer Verlegenheit sah sie sofort, wie sehr der Raum sich verändert hatte. Die Wände waren frisch gestrichen, elfenbeinfarbene Vorhänge hingen vor den Fenstern, Stoffbahnen in derselben Farbe umgaben das große Bett.
    Als sie sich zu ihm umdrehte, sah sie gerade noch, wie er die Tür hinter sich abschloss.
    „Das kannst du nicht tun. Du hast gesagt, du müsstest arbeiten, das Treffen …“
    Er zuckte die Schultern. „Die können warten. Denn ich habe einen sehr viel wichtigeren Termin mit dir, mia cara sposa .“
    Als Emily erwachte, war es bereits später Nachmittag. Rafaele hatte sich schon vor Stunden verabschiedet. Vage erinnerte sie sich, wie sie – bereits halb eingeschlafen – seine Lippen auf ihrem Haar gespürt hatte.
    Sie konnte seinen Verführungskünsten einfach nicht widerstehen. Aber mehr als Sex würde es für sie nicht geben, jede tiefere Verbindung blieb ihr verwehrt.
    Irgendwie musste sie das akzeptieren und aufhören, auf mehr zu hoffen.
    Plötzlich nahm sie eine Bewegung im Zimmer wahr. Erschrocken setzte sie sich auf. Ein dickliches Mädchen, das sie noch nie zuvor gesehen hatte, durchquerte das Zimmer. Im Arm trug sie Emilys Kleider.
    „Un momento.“ Hastig zog Emily das Bettlaken über ihre Brüste. „Wer sind Sie? Und wohin bringen Sie meine Sachen?“
    Das Mädchen wirbelte herum. Ohne zu lächeln, machte es einen Knicks. „Ich bin Apollonia. Ich bin hier, um Vossig noria aufzuwarten.“
    Oh nein, dachte Emily finster. Das muss das Dienstmädchen sein, mit dem Rafaele mir gedroht hat. Sie hatte nicht geglaubt, dass er es ernst meinte. Aber hier war sie, schlich auf Zehenspitzen durch das Zimmer und sammelte die Kleider ein, die er ihr vom Leib gerissen hatte.
    „Aber ich habe nach niemandem geschickt, Apollonia“, sagte sie freundlich. „Vielleicht hätten Sie warten sollen, bis Sie gerufen werden.“
    Apollonias Mund verzog sich zu einem O. „ Lo stesso, ec comi, signora. Darf ich Ihnen dann ein Bad einlassen?“
    Emily wollte dem Mädchen schon sagen, dass sie durchaus in der Lage war, sich ihr Bad selbst einzulassen. Vor allem, weil man nur an zwei Wasserhähnen drehen musste, anstatt Töpfe mit heißem Wasser über eine Treppe zu balancieren.
    Doch dann fiel ihr ein, dass das Mädchen nur seine Arbeit tat. Heute Abend würde sie mit Rafaele sprechen und ihm sagen, dass sie niemanden brauchte, der sie bediente. Bis dahin sollte Apollonia ruhig weitermachen.
    „Gut, Apollonia. Ein Bad wäre schön. Und vielleicht könnten Sie mir einen Morgenmantel besorgen.“
    Das Mädchen erwiderte ihr Lächeln nicht. „Welche Kleider darf ich Ihnen für das Dinner bringen?“
    „Ich fürchte, da gibt es keine große Auswahl. Fast alle meine Kleider sind in England.“ Und wahrscheinlich schon auf dem Weg zur nächsten Wohltätigkeitsorganisation. „Geben Sie einfach Ihr Bestes.“
    Apollonia nickte, betrat den begehbaren Kleiderschrank und kehrte mit einem Morgenmantel zurück, der wahrscheinlich Rafaele gehörte.
    Das Bad war himmlisch, das Wasser warm und parfümiert. Zurück im Schlafzimmer fand Emily frische Unterwäsche auf dem Bett vor, dazu einen grauen Faltenrock und einen dünnen weißen Pullover. Das Mädchen selbst entdeckte sie glücklicherweise nirgends.
    Angezogen betrachtete sie sich im Spiegel. Nett, aber nicht spektakulär. Und jetzt musste sie in dem Bewusstsein nach unten gehen, dass der gesamte Hausstand wusste, wie sie und der Conte ihre Rückkehr gefeiert hatten.
    Aber es gab kein heimliches Lächeln, keine wissenden Blicke, am allerwenigsten von Gaspare, der sie am Eingang zum Salon begrüßte.
    Auch dieses Zimmer war renoviert worden. Statt der schweren Möbel standen hier nun elegante Antiquitäten, und die unheimlichen Porträts hingen nicht mehr an den frisch gestrichenen Wänden. Die tiefen Ledersessel waren einem cremefarbenen Sofa mit vielen Kissen gewichen.
    Der Kaffee stand bereits auf dem Tisch, zusammen mit einer Schale Kekse mit Honig und Nüssen, die sie bei ihrem letzten Besuch besonders gemocht hatte. Die Köchin Rosanna musste sich daran erinnert haben.
    Gerade als sie den Kaffee einschenken wollte, klopfte es an die Tür, die

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